• 11.01.2009 13:57

  • von Pete Fink

Evernham-Update: Sorenson mit der "43"

Kasey Kahne, Elliott Sadler und Reed Sorenson sind nun sicher, A.J Allmendinger in der Warteschleife - was machen Kyle Petty und Ray Evernham?

(Motorsport-Total.com) - In den Wochen rund um den Jahreswechsel 2008/2009 lieferte die Fusion zwischen Gillett Evernham Motorsports (GEM) und Petty Engineering die großen Schlagzeilen der NASCAR. Nach der erfolgten Fusion ist das Team nunmehr dabei, die zuletzt sehr turbulenten Dinge nach und nach zu sortieren.

Titel-Bild zur News: Reed Sorenson

Reed Sorenson wird im Sprint-Cup 2009 die berühmte Nummer 43 fahren

Keine Diskussionen gibt es dabei um die Fahrerbesetzung: Kasey Kahne ist gesetzt und wird auch 2009 das GEM-Flagschiff mit der Startnummer 9 fahren. Seine Saison ist durch die Budweiser-Gelder gesichert. Elliott Sadler hat sich zurück in das Cockpit des Evernham-Dodge mit der Startnummer 19 geklagt.#w1#

"Ich will fahren", begründete Sadler seine massiven Schritte. "Ich bin ein Rennfahrer und das ist es, was ich will." Die Hoffnung bei GEM muss darin bestehen, dass der NASCAR-Routinier wieder zu alter Form zurückfindet, 2004 gewann Sadler zwei Cup-Rennen für Yates Racing, seit 2007 tritt der 33-Jährige für Evernham an. Seine Erfolge sind bisher bescheiden, denn nur in zwei von 72 Punkterennen fuhr Sadler in die Top 5.

Reed Sorenson stieß Ende 2008 von Ganassi zu Gillett Evernham Motorsports, und GEM-CEO Tom Reddin bestätigte, dass der Mann aus Georgia 2009 mit der legendären Startnummer 43 antreten werde. "Vor der Fusion mit Petty war Reed für die Nummer 10 geplant. Nach der Fusion wird Reed nun in der 43 sitzen."

Die Startnummer 43 kennt in NASCAR-USA jedes Kind, denn in diesem Auto fuhr "King" Richard Petty zu seinen sieben NASCAR-Titeln und zu seinen sagenhaften 200 Einzelerfolgen. Nach Auskunft Reddins ist die Sorenson-Saison fast gesichert, denn GEM hat "die große Mehrheit der Rennen bereits an Sponsoren verkaufen können." Diese können sich jetzt freuen, denn die 43 hat natürlich größere Bedeutung als die bisherige Evernham-Startnummer 10.

Allmendinger als viertes Rad am Wagen

A.J. Allmendinger

Kein Evernham-Vertrag: A.J. Allmendinger muss sicher weiter gedulden Zoom

Um die 10 geht es im Fall Allmendinger. Die erfolgreiche Androhung der Sadler-Klage hat für A.J. Allmendinger unangenehme Konsequenzen, denn nun ist der Kalifornier erneut das vierte Rad am GEM-Wagen. "Ich habe nichts konkretes", erklärte Allmendinger bei den Tests für das 24-Stundenrennen von Daytona. "Klar braut sich etwas zusammen, aber bevor ich nichts unterschrieben habe und in einem Rennauto sitze, bleibe ich dabei: Ich habe nichts."

Kasey Kahne bestätigte vergangene Woche gegenüber 'Motorsport-Total.com' die intensiven Bemühungen um einen vierten Evernham-Dodge. Aber Allmendinger sieht sich nach wie vor als Arbeitsloser: "Ich hasse es. Leider ist die wirtschaftliche Realität sehr schwierig. Es sind harte Zeiten, aber ich bin bei weitem nicht der einzige Arbeitslose in der NASCAR."

Ein definitiver Name für das neue Evernham/Gilette/Petty-Konstrukt ist übrigens nach wie vor noch nicht gefunden. Sicher ist, dass für Kyle Petty kein Platz mehr ist: "Für Richard Petty und Petty Enterprises ist das sicher ein Plus", so der Sohn des siebenfachen NASCAR-Champions. "Aber ich weiß nichts darüber, wie er in die Organisation eingebunden werden wird. Je weniger ich weiß, desto besser. Denn ich war schon seit einem halben Jahr kein Teil mehr von Petty."

Auch der ehemalige Chef Ray Evernham hat sich klar von dieser Fusion distanziert. Doch das gilt laut Evernham nicht für die NASCAR: "Es gibt noch vieles für mich zu tun. Ich weiß nur noch nicht genau was es ist." Sein Abschied erfolgte jedoch ohne Ressentiments: "Wenn sie wollen, dass ich sie berate, dann werde ich das tun."

Kyle Petty und Ray Evernham mit Sorgen

Kyle Petty

Kyle Petty hat seit einem halben Jahr mit Petty Engineering abgeschlossen Zoom

Evernhams klare Erwartungshaltung: "Der Name Petty muss in der NASCAR bleiben. Ich wünsche ihnen alles Gute. Wenn Richard Petty und George Gillette einen Weg finden können, damit der Name Petty wieder gewinnt, dann wird das der NASCAR nur gut zu Gesicht stehen."

Sowohl Evernham, als auch Kyle Petty blicken also ab sofort von außen auf die Geschehnisse in der NASCAR. Ihr Urteil ist jedoch nahezu deckungsgleich. "Die Wirtschaft wird der entscheidende Faktor sein, egal wohin sich die Cup-Serie auch entwickeln mag", so Kyle Petty. "Jeder, der anderer Meinung ist, der hat keine Ahnung."

Sponsorengelder in Höhe von 15 bis 20 Millionen US-Dollar pro Auto sind für den Petty-Sohn "Vergangenheit. Wir alle müssen abwarten, was sich bei den drei Herstellern tun wird. Die Speedways haben bereits gesehen, wie sich die Sponsoren zurückziehen. Auch viele Teams haben akzeptieren müssen, dass ihre Sponsoren ab jetzt 15 bis 20 Prozent weniger Budgets haben. Mehr Geld ist einfach nicht mehr da."

Evernham geht in seiner Analyse sogar noch einen Schritt weiter: "Es hat den Anschein, als stünde NASCAR ein Jahr hinter der Wirtschaft. Ich habe Angst davor, dass es 2010 nur noch elf Autos geben wird, die überhaupt eine Chance auf einen Sieg haben werden."