• 24.05.2008 11:10

  • von David Pergler

Gordon: Wir müssen auf 1,5-Meilen-Ovalen besser werden

Jeff Gordon weiß genau, wo die Schwachpunkte des Hendrick-Teams liegen und bewertet seine Chancen auf einen Sieg in Charlotte und den Chase

(Motorsport-Total.com) - Jeff Gordon startet in das große Coca-Cola 600 von Startplatz 18 aus. Das ist nicht gerade eine Position nach dem Geschmack des vierfachen Cupsiegers. Zwar ist in der NASCAR alles möglich, doch von Platz 18 ist der Weg nach vorne sehr weit. Das weiß auch der Hendrick-Pilot: "Ich würde mich nicht auf die Favoritenliste setzen."

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon mit Tochter Ella Sofia

Jeff Gordon lässt sich von den Buh-Rufen der Fans nicht beeindrucken

"Ich denke, dass wir einiges an Arbeit vor uns haben, was unsere Performance betrifft, aber wir sind ein so gutes Team, dass alles möglich ist. Ich schätze, man könnte uns in der Favoritenliste ganz unten ansiedeln. Wenn ich an Favoriten denke, dann denke ich an Leute, die viel Dominanz oder eine gute Geschwindigkeit zeigen. Für mich ist die Liste an Leuten, die hier gewinnen können, sehr kurz", so Gordon über seine Chancen in Charlotte.#w1#

"Es wird eine lange Nacht. Es wird sehr zäh werden, so wie es das immer ist. 600 Meilen sind eine Erfahrung, die man durchstehen muss. Man fährt vom Tag in die Nacht hinein und man muss dann gut sein, wenn es darauf ankommt", erklärt der 36-Jährige. Erstmals wird beim Coca-Cola 600 das Car of Tomorrow (CoT) zum Einsatz kommen - ein Umstand, der das Rennen für die Fahrer laut Gordon zusätzlich erschwert.

CoT und 1,5 Meilen - Hendricks Problemzonen

"Einige Jungs haben den Bogen besser raus, als andere und für die schaut es eben scheinbar einfach aus." Jeff Gordon

"Das CoT ist auf jeden fall eine Herausforderung. Das macht das ganze Rennen für die Fahrer und Teams noch schwieriger. Einige Jungs haben den Bogen besser raus, als andere und für die schaut es eben scheinbar einfach aus. Die anderen Jungs müssen eben hart arbeiten, um da ranzukommen. Man muss die ganze Nacht kämpfen. Und es gibt verschiedene Strategien, wie man dieses Rennen gut beenden kann. Aber das Wichtigste ist, dass man ein Auto hat, welches gut genug ist, in Führung zu gehen und sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten und die Nacht zu überstehen", erklärte der vierfache Cupsieger.

Doch das Problem sei nicht nur das CoT, insgesamt tut sich Hendrick dieses Jahr etwas schwer und das besonders auf bestimmten Streckentypen: "Auf 1,5-Meilen-Ovalen haben wir noch nicht ganz herausgefunden, was wir tun müssen, um vorne mitzukämpfen. Wir arbeiten sehr hart, um das zu schaffen. In Darlington waren wir ganz gut und in Richmond waren wir auch nicht schlecht. Es sind einfach die Eineinhalb-Meilen, wo wir nicht sonderlich gut zurechtkamen. Und wir sind immer noch auf Platz zehn in den Punkterängen. So schlecht können wir gar nicht sein."

"Wir wissen, wo wir schwach als Gruppe und Team sind", fuhr Gordon fort. "Wir müssen auf den 1,5-Meilen-Ovalen besser werden. Der Wettbewerb hat uns eingeholt und wir testen und alles tun, was wir können, um der Sache auf den Grund zu kommen. Wenn wir unser Auto dort zum funktionieren bringen, ist unser Team mehr als bereit. Diese Jungs sind sehr beständig und legen tollen Boxenstopps hin."

Buh-Rufe kümmern Gordon nicht

"Steve Letarte (Crewchief; Anm. d. Red.) ist sehr kompetent und kontrolliert die Rennen souverän, ich habe sehr viel Vertrauen in meine Jungs. Wir müssen das Auto nur etwas schneller machen und das ist eine Mannschaftsleistung. Dazu braucht es mich, Steve, unsere Ingenieure und alle bei Hendrick. Für mich ist aktuell jedes Rennen kritisch, wir müssen uns wieder in die richtige Richtung bewegen", so Gordon, der in der Meisterschaft gegenwärtig auf Rang zehn liegt, über seine Chancen auf den Chase.

"Manche Leute werden durch Buh-Rufe nervöser als andere." Jeff Gordon

Der Kalifornier ist nicht der beliebteste Fahrer im Feld und musste sich von den Fans bereits das eine oder andere Mal ausbuhen lassen. Doch das beeindruckt ihn nicht im geringsten, wie er erklärte: "Wenn sie viel Lärm machen, wen kümmert das schon? Jedermann ist verschieden. Manche Leute werden durch Buh-Rufe nervöser als andere."

"Andere wiederum setzen sich durch viel Applaus selbst unter Druck. Wenn die Fans Lärm machen, macht das einen nur konkurrenzfähiger und lässt einen härter attackieren. Das ist ok, solange man halbwegs Spaß dabei hat und auf der Piste das tun kann, was man will, nämlich schnell zu sein, Rennen anzuführen und zu gewinnen", zeigte sich Gordon selbstbewusst.