Dover: Welches Setup braucht man für das Rennen?

Es ist nicht unüblich, dass bei NASCAR-Rennen ein ganz anderes Setup als im Qualifying erforderlich ist, in Dover wird dies aber nicht der Fall sein

(Motorsport-Total.com) - Eine alte NASCAR-Weisheit besagt, dass das schnellste Auto im Qualifying nicht zwangsweise auch das schnellste Auto im Rennen sein muss, denn auf die 400-Meilen-Distanz, wie sie beispielsweise an diesem Wochenende in Dover gefahren wird, kommen auch andere Parameter als nur der Speed ins Spiel: etwa das Fahren im Verkehr, die Haltbarkeit der Reifen, Strategie und vieles mehr.

Titel-Bild zur News: Kurt Busch

Busch wird mit seinem Qualifyingsetup auch das Dodge Dealers 400 bestreiten

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass das Rennsetup oft ein ganz anderes ist als im Qualifying, was die meisten Fahrer für Dover aber eher nicht erwarten. Auf der "Monster-Mile" wird nämlich mit dem Car of Tomorrow gefahren, mit dem die Teams noch nicht ganz so vertraut sind wie mit dem alten NASCAR-Modell, so dass sie ohnehin schon alle Hände voll damit zu tun haben, die gesammelten Daten überhaupt einigermaßen zu verarbeiten.#w1#

Setup für Qualifying und Rennen gleich?

"Wir haben das Gefühl", erklärte beispielsweise Kurt Busch, der Vierte des Qualifyings, "dass es noch viel zu lernen gibt. Irgendwann wird man für Rennen und Qualifying ein unterschiedliches Setup fahren, aber im Moment sind die Teams mit Informationen so überladen, dass das Rennsetup dem des Qualifyings zumindest sehr ähnlich ist. Wir haben gar nicht die Zeit, um groß mit etwas herumzuspielen, was wir gerne ausprobieren möchten."

Busch klagte am Freitag übrigens über Untersteuern seines Penske-Dodges und wunderte sich daher über das starke Abschneiden: "Keine Ahnung, wo der Speed herkam, denn im Training untersteuerte das Auto und im Qualifying übersteuerte es auf einmal. Zumindest haben sich aber unsere Änderungen positiv ausgewirkt. Ich konnte nicht voll aufs Gas steigen, weil ich dachte, ich würde das Heck verlieren. Umso überraschter bin ich über dieses Resultat", sagte er.

Überraschungsmann Scott Riggs, der Sechster wurde, bezeichnete das Qualifying in Dover als "einzigartig, weil man so aggressiv sein und die Kurven fast nicht übertreiben kann. Man kann so hart pushen, wie man will - das ist einfach. Aber schwierig wird es, das Auto so hinzubekommen, dass es auch über die ganze Renndistanz schnell ist", so der Evernham-Dodge-Pilot, der somit Buschs Theorie, wonach Qualifying und Rennen fast gleich sein sollen, ein wenig widerspricht.

Zweites Dover-Rennen nach Juni

Und noch einen interessanten Faktor gilt es zu beachten: In Dover wurde ja schon im Juni gefahren - aber kann man mit den damaligen Daten jetzt noch etwas anfangen? "Es ist das gleiche Auto", nickte Kasey Kahne, 14. auf dem Grid. "Nur das Setup ist ein bisschen anders, aber nicht viel. Wir werden daran arbeiten und es hoffentlich hinbekommen. Es ist auch das gleiche Auto, das wir erfolgreich in Bristol gefahren sind, also denke ich, dass wir gut aussehen können."

Juan Pablo Montoya, gestern im Zeitfahren überraschend hinter Polesetter Jimmie Johnson Zweiter, fühlte sich auf der "Monster-Mile" auf Anhieb wohl, hatte ja schon im Freien Training den fünften Platz erreicht. Die Eigenschaft der Strecke, dass man auf kurze Distanz voll angreifen kam, dürfte seinem Fahrstil entgegengekommen sein, aber ob er auch im Rennen die nötige Distanz haben wird, um um den Sieg zu kämpfen, bleibt abzuwarten.