• 06.05.2008 17:14

  • von Pete Fink

Friede zwischen Earnhardt Jr. und Kyle Busch

Der unglückliche Richmond-Zusammenstoß von Kyle Busch und Dale Earnhardt Jr. wurde - in gegenseitigem Einvernehmen - als "Rennunfall" klassifiziert

(Motorsport-Total.com) - Als in Richmond wenige Runden vor dem Ende Kyle Busch den bis dato führenden Dale Earnhardt Jr. aus dem Rennen nahm, fürchteten einige Szenebeobachter um Leib und Leben des gerade 23 Jahre alt gewordenen NASCAR-Youngsters. Denn durch das Reifenpech des zuvor überlegenen Denny Hamlin befand sich Dale Jr. urplötzlich in der Situation, exakt zwei Jahre nach seinem letzten Cup-Erfolg wieder einmal ein Rennen zu gewinnen.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch

Ein unversehrter Kyle Busch am Montagabend bei den Charlotte-Tests

Kyle Busch hatte etwas dagegen, und der Aufschrei der "Junior-Nation" war am Samstagabend in den Südstaaten wahrscheinlich ein flächendeckender - doch der "Königsmörder" gelangte tatsächlich, ohne körperliche Schäden zu erleiden, aus dem Gelände des Richmond-Ovals, wie er am Montagabend bei den Charlotte-Tests bestätigte.#w1#

"So schlimm war das nicht", grinste der Joe-Gibbs-Pilot. "Nur auf dem Weg von meinem Motorhome zum Helikopter haben ein paar Fans abfällige Kommentare abgegeben. Das kenne ich und ich habe ihnen gesagt: 'Werdet erwachsen, das hier ist Rennsport'. Ich denke, es gibt viel mehr Leid auf dieser Welt, als wenn irgendjemand in einem Rennen herausgedreht wird."

Jeff Gordon als neutraler Beobachter der Geschehnisse sprach in Charlotte von "hartem Racing" - einer Meinung, der sich weder Busch, noch Earnhardt verweigern wollten. "Ich habe ihn 2007 in Kansas während dem Chase abgeschossen, deswegen kann ich auch nicht wütend sein", bekannte Earnhardt Jr. Kansas bedeutete damals das Ende aller Titelträume von Kyle Busch.

Kyle Busch Denny Hamlin Dale Earnhardt Jr.

Eng ging es zu - Kyle Busch, Denny Hamlin und Dale Earnhardt Jr. (v.l.n.r.) Zoom

Auch nach mehrmaligem Videostudium wollte der Hendrick-Pilot seinem Kontrahenten keinerlei Absicht unterstellen. "Er wollte gewinnen und hat unterhalb von mir das Heck seines Autos verloren", analysierte Earnhardt. "Es war einfach Pech - für uns beide."

Busch stimmte dem weitestgehend zu: "In diesem speziellen Fall hätten wir beide uns gegenseitig wohl etwas mehr Raum lassen können. Ich hätte wahrscheinlich etwas früher nach unten ziehen können. Junior hätte vielleicht eine ähnliche Linie halten sollen, wie er sie direkt nach dem Restart benutzte."

All dies wird jedoch nicht verhindern können, dass die "Junior-Nation" in den kommenden Events von Darlington und Charlotte ein neues Feindbild haben dürfte. Kyle Busch - geboren in Las Vegas - war noch nie der NASCAR-Publikumsliebling und das Pfeifkonzert bei der nächsten Fahrerpräsentation dürfte ein neues Rekordhoch erreichen.

"Es gab eine Menge toller Rennfahrer, denen ähnliches widerfahren ist", bemerkte Busch in Charlotte trocken. "Dale Earnhardt Sr. war so jemand, Rusty Wallace und Darrell Waltrip ebenfalls. Für mich ist das nicht neues. Auch Jeff Gordon und Jimmie Johnson werden kräftig ausgebuht. Das ist halt so und du darfst da nicht hinhören."