Hohe Mathematik: Warum Vickers in Michigan gewinnt
Die Statistik spricht ein ganz deutliches Wort - Brian Vickers ist nach den Zahlen der ganz große Favorit für das LifeLock 400 in Michigan
(Motorsport-Total.com) - Die Amerikaner sind bekanntlich große Anhänger der Statistik und geht es rein nach den Zahlen, dann steht der Sieger des LifeLock 400 auf dem Michigan International Speedway bereits fest: Red-Bull-Pilot Brian Vickers. Und das hat folgende Gründe.

© Red Bull
Rein statistisch gesehen hat Brian Vickers das Michigan-Rennen schon gewonnen
Seit der Saison 1995 hat kein Pilot mehr das erste von zwei jährlichen Michigan-Rennen zweimal gewinnen können. Statistisch gesehen fallen also die zehn noch aktiven Michigan-Juni-Sieger gleich einmal heraus. Weder Greg Biffle, noch Kurt Busch, Carl Edwards, Jeff Gordon, Kasey Kahne, Matt Kenseth, Bobby Labonte, Mark Martin, Ryan Newman oder Tony Stewart haben am Sonntag eine statistische Siegchance.#w1#
Dazu kommt, dass seit 2001 auch kein Chevrolet-Pilot mehr in Michigan in die Victory Lane fuhr. Das eliminiert statistisch mit Clint Bowyer, Jeff Burton, Dale Earnhardt Jr., Kevin Harvick, Jimmie Johnson, Casey Mears, Paul Menard, Joe Nemechek, Scott Riggs, Regan Smith und Martin Truex Jr. weitere elf Piloten.
Und: In Michigan hat seit 32 (!) Jahren kein Cup-Pilot sein erstes Rennen gewinnen können. Kein guter Platz für Premierensiege also, was die statistischen Chancen von A.J. Allmendinger, Dave Blaney, Patrick Carpentier, Dario Franchitti, David Gilliland, Sam Hornish Jr., Travis Kvapil, Michael McDowell, David Ragan, David Reutimann, Reed Sorenson und J.J. Yeley gegen Null gehen lässt.
Es bleiben also noch zehn potenzielle Sieger übrig, doch nun wird es kompliziert. Denn es gibt eine statistische Parallele zwischen Michigan und Atlanta. In den vergangenen neun Jahren beendete ein Michigan-Sieger das Atlanta-Rennen zuvor immer unter den besten 13. Das zerstört alle Chancen für Bill Elliott, Robby Gordon, Denny Hamlin, Terry Labonte, Jamie McMurray, Juan Pablo Montoya, Elliott Sadler, Michael Waltrip.
Es bleiben lediglich zwei Kandidaten übrig: Kyle Busch und Brian Vickers. Daraus folgen zwei Dinge: Natürlich ist es statistisch gesehen zunächst beinahe sicher, dass ein Toyota gewinnen wird. Aber nicht Favorit Kyle Busch ist der logische statistische Sieger, denn er wurde vor einer Woche in Pocono Letzter.
Und kaum zu glauben, aber wahr: Seit der Saison 1966 haben in 1.406 Cup-Rennen nur zweimal Piloten ein Rennen gewonnen, die in der Woche zuvor 43. und Letzter geworden sind. Damit werden die Chancen von Kyle Busch auf statistisch gnadenlose 0,001 Prozent heruntergebügelt.
So bleibt nur einer der 43 Michigan-Starter übrig und der heißt Brian Vickers. Team Red Bull ist also gut beraten, wenn man den Siegeschampagner bereits kalt stellt. Denn bekanntlich lügen die statistischen Zahlen ja niemals - oder etwa doch nicht?

