Harvick: "Ich kann es noch nicht glauben!"
Nach seinem Sieg beim Daytona 500 beschrieb Kevin Harvick noch einmal lebhaft die vielleicht wildesten Runden seiner Karriere
(Motorsport-Total.com) - Kevin Harvick kann noch gar nicht realisieren, dass er zum ersten Mal eines der bedeutendsten Rennen in den USA gewonnen hat - das Daytona 500. Nach einem wahren Krimi in den letzten Runden überquerte er als Erster die Ziellinie, mit einem Vorsprung von gerade einmal 0,02 Sekunden Vorsprung vor Chevrolet-Pilot Mark Martin.

© Getty Images for NASCAR
Kevin Harvick schaffte es zum ersten Mal in die Victory Lane des Daytona 500
Für Harvick war es der erste Triumph beim "Great American Race", und für seinem Teambesitzer Richard Childress erst der zweite nach dem Erfolg von Dale Earnhardt 1998. Der Krimi begann, nachdem das Rennen in Runde 195 nach einem Unfall unterbrochen worden war. Beim Re-Start lag Harvick an siebter Stelle, in den verbleibenden wenigen Runden schaffte er es aber, sich ganz nach vorn zu schieben.#w1#
Das sei vielleicht das wildeste Finish seiner NASCAR-Karriere gewesen, sagte Harvick danach: "Ich kann es noch nicht glauben! Oh Mann, meine Go-Kart-Erfahrungen, die ich im Winter gesammelt habe, haben sich wirklich ausgezahlt - ich bin einfach an allen vorbei gerast!"
Es sei schwer zu beschreiben, wie dieser Krimi verlaufen sei, fuhr Harvick fort: "Wir hatten zuvor ein bisschen Ärger, ich hatte ein Loch vorne in der Nase und das Auto wurde richtig heiß. Glücklicherweise konnten wir das reparieren. Ich wusste, dass ich der Böse hinter dem Führenden Martin war, aber ich habe einfach das Gaspedal durchgedrückt und das Beste gehofft."
Außen an allen vorbei
"Ich sagte meinem Team über Funk: 'Ich weiß nicht, was hier draußen passiert, aber ich fahre so dicht wie möglich an die Mauer heran, dann ist der Aufschlag wenigstens nicht so hart.' Die Piloten kratzten an der Mauer entlang, ich weiß, dass ich am Ende des Rennens zwei oder drei Mal in die Mauer gefahren bin, und ich glaube, ich bin auch der Nummer 17 ins Heck gefahren und habe ihn raus geschossen. Das war das Wildeste, was ich seit sehr, sehr langer Zeit erlebt habe."
Zu Beginn der letzten Runde lag Harvick noch außerhalb der Top 5 und entschied sich dann, es über die Außenbahn zu versuchen, unterdessen kämpfte unten Martin gegen die stärkeren Kyle Busch und Greg Biffle. Als es zum letzten Mal über die Gegengerade ging, wurde Harvick von Matt Kenseth gerammt, unten verlor Busch Zeit.
"Ich hatte Jeff Burton hinter Kenseth, und Kenseth hat wirklich die Hölle von mir abverlangt", schilderte Harvick, "dann machte die Nummer 5 Druck, aber wir waren wesentlich schneller, dann überholte ich die Nummer 17 und die Nummer 31, und als es zurück zur Ziellinie ging, durchpflügte ich das Feld wie ein Güterzug. Wir fuhren oben an der Mauer lang, und da gab es kein Geben und Nehmen mehr, sondern nur noch Nehmen."
Zwar habe er Busch noch einmal kommen sehen, aber zu diesem Zeitpunkt sei er entschlossen gewesen, nicht zurückzustecken: "Das war eine der typischen Situationen, in denen er entweder nicht ganz nach oben kommt oder wir alle ineinander krachen. Aber es war die letzte Runde des Daytona 500 - und da muss man es durchziehen!"
Als es durch die letzten beiden Kurven ging, lieferten sich Harvick und Martin ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dahinter gab es noch einmal einen Unfall: "Ich sah die gelbe Flagge genau in dem Moment als, wir gerade über die Ziellinie gefahren waren. Ich weiß wirklich nicht genau, wann sie gezeigt wurde, ob vorher oder nachher, ich war zu konzentriert. Mark konnte für den Bruchteil einer Sekunde noch einmal vor mich fahren, aber am Ausgang von Kurve vier war ich wieder vorn, ich konzentrierte mich am meisten darauf, ihn hinter mir zu halten."

