• 25.02.2008 08:28

  • von Pete Fink

Fontana-Witz: Cup-Rennen auf Montag verschoben!

Acht Stunden brauchte NASCAR, um 87 Runden zu absolvieren, bevor man nach mehreren Verschiebungen doch aufgab - Rennen nun am Montagabend

(Motorsport-Total.com) - Es ist selten, dass ein Welthit dermaßen ad absurdum geführt wird, wie der Song "It never rains in Southern California". Die Beteiligten am Wochenende des Auto Club 500 von Fontana wissen zumindest anderes zu berichten, denn Mutter Natur spielte dem NASCAR-Tross drei Tage lang einen bösen Streich nach dem anderen.

Titel-Bild zur News: Fontana

Mutter Natur ärgerte ein Wochenende lang die NASCAR-Gemeinde

Erst mussten am Freitag alle Qualifikationen abgesagt werden, am Samstag war es dann unmöglich, das Nationwide-Rennen durchzuführen, doch die absolute Krönung sollte der Sonntag beinhalten, der dem Sprint-Cup-Hauptevent vorbehalten blieb.#w1#

Denn nach einem Wochenende voller dunkler Regenwolken klarte der südkalifornische Himmel am Sonntagnachmittag immerhin so rechtzeitig auf, dass das Auto Club 500 auf dem California Speedway mit zweistündiger Verspätung gestartet werden konnte - was noch am Vormittag angesichts des prasselnden Dauerregens kaum jemand mehr für möglich gehalten hatte.

Die Fahrer hatten in den beiden vorangegangenen Tagen insgesamt lediglich 30 Minuten Trainingszeit absolviert, und gingen auf eine komplett grüne Strecke. Das hinderte Jeff Gordon jedoch nicht daran, loszulegen wie die Feuerwehr. Nach zehn Runden hatte der Hendrick-Pilot bereits fast vier Sekunden Vorsprung, doch dann begann der Ärger.

Mears löst Massenkarambolage aus

Casey Mears Hendrick

Casey Mears und sein Hendrick-Chevrolet wurden ein Opfer der Anfangphase Zoom

Der Gibbs-Toyota von Denny Hamlin rutschte auf einer noch feuchten Stelle aus und krachte in die Mauer - es folgte die erste von sieben Gelbphasen. Und die Anfangsphase sollte unterhaltsam weitergehen, denn nach 21 Runden verlor Casey Mears seinen Hendrick-Chevrolet, drehte sich ausgerechnet in seinen Teamkollegen Dale Earnhardt Jr., und wurde anschließend von Sam Hornish Jr. aufgespießt.

Der Mears-Chevy kam auf der Seite liegend zum Stillstand, und die Sicherheitsarbeiter von Fontana waren schnell zur Stelle, um das kleine Feuer am Hornish-Penske zu löschen. Hendrick verlor also zwei Autos, Penske und Ganassi jeweils eines, da auch der Dodge Charger von Reed Sorenson einen heftigen Streifschuss abbekam.

NASCAR holte eine Rote Flagge heraus und die Jet Dryer kamen wieder auf die Strecke. Durch den Dauerregen der vergangenen Tage drückte Feuchtigkeit von unten auf das Zwei-Meilenoval, was sowohl bei Hamlin, als auch bei Mears als Unfallursache identifiziert wurde.

Eine Stunde und zwölf Minuten war der Rennbetrieb lahmgelegt und wieder düpierte Jeff Gordon anschließend das Feld, dieses Mal allerdings begleitet von seinem Teamkollegen Jimmie Johnson und dem Geheimtipp der Hendrick-Zwillinge, Carl Edwards im Roush-Ford.

Hendrick-Zwillingen mit Daytona-Revanche?

Jeff Gordon Jimmie Johnson

Jeff Gordon und Jimmie Johnson präsentierten sich in Fontana ganz stark Zoom

Kyle Busch stürmte in seinem giftgrünen Gibbs-Toyota nach einem frühen Extra-Stopp durch das gesamte Feld weit nach vorne, auch Kasey Kahne (Evernham-Dodge) und Greg Biffle (Roush-Ford) präsentierten sich in der sehr unrhythmischen Phase stark, doch dann kam erneut ein ausgiebiger Regenguss.

87 Runden waren zu diesem Zeitpunkt gefahren und nach stundenlangem Hin- und Her gaben die NASCAR-Offiziellen auf: Insgesamt dreimal mussten sie einen Neustart verschieben, und um kurz nach acht Uhr MEZ beschloss man schließlich, das Cup-Rennen doch auf Montagabend zu legen.

Verständlich, denn ein Restart wäre etwa um 23:30 Uhr Ortszeit in Kalifornien erfolgt, an der Ostküste war es bereits halb drei Uhr morgens. So soll das Auto Club 500 nun heute Abend um 19:00 Uhr MEZ beginnen, im Anschluss wird das erneut verschobene Nationwide-Rennen über die verregnete Showbühne von Fontana gehen.

Eines ist jedoch sicher: Wenn sich die Leistungsverhältnisse am Montagabend ebenso darstellen, wie in den ersten 87 Runden, dann geht der Sieg in Fontana nur über die Hendrick-Zwillinge Jeff Gordon und Jimmie Johnson. Insgesamt 68 Umläufe lagen die beiden in Front, und einem starken Kyle Busch und der Roush-Armada dürfen ebenso Außenseiterchancen angerechnet werden, wie Kasey Kahne im Evernham-Dodge.