• 03.12.2012 12:04

  • von Pete Fink

Earnhardt und seine Hausaufgaben

Abgehakt: Dale Earnhardt Jr. ist mit seiner Saison 2012 zufrieden und will ab sofort so oft wie möglich im neuen Hendrick-Chevrolet sitzen

(Motorsport-Total.com) - Der schwere Testunfall von Kansas und das Wiederaufbrechen der Gehirnerschütterung nach Talladega kostete Dale Earnhardt Jr. in diesem Jahr eine bessere Abschlussplatzierung. Nach zwei Chase-Rennen Pause (Charlotte und Kansas) war es eigentlich klar, dass für den Hendrick-Piloten in der Gesamtwertung nicht mehr als Rang 12 möglich war. So kam es dann auch.

Titel-Bild zur News: Dale Earnhardt Jun.

In Las Vegas: Dale Earnhardt Jun. und seine Freundin Amy Reimann Zoom

Earnhardt bedauert vor allem die Tatsache, dass er zwischen Kansas Ende August und Talladega Anfang Oktober seine Gehirnerschütterung zu verheimlichen versuchte. "Das war nicht besonders klug", schilderte er am Rande der Saisonabschlussfeier von Las Vegas. "Nach dem Kansas-Crash hat es sich nicht gut angefühlt und wurde immer schlimmer. Mir war schon klar, dass ich eine Gehirnerschütterung hatte."

"Rückblickend hätte ich mir gewünscht, dass ich die Sache etwas ernsthafter angegangen wäre, aber damals ging es um die Qualifikation für den Chase. Ich weiß nicht, ob das etwas geändert hätte, denn es war ja nicht meine erste Gehirnerschütterung und ich dachte eigentlich, dass es sich wieder legen wird. Aber dann kam leider der zweite Crash und daher fühle ich mich schon etwas dümmlich, dass ich so wenig sorgsam war."

Doch nichtsdestotrotz war die Saison 2012 so etwas wie eine kleine Wiederauferstehung des nach wie vor mit Abstand populärsten NASCAR-Piloten. Ein lange überfälliger Sieg in Michigan und sogar zwei Wochen an der Sprint-Cup-Tabellenspitze haben Earnhardt und dessen Hendrick-Team wieder Oberluft schnuppern lassen. Jetzt richtet sich der Blick auf die neue Saison und den völlig neuen Hendrick-Chevrolet mit der Startnummer 88.

So schnell wie möglich ins neue Auto

"Ich will unbedingt soviel wie möglich testen, um mit dem neuen Auto einen Vorteil zu bekommen", unterstreicht der 38-Jährige. "Als Pilot und als Team ist das für uns eine Chance herauszufinden, wie sich das neue Auto anfühlen wird und wie wir dieses Auto zum Arbeiten bringen können." Mit dem neuen, rund 80 Kilo leichteren Car of Tomorrow 2.0 wird es auch "einige Regeländerungen" geben.

Jimmie Johnson

Der neue Hendrick-Chevy - hier in der Lackierung von Jimmie Johnson Zoom

"Wenn du da deine Hausaufgaben machst und so oft wie möglich testest, dann wirst du für die ersten Wochen der Saison besser vorbereitet sein" weiß Earnhardt. "Denn genau in dieser Phase, in den ersten zehn Rennen kannst du dich in Sachen Punktewertung für den Chase gut positionieren." Denn ein planloses Herumprobieren wird mit dem neuen Auto und dem engen Zeitplan an den NASCAR-Wochenenden nicht funktionieren.

"Wir können nicht mit vielen Zweifeln und einem unsicheren Gefühl an die Strecke kommen und dann im Training ausprobieren, wie wir das Auto hinbekommen. Wir brauchen eine Menge Informationen aus den Tests, damit wir am Rennwochenende genau sagen können, in welche Richtung wir das Auto bei einem Problem verändern müssen."


Fotos: NASCAR 2013: Die neuen Lackierungen


Soll heißen: Die lange Durstsrecke zwischen 2008 und 2011 ist beendet, "Junior" geht mit jeder Menge Motivation in die neue Saison 2013. "Natürlich können wir nicht mehr soviel aufholen wie zuletzt, denn meiner Meinung nach haben wir eine tolle Saison abgeliefert." Sein Versprechen lautet: "Wir werden nicht vergessen, wie gut wir unterwegs waren."