• 16.07.2009 11:51

  • von Pete Fink

Fall Mayfield wird zur Schlammschlacht

Der Streit zwischen Jeremy Mayfield und NASCAR nahm weiter an Fahrt auf: Verwirrung um weitere Tests und eine eidesstattliche Versicherung

(Motorsport-Total.com) - Der Kampf zwischen NASCAR und Jeremy Mayfield geht in eine neue Runde und hat an Bösartigkeit zugenommen. Der 40-Jährige wurde am 6. Juli offenbar ein zweites Mal positiv auf Metaamphetamine getestet, worauf NASCAR am Mittwoch beim zuständigen US-Gericht beantragte, die sofortige Sperre wieder zu etablieren.

Titel-Bild zur News: Jeremy Mayfield

Der Fall Jeremy Mayfield nimmt jetzt eine unschöne Entwicklung

Erschwerend hinzu kommt eine eidesstattliche Versicherung von Lisa Mayfield, der Stiefmutter Mayfields, die aussagte, sie habe den Sprint-Cup-Piloten in den vergangenen sieben Jahren mindestens 30mal bei der Einnahme von Metaamphetaminen beobachtet.#w1#

Ihre Schilderung im Wortlaut: "Zwischen 1998 und 2005 habe ich persönlich gesehen, wie Jeremy desöfteren Metaamphetamine benutzt hat. Ich war besorgt über diesen schweren Gebrauch und habe darüber mit seinem Vater gesprochen."

"Ich sah, wie Jeremy Metaamphetamine in den sieben Jahren, in denen ich mich unmittelbar in seiner Umgebung aufgehalten habe, mindestens 30mal geschnupft hat. Jeremy hat Metaamphetamine nicht nur in meiner Gegenwart benutzt, sondern auch in der Gegenwart anderer."

Mayfield weist Vorwürfe zurück

Mayfield wies diese schweren Vorwürfe in einem Telefoninterview mit der Nachrichtenagentur 'AP' zurück: "Nun haben sie diese Lügnerin, die Lügen über mich erzählt. Ich schäme mich dafür, dass sie überhaupt den Namen Mayfield benutzt. Sie hat alles versucht, um Geld aus mir herauszuholen, ich habe ihr aber nie geholfen. Ich vermute, nun hat sie einen Weg gefunden, um aus NASCAR Geld herauszuholen, in dem sie ihnen eine eidesstattliche Versicherung voller Lügen gab."

Der Sprint-Cup-Pilot bestritt erneut, dass er die illegale Droge jemals eingenommen habe: "Ich glaube nichts von dem, was NASCAR macht, und nichts von dem, was Dr. David Black (der zuständige Doktor, der die Drogentests im Auftrag der NASCAR durchführt; Anm. d. Red.) macht. Ich habe es nie geglaubt und ich werde es nie tun."

Anfang Mai 2009 wurde Mayfield bei einem zufälligen Drogentest der NASCAR auffällig und wenige Tage später suspendiert. Zunächst gab NASCAR die Ursache nicht bekannt, später sickerte durch, dass es sich dabei um Metaamphetamine gehandelt habe.

Verwirrung um die Gültigkeit der Tests

Einer Klage Mayfields gab ein US-Gericht statt und gestattete dem Sprint-Cup-Teambesitzer, wieder am Rennbetrieb teilnehmen zu dürfen. Die damalige Begründung lautete, es gäbe eine angemessene Möglichkeit dafür, dass das Testsystem mangelhaft sei. Der Richter gab NASCAR jedoch das Recht, Mayfield jederzeit erneut zu testen, was offenbar am 6. Juli geschah.

Die A-Probe dieses Tests wies gemäß NASCAR einen hohen Level an Metaamphetaminen auf. Mayfields Anwälte widersprachen diesem Test mit der Begründung, er sei von Dr. Black und seinen Leuten vorgenommen worden, die bereits in den ersten Fall verwickelt waren. "Ich weiß nicht, ob NASCAR das Recht dazu hatte, dass die Beschuldigten eine Urinprobe von Jeremy nehmen durften. Das sollte von Unabhängigen erledigt werden, aber das hat NASCAR nicht getan", lautete die Stellungnahme von Mayfield-Anwalt John Buric.

Deren Reaktion war ein weiterer Test bei einem Labor, das von den Mayfield-Anwälten ausgesucht wurde. Gemäß Buric sei dieser Test negativ ausgefallen. Nach der Veröffentlichung der Resultate des NASCAR-Tests habe man das unabhängige Labor am Mittwoch um eine zweite Bestätigung gebeten. NASCAR wiederum bezweifelt die Qualifikation des vom Mayfield-Lager gewählten Labors. Eine Fortsetzung dieser Schlammschlacht wird folgen.