Wird aus Fontana der dritte Superspeedway?
Der California Speedway überlegt, wie er die Rennen spannender machen könnte, und spielt mit dem Gedanken, das "Talladega des Westens" zu werden
(Motorsport-Total.com) - Der frühere California Speedway und jetzt in Auto Club Speedway umbenannte Track in Fontana muss an seinem Image arbeiten, auf und auch außerhalb der Rennstrecke. Deshalb plädiert Michael Waltrip dafür, aus dem Speedway einen Superspeedway zu machen: "Die werden hier niemals gegen den Las Vegas Speedway gewinnen können. Deshalb baut die Kurven um auf 33 Grad Überhöhung und macht einen Superspeedway für Restrictor-Plate-Rennen aus Fontana."

© NASCAR
In Fontana könnte für die nächsten Jahre ein "Talladega des Westens" entstehen
Nach einem miserablen Wochenende für Waltrip selbst und bei seiner generellen Zuneigung zu Superspeedways mag dieser Vorschlag sehr eigennützig klingen, er hat aber durchaus Logik: "Schaut euch doch mal die Kurse hier an der Westküste an: Da ist Sonoma, ein cooler Straßenkurs mit vielen Annehmlichkeiten. Phoenix ist ein kleiner, schöner Short-Track, den die Besucher so sehr lieben. Dann ist da Las Vegas, ein Kurs in einer Stadt, der Besuchern neben Racing noch so viel mehr bieten kann. Wenn wir hier nach Fontana kommen, dann ist es irgendwie von allem ein wenig."#w1#
Nicht alle Experten teilen Waltrips Meinung. Larry McReynolds, langjähriger Crewchief von Davey Allison und Dale Earnhardt und nun TV-Reporter, sieht es anders: "Die Menge des Regens hat uns das Problem am Wochenende gebracht. Als am Montag gefahren wurde, da sahen wir eines der besten Rennen in Fontana, das wir jemals hier gesehen haben. Die Frage ist wirklich nicht, ob das hier als Superspeedway ausgebaut werden sollte. Wir haben einmal mit Dale Earnhardt Restrictor-Plates (Luftmengenbegrenzer; Anm. d. Red.) in Texas probiert. Das Ergebnis war, dass wir auf den Geraden langsamer und in den Kurven schneller waren. Dafür wollen wir nun hier so einen riesigen Aufwand betreiben?"
Die International Speedway Corporation (ISC), der Eigentümer der Strecke, wird sich Gedanken machen müssen. Während der Kurs im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geriet, weil Stars und Sternchen aus Hollywood die öffentlichkeitswirksame NASCAR-Tour als Showbühne entdeckten, geht es nun um die sportliche Entwicklung. Auf jeden Fall müsste die ISC etwa zehn Millionen US-Dollar in die Hand nehmen, um ein "Talladega des Westens" zu werden. Nicht wenig, aber die ISC kann es sich leisten.
Dazu kommt, dass der Wirtschaftsmarkt Südkalifornien die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Rennwochenende bieten kann; trotzdem sind die Tribünen in Kalifornien nie ausverkauft. Mit den beiden Homestate-Helden Jimmie Johnson und Jeff Gordon sowie einer mittlerweile starken Armada von Fahrern aus dem nahen Umland (Kevin Harvick, Casey Mears, Kyle und Kurt Busch, David Gilliland und Robby Gordon) muss dies aber machbar sein, wenn attraktives Racing geboten wird.
Derweil kümmert sich Speedway-Präsidentin Gillian Zucker um die konkreten Probleme dieses Wochenendes. Nachdem im vorigen Jahr die Hitze in Kalifornien Fahrern und Zuschauern gleichermaßen zu schaffen gemacht hatte, war es an diesem Wochenende die Feuchtigkeit, die durch den Asphalt auf die Strecke drückte, das Racing erst gefährlich und später unmöglich machte: "Ein undichter Racetrack ist nicht akzeptabel, am Dienstag werden Ingenieure sich dieses Problems annehmen und es lösen."
Um alle weiteren Verbesserungsvorschläge wird es erst einmal lange Diskussionen geben müssen...

