• 28.02.2008 00:53

  • von Stefan Hausmann

Die ungeliebte Beförderung des Robbie Reiser

Matt Kenseths ehemaliger Crewchief Robbie Reiser vermisst die direkte Verantwortung für Fahrer, Crew und Auto

(Motorsport-Total.com) - Dass Fahrer manchmal ihre Schwierigkeiten haben, zu wissen, wann sie ihre Karriere beenden sollten, ist bekannt. Dass aber auch einige Crewchiefs Schwierigkeiten haben, vom liebgewordenen Stress loszulassen, das ist im Sprint-Cup am Beispiel von Robbie Reiser zu erkennen.

Titel-Bild zur News: Matt Kenseth und Robbie Reiser

Robbie Reiser vermisst seinen alten Job als Crewchief von Matt Kenseth

Seit zehn Jahren arbeiteten Matt Kenseth und Reiser zusammen, bevor beim Saisonfinale 2007 in Homestead das letzte Rennen der kongenialen Besetzung stattfand. "Ein Duo wie Butch Cassidy und Sundance Kid", so eilte dem Fahrer/Crewchief-Duo sein Ruf durch die Garage voraus. Nun wird Reiser Generaldirektor innerhalb der Roush/Fenway-Organisation.#w1#

Zu seiner neuen Aufgabe befragt, sagte Reiser nun ein wenig überraschend: "Ich mag meinen neuen Job gar nicht so gerne. Wenn mir jemand meinen alten Job wieder anbieten würde, würde ich vielleicht direkt zuschlagen."

In Daytona konzentrierte sich Reiser vor allem darauf, zwischen den fünf Roush/Fenway-Teams zu pendeln, um festzustellen, ob alles in Ordnung ist. Reiser wird seiner neuen Verantwortung noch ein paar Monate Zeit geben und dann entscheiden, wie er weitermacht.

"Im April oder Mai werde ich mir das nochmals anschauen, und wenn es mir dann noch immer keine Freude macht, dann werde ich mit Jack (Roush; Anm. d. Red.) sprechen", sagte er. Am schwierigsten seien für ihn die vielen Management-Meetings, so Reiser: "Ich bin gewohnt, mir unter der Haube eines Autos die Hände schmutzig zu machen und nicht nur meinen Kugelschreiber zu bedienen!"

Derweil bleibt Roush gelassen: "Er mag seine neue Funktion noch nicht. Jetzt ist da jemand zwischen dem Fahrer und ihm, aber das ist eben Management. Andererseits spreche ich jetzt nicht mehr mit fünf Crewchiefs, mir gegenüber ist Robbie verantwortlich. Das ist manchmal für ihn sicherlich unangenehmer als sein alter Job. Ich glaube, wenn ich ihm heute anbieten würde, wieder als Crewchief zu arbeiten, dann würde er es machen. Aber dieses Angebot mache ich ihm nicht!"