• 02.03.2008 01:54

  • von Pete Fink

Crashfest: Routinier Mark Martin gewinnt in Las Vegas

Mark Martin gewann in Las Vegas sein 48. Nationwide-Rennen, das sich durch zahlreiche Unfälle und ein dramatisches Finale auszeichnete - Franchitti 6.

(Motorsport-Total.com) - Freunde von zahlreichen Kaltverformungen kamen beim Sam's Town 300 auf dem Las Vegas Motor Speedway voll auf ihre Kosten. Das dritte Nationwide-Rennen der Saison ließ kaum einen Piloten ungeschoren und geriet - wie bereits im Vorjahr - teilweise zu einem wahren Crashfestival, in dem am Ende ein echter NASCAR-Routinier die Nase vorne hatte.

Titel-Bild zur News: Start Nationwide Las Vegas

Start zum Sam's Town 300 von Las Vegas - noch führt Brian Vickers vor Jeff Burton

139 von 200 Runden lang sah alles so aus, als würde der Sieger aus dem Stall von Joe Gibbs kommen, denn die Toyotas von Kyle Busch und Tony Stewart waren klar die schnellsten Autos auf der Strecke. Kyle Busch musste nach einem Crash im Qualifying mit dem Ersatzauto von ganz hinten starten - und befand sich nach 67 Runden bereits wieder auf Rang eins.#w1#

Tony Stewart führte gleich zu Beginn, wurde zwischenzeitlich durch ein Pit-Lane-Speeding ganz ans Ende zurückgeworfen, und pflügte binnen weniger Runden wieder an die Spitze zurück. Doch dann warf einer der vielen Reifenplatzer zuerst Kyle Busch aus dem Rennen, und wenige Runden später erwischte es Stewart nach einem Kontakt mit seinem Toyota-Markenkollegen David Reutimann.

In einem sehr zerfahrenen Nationwide-Rennen gab es nach 73 Runden bereits sieben Gelbe Flaggen, denen unter anderem auch Pole Setter Brian Vickers und Bobby Labonte zum Opfer gefallen waren. Die Temperaturen waren jenseits der 20 Grad und ein strammer Wind blies in den Las Vegas Motor Speedway, was einige Crewchiefs für die außergewöhnliche Unfallaktivität verantwortlich machten.

Mit Jeff Burton fiel 40 Runden vor dem Ende ein weiterer Siegkandidat offensichtlich mit einem Motorschaden aus. Damit verblieb ausgerechnet NASCAR-Veteran Mark Martin, der in Las Vegas einen Hendrick-Chevrolet mit dem prominenten Owner Dale Earnhardt Jr. steuerte, übrig. Martin besaß in der Schlussphase nun das deutlich beste Auto im bereits arg dezimierten Feld.

Mark Martin setzt sich im Finale durch

Dale Earnhardt Jr. Mark Martin

Dale Earnhardt Jr. und Mark Martin - siegreiches Owner-/Fahrergespann Zoom

15 Runden vor dem Ende der vorletzte Restart: Brad Keselowski, das zweite JR-Motorsports-Auto und Dario Franchitti im Ganassi-Dodge hatten genug Sprit an Bord, und waren auf der Strecke geblieben. Keselowski donnerte vorne weg, während Franchitti ein Dreierpaket, bestehend aus Carl Edwards, Greg Biffle (beide Roush-Ford) und Mark Martin, etwas aufhielt.

Die drei Cup-Stars zogen schließlich am auf alten Reifen relativ wehrlosen Schotten vorbei und fuhren an den Youngster heran, der seine Position gegen Edwards jedoch verzweifelt verteidigte. Es kam, was kommen musste: Keselowksi und Edwards kollidierten unter freundlicher Unterstützung von Mark Martin und es kam zu einem Green-White-Chequered-Finish.

Mark Martin ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, und fuhr seinen 48. Nationwide-Sieg nach Hause. Der letzte Erfolg für den 49-Jährigen in der zweiten Liga der NASCAR kam übrigens exakt vor drei Jahren, als er im März 2005 ebenfalls das Sam's Town 300 in Las Vegas für sich entscheiden konnte. Seine 48 Nationwide-Erfolge bedeuten gleichzeitig auch die absolute Bestmarke.

Zweiter wurde Greg Biffle (Roush-Ford), vor Clint Bowyer und Kevin Harvick (beide Childress-Chevrolet). Dario Franchitti erzielte mit Platz sechs sein bislang bestes NASCAR-Resultat überhaupt, auch Patrick Carpentier (Evernham-Dodge) stieß als Achter in die Top 10 vor. Das Hauptrennen des NASCAR-Sprint-Cups folgt am Sonntagabend ab 22:30 Uhr, wenn die Startflagge zum UAW-Dodge 400 fallen wird.