• 06.05.2008 13:24

  • von Pete Fink

Country-Boy Bowyer auf Chase-Kurs

Richard-Childress-Pilot Clint Bowyer befindet sich nicht erst seit seinem Richmond-Sieg streng auf dem Weg in die NASCAR-Playoffs

(Motorsport-Total.com) - Mit seinen gerade einmal 28 Jahren zählt Clint Bowyer noch zur Garde der NASCAR-Youngsters um Kyle Busch, Denny Hamlin und Kasey Kahne, doch im Gegensatz zu einigen Kollegen ist der sympathische Country-Boy aus Kansas ein eher ruhiger und bodenständiger, aber auch extrem ehrgeiziger Typ, der in der Vergangenheit gerne einmal mit seinem Helm um sich warf, wenn er ein Rennen nur auf Platz zwei beendete.

Titel-Bild zur News: Clint Bowyer

Clint Bowyer ist ein richtig klassisches Eigengewächs der NASCAR

Das geschah wohlgemerkt nur in den Nachwuchsklassen, denn Bowyer ist einer der Musterkandidaten, die die klassische NASCAR-Schule durchschritten. Humpy Wheeler, der Präsident des Lowe's Motor Speedways in Charlotte, bezeichnete Bowyer einmal treffend als "ehemaligen Fitness-Studio-Trainer, der aussieht und fährt wie ein Fahrer aus den 1950er Jahren und zudem keine Krawatte besitzt".#w1#

Worauf Bowyer übrigens erwiderte: "Ich bin nur ein Junge aus Kansas, der dafür bezahlt wird, das zu tun, was er liebt. Ich liebe einfach das Rennfahren." Als Gesamtdritter der Saison 2007 hat er bewiesen, dass er dieses auch auf höchsten NASCAR-Niveau erfolgreich zeigen kann und mit seinem Richmond-Erfolg hat er diese Serie auch ins Jahr 2008 hinüber gebracht.

Jeff Burton Clint Bowyer Kevin Harvick Childress

v.l.n.r.: Jeff Burton, Clint Bowyer und Kevin Harvick - das starke Childress-Trio Zoom

Es ist Bowyers dritte volle Cup-Saison und im Gegensatz zu seinem Debüt-Sieg 2007 in New Hampshire verfügte er in Richmond nicht über das klar beste Auto im Feld. "Das schnellste Fahrzeug gewinnt nicht immer und heute traf das für mich zu", analysierte der Childress-Pilot, der damit zunehmend aus dem Schatten seiner beiden erfahrenen Teamkollegen Jeff Burton und Kevin Harvick heraustritt.

Aus einer Logenposition heraus betrachtete er genüsslich die sich anbahnende Kollision zwischen Kyle Busch und Dale Earnhardt Jr. "Richard Childress kam über den Funk und sagte andauernd: 'Gleich kracht es, gleich kracht es', und er sollte Recht behalten." So reichten dem Country-Boy zwei Führungsrunden zu seinem zweiten Sieg - ganz in der Manier, wie es sein Teamkollege Burton perfektioniert hat.

In sieben von bisher zehn Saisonrennen fuhr Bowyer in die Top 10 und befindet sich damit ganz klar auf Playoff-Kurs. Das wäre gleichbedeutend mit seinem zweiten Abschlussbankett in New York, und vielleicht findet er Zeit für die eine oder andere Trockenübung: "Mein PR-Berater hat mir gesagt, dass ich mir für den Medienmarathon in New York besser einen Anzug kaufen sollte. Also zog ich los und kaufte mir einen und ich glaube, an diesem Abend habe ich einmal auch eine Krawatte getragen - aber die musste er mir binden." Jenes ereignete sich übrigens im Winter 2007, folgt die Fortsetzung?