Höhen und Tiefen im Hendrick-Lager

Während Dale Earnhardt Jr. mit Platz drei einen gelungenen Chase-Start feierte, standen Jimmie Johnson und Jeff Gordon mit leeren Händen da

(Motorsport-Total.com) - Die Meistermannschaft von Hendrick Motorsports blickt mit gemischten Gefühlen auf das Auftaktrennen in den diesjährigen NASCAR-Chase zurück. Nach 267 Runden auf dem Chicagoland Speedway war es Dale Earnhardt Jr., der für Teamchef Rick Hendrick mit Platz drei die Kohlen aus dem Feuer holte, während sowohl Jimmie Johnson als auch Jeff Gordon mit leerem Tank ausrollten.

Titel-Bild zur News: Dale Earnhardt Jun.

Dale Earnhardt Jr./Steve Letarte rechneten anders als die Kollegen richtig

In einem Rennen, in dessen Verlauf Earnhardt über weite Strecken mit dem Handlings seines Chevy zu kämpfen hatte, kam ihm in der Schlussphase neben einigen nutzbringenden Setup-Veränderungen durch Crewchief Steve Letarte eine spritsparende Fahrweise zu Gute. "Anfangs hatte ich mit dem Auto schwer zu kämpfen. Im letzten Run hatten wir dann eines der schnellsten Autos auf der Strecke. 20 Runden vor Schluss begann ich, Sprit zu sparen und es ging sich gerade so aus, denn ausgangs Turn 4 der letzten Runde war der Tank leer, aber bis zur Linie war es zum Glück nicht mehr weit", fasste Earnhardt sein Rennen zusammen.


Fotos: NASCAR in Chicago


Platz drei auf dem Chicagoland Speedway bedeutet für den uneingeschränkten Publikumsliebling nicht nur das beste Ergebnis seit 14 Rennen, sondern könnte auch der Auftakt zu einer Serie weiterer Top-Ergebnisse für Earnhardt sein. Mit Ausnahme von Homestead wurde auf acht der neun verbleibenden Chase-Strecken in dieser Saison bereits ein Rennen gefahren und derjenige Fahrer, der bei diesen acht Rennen die beste Durchschnittsplatzierung (7,6) aufweisen kann, heißt Dale Earnhardt Jr. "Ich war mit der Performance meiner Truppe an diesem Wochenende sehr zufrieden", sagt "Junior" in der Hoffnung, dass sich dieser Trend auch in den kommenden Wochen fortsetzen wird. Die Zahlen sprechen jedenfalls klar dafür.

Frust bei Jimmie Johnson und Jeff Gordon

Unterdessen wurde auf der anderen Seite der Hendrick-Garage Trübsal geblasen. Jimmie Johnson gab eine sicher geglaubte Top-3-Platzierung in der letzten Runde aus der Hand, nachdem er einmal mehr im Zuge eines Spritpokers den Kürzeren zog und sich letztlich als Zehnter ins Ziel schleppte. "Diese Spritspar-Rennen kamen mir und meinem Fahrstil noch nie entgegen. Schließlich bin ich nicht zum ersten Mal mit trockenem Tank ausgerollt", sagte der Champion der vergangenen fünf Jahre und ärgerte sich: "Das Ergebnis ist ganz sicher nicht das, was wir uns gewünscht hätten, denn wir hatten heute ein großartiges Auto. Die Geschwindigkeit war da, Sprit leider für eine Runde zu wenig."

Teamkollege Jeff Gordon wurde nach ebenfalls misslungenem Spritpoker gar nur als 24. gewertet. Anders als bei Johnson lief beim dreifachen Saisonsieger am Montag allerdings bereits vorher nicht viel zusammen. "Wir hatten kein gutes Qualifying, was uns direkt von Beginn an zurückgeworfen hat", analysierte Gordon mit Blick auf Startplatz 23. "Danach ist mir der rechte Vorderreifen beinahe um die Ohren geflogen." Der folgende Boxenstopp unter Grün warf den Hendrick-Chevy mit der Startnummer 24 bei Rennhalbzeit zwischenzeitlich aus der Führungsrunde. "Am Schluss lief es auf einen Spritpoker hinaus, bei dem wir ganz offensichtlich nicht sparsam genug waren", zeigte sich auch Gordon vom langen Green-Flag-Run am Ende und dessen Ausgang enttäuscht.