• 04.10.2007 15:11

  • von Pete Fink

Gordon: "In Talladega hat jeder eine Chance"

Jeff Gordon glaubt, dass das CoT für eine große Ausgeglichenheit im Feld sorgen wird - und dass es viele Punkte gibt, die Gefahr bringen könnten

(Motorsport-Total.com) - Das neue Car of Tomorrow ist in seinen Ausmaßen etwas höher und größer, als das alte NASCAR-Auto. Vor allem die Fahrerkabine ragt um einige Zentimeter mehr in den Himmel, als die NASCAR-Piloten das bislang gewohnt waren. Die allgemeine Bezeichnung im NASCAR-Slang des Paddocks dafür lautet "boxier", also "schachteliger".

Titel-Bild zur News: Talladega

April 2007 - Jeff Gordon führt das NASCAR-Feld ins Talladega-Rennen

In Talladega wird das CoT nun seine Premiere auf einem Superspeedway geben und das wird erhebliche Konsequenzen haben, wie Jeff Gordon vermutet. Denn, so der vierfache NASCAR-Champion, die Intention von NASCAR sei es nicht gewesen, ein Auto speziell für Talladega zu bauen. "So, wie die Ausmaße des Autos sind, die Tatsache, dass du größere Restrictor Plates fahren kannst, der große Heckflügel, all das wird in Talladega für noch mehr Unterhaltung sorgen.#w1#

Aus Fahrersicht sei das Renngeschehen in Alabama immer ein wenig mehr spektakulär gewesen, als man das wollte - sogar mit den alten Autos und mit den alten Regeln. Der fünffache Talladega-Sieger erinnert sich: "Als ich in der Cup-Serie anfing, war das Bump Drafting aufgrund der Art und Weise, wie die Luft um das Auto herum gearbeitet hat, nahezu unmöglich."

Gordon will stärkere Bumper

Dale Earnhardt Jun. Jacques Villeneuve

Jeff Gordons Test-Erkenntnis: Besitzt das CoT zu weiche Stoßstangen? Zoom

"Wenn man sich an ein Auto angenähert hat, dann hat sich zwischen den Stoßstangen beinahe eine Luftblase gebildet. Man brauchte also jede Menge Schwung, um den Kollegen vor dir überhaupt einzuholen, und es hatte den Anschein, als ob du da niemals durchkommen konntest."

Der Grund ist leicht erklärt: "Das lag wahrscheinlich auch daran, dass wir kurz lupfen mussten, was wir heute nicht mehr tun. Natürlich hast du dir dann Gedanken darüber gemacht, wie du diese Blase durchbrechen kannst. Und wir haben uns auch überlegt, wie du deine Stoßstange solider machen kannst, damit du die zu erwartenden Schläge auch aushältst."

"Und das ist genau das Problem, das ich mit dem neuen Auto sehe, denn die Stoßstangen sind zwar groß, aber weich. Also haben wir NASCAR gefragt, ob wir einige Extra-Rohre einbauen können", denn bei den jüngsten Talladega-Tests habe man festgestellt, dass bei dem üblichen Bump Drafting die Stoßstange des Vordermannes irgendwann nachgab. Daher sei es nach einiger Zeit relativ leicht, ihn umzudrehen.

Feld noch dichter zusammen

Talladega 2007

Jeff Gordon erwartet ein noch dichteres Feld, als im Frühjahr 2007 Zoom

Was Gordon zusätzlich zum Nachdenken angeregt hat ist die Tatsache, dass ein Test und das Rennen immer noch sehr große Unterschiede hat: "Wir hatten Windschattenpakete mit bis zu 20 Autos, und da war es manchmal schon etwas heikel. Aber wenn du 43 Autos da draußen hast, dann ist das noch einmal eine ganz andere Liga."

Gordon erwartet auch, dass der Wettbewerb mit dem CoT noch enger werden wird. "Wir werden noch dichter aneinander fahren, denn der Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Autos wird noch geringer sein. Jeder hat eine Chance. Das ist die Sache, die das neue Auto an die Oberfläche bringt, das ganze Feld ist enger zusammen. Denn es wird sehr schwierig werden, den Draft zu verlieren."

Aber der "Rainbow Warrior" warnt: "Je enger das Feld zusammen steckt, desto leichter ist es, Fehler zu machen. Wir alle machen Fehler, aber wenn du in Talladega einen Fehler machst, dann hast du sofort eine Massenkarambolage mit 20 Autos." Da erscheint es gut, dass das CoT vor allem in Sachen Sicherheit einige Verbesserungen aufzuweisen hat.