Franchitti: Platz sechs wie ein Sieg
Ein klug agierender Dario Franchitti fuhr in einem extrem unfallträchtigen Nationwide-Rennen abgeklärt auf Rang sechs - im Sprint Cup noch Probleme
(Motorsport-Total.com) - Dario Franchitti holte beim Sam's Town 300 in Las Vegas mit Rang sechs seine bislang beste Platzierung in der NASCAR. In einem durch zahlreiche Unfälle, Kollisionen, Fahrfehler und Reifenschäden gekennzeichneten Nationwide-Rennen behielt der Ganassi-Pilot kühlen Kopf, und konnte sich aus sämtlichen Scharmützeln heraushalten.

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Ganassi bietet Dario Franchitti für gewöhnlich ein starkes Nationwide-Auto
Ein Boxenstopp nach 139 von insgesamt 200 Runden versetzte ihn in die Situation, dass er bei der vorletzten Gelbphase ausreichend Sprit an Bord hatte. Während die komplette Spitzengruppe zum Service musste, blieb der 35-Jährige auf der Strecke, und war 15 Runden vor dem Ende plötzlich Zweiter.#w1#
"Die Gelbphase kam ironischerweise genau richtig für die Jungs, die noch einmal an die Box mussten", kommentierte der Schotte. "Wir hätten diese Gelbphase lieber etwas früher gesehen, denn das hätte uns vermutlich noch etwas besser aussehen lassen."
Neu für Franchitti war, dass er plötzlich in der Spitzengruppe mitmischte, als die NASCAR-Piloten ihr für gewöhnlich knüppelhartes Finale austrugen: "In dieser Situation war ich noch nie, also wusste ich auch nicht, was mich erwarten würde", erklärte Franchitti.
Im Sprint Cup noch mehr Probleme

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Mit dem Car of Tomorrow hat Dario Franchitti noch viel mehr Probleme Zoom
"Ich ging so hart ich konnte in Turn 1 und 2, aber ich rutschte ziemlich herum, während die anderen Jungs mit ihren neuen Reifen mehr Grip hatten. Von da an wusste ich, was los war und tat, was ich konnte." Platz sechs in seinem siebten Nationwide-Start war das Resultat.
Just diese Position erreichte der Ganassi-Pilot auch in der Qualifikation, was seinem Crewchief Brad Parrott zu einem Lob veranlasste: "Dario hat den ganzen Tag einen guten Job gemacht", fand Parrott, der schon beim Busch-Sieg von Juan Pablo Montoya den Ganassi-Dodge betreute. "Er hat auf sein Auto aufgepasst und Platz sechs ist für uns wie ein Sieg."
Allerdings ist Franchitti für das heutige Sprint-Cup-Event weit weniger zuversichtlich: "In der Nationwide-Serie kennt das Team unser Auto sehr gut. Das hilft mir, denn sie geben mir gute Autos. Im Sprint Cup haben wir als Team noch größere Probleme. Das macht meinen Job ungleich schwieriger."
Vor allem leidet der Schotte im Sprint Cup dann, wenn er sich mit einem stark übersteuernden Ganassi-Dodge herumschlagen muss. Das ist das gleiche Phänomen, was Montoya in der ersten Saisonhälfte 2007 zu schaffen machte, und was man erst gegen Saisonmitte einigermaßen in den Griff bekam.

