Endlich: Front Row sitzt in der ersten Reihe
Im kleinen Front-Row-Team herrschte nach dem Doppelsieg von Talladega natürlich großer Jubel: Sieger David Ragan über den entscheidenden Moment
(Motorsport-Total.com) - Der Jubel im kleinen Team von Front Row Motorsports war riesig. Seit der Saison 2005 ist Teambesitzer Bob Jenkins bereits aktiv, im neunten NASCAR-Jahr kam endlich der Erfolg. Und was für einer! David Ragan und David Gilliland sorgten beim Aarons 499 auf dem Talladega Superspeedway gleich für einen Doppelsieg. "Das ist ein echter David-gegen-Goliath-Moment", freute sich Ragan. Der 27-Jährige aus dem US-Bundesstaat Georgia wuchs im Ford-Werksteam von Jack Roush auf und fährt seit Saisonbeginn 2012 für Front Row.

© NASCAR
Riesenjubel bei David Ragan in der Victory Lane von Talladega Zoom
Ragan gilt als ausgemachter Superspeedway-Spezialist. Beim Daytona 500 des Jahres 2011 verlor er in Führung liegend alle Chancen nach einer Bestrafung kurz vor Schluss. Es gewann Trevor Bayne (Wood-Ford). Ragan revanchierte sich im Sommerrennen von Daytona. Im Vorjahr kam er in Talladega, jetzt in Diensten von Front Row, auf die hervorragenden Plätze vier und sieben. "Es ist ihr erster Sieg und das ist etwas ganz besonderes", sagte Ragan. "Wir sind ein kleines Team, wir bauen all unsere Chassis selber. Ein großartiger Tag."
In der Tat: Der 5.5. wird für Jenkins und Co. wohl ein hausinterner Feiertag bleiben. "Wir haben wirklich gute Leute, aber wir haben nicht immer die Ressourcen gehabt", blickt der Front-Row-Boss auf seine schwierigen NASCAR-Jahre zurück. "Es war ganz einfach eine riesige Herausforderung für mich, dass wir uns Woche für Woche, Jahr für Jahr ein wenig verbessern können, sodass wir uns irgendwann einmal in die Position dazu bringen, um irgendwann ein Rennen gewinnen zu können. Genau das ist nun am Sonntag passiert."
Alle Höhepunkte aus Talladega
Es war ein klassisches Talladega-Finale. "Zwei Runden vor Schluss lagen wir noch auf Platz zehn und wir holten einen Doppelsieg", so Ragan. "Kann man das glauben?" Die entscheidende Szene schildert er wie folgt: "Aus Turn 4 heraus habe ich gehofft, dass wir eine Siegchance haben werden. Zu diesem Zeitpunkt war mir gar nicht klar, dass ich meinen Teamkollegen direkt hinter mir hatte. Das hat mir diese Extraportion Selbstvertrauen gegeben, denn ich wusste, dass er an mir dranbleiben wird."
"Vorne fuhr Carl Edwards und er wollte wohl Ricky Stenhouse blocken. Das hat mir eine Lücke auf der Innenbahn aufgemacht und dort bin ich hineingestoßen. Carl hat mich vermutlich nicht gesehen und plötzlich hatte ich die bessere Position. Ich weiß bis heute nicht, wo David (Gilliland; Anm. d. Red.) seinen Speed auf einmal hergeholt hat. Aber jetzt sitzen wir hier und haben einen Doppelsieg nach Hause gebracht. Das ist der absolute Wahnsinn!"
So sah es auch Gilliland, der mit seinem dritten Platz von Daytona 2011 das bislang beste Teamergebnis geholt hatte: "Das ist ein toller Tag für Front Row Motorsports und unser kleines Team. Wir können wirklich stolz sein auf das, was wir mit unseren Mittel erreicht haben." Übrigens: Auch finanziell hat sich dieser völlig überraschende Doppelsieg gelohnt, denn NASCAR zahlte in Talladega 608.261 US-Dollar (das sind 465.000 Euro) an das Front-Row-Duo aus.

