Die NASCAR-Woche: Verlängerung der Rennpause steht bevor

Der anvisierte Termin für die Wiederaufnahme der NASCAR-Saison 2020 wird sich nach aktuellem Stand der Dinge nicht halten lassen - Gehaltskürzungen und E-Sport

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich sollte die Rennpause in der Saison 2020 der NASCAR Cup Series (die vor Beginn der Coronavirus-Pandemie zumindest vier Rennen gesehen hat) im Mai zu Ende gehen. Die Rennen Atlanta, Homestead, Fort Worth, Bristol, Richmond, Talladega und Dover hat man allesamt auf unbestimmte Zeit verschoben. Weitergehen soll es am 9. Mai in Martinsville. Doch dies ist inzwischen nahezu ausgeschlossen.

Titel-Bild zur News: Martinsville Speedway

In Martinsville kann am geplanten Termin 9. Mai Stand heute nicht gefahren werden Zoom

Denn im US-Bundesstaat Virginia, wo der Martinsville Speedway liegt, gibt es seit Montag die Anordnung, dass Veranstaltungen mit mehr als zehn Teilnehmern abzusagen sind. Und diese Anordnung gilt derzeit bis 10. Juni. Der Martinsville-Termin dürfte somit nicht gehalten werden können, denn dass die Anordnung verkürzt wird, ist extrem unwahrscheinlich.

Abgesehen davon können sich die NASCAR-Teams momentan ohnehin nicht auf Einsätze auf einer Rennstrecke - egal wo - vorbereiten. Denn im US-Bundesstaat North Carolina, wo der Großteil der NASCAR-Teams ansässig ist, gilt seit Montag bis einschließlich 28. April eine Ausgangssperre.

Zwar ist es NASCARs Absicht, ungeachtet der bisherigen Verschiebungen trotzdem alle 36 Rennen der Cup-Saison 2020 abzuhalten. Doch da - wie im Fall Martinsville - mit weiteren Verschiebungen zu rechnen ist, gestaltet sich dieses ohnehin ambitionierte Ziel als eines, das stetig fragwürdiger zu erreichen scheint.

Inzwischen gibt es sogar Überlegungen, das Renndebüt des "Next Gen"-Autos um ein Jahr zu verschieben. Derzeit ist der erste Einsatz des komplett neuen NASCAR-Boliden für das Daytona 500 im Februar 2021 vorgesehen.

NASCAR

Kommt das "Next Gen"-Auto der NASCAR "dank" Corona erst zur Saison 2022? Zoom

Weil aber auch mehrere Testfahrten schon abgesagt werden mussten und in den Werkshallen in North Carolina derzeit sowieso nicht gearbeitet werden darf, könnte das Debüt des "Next Gen"-Autos erst 2022 erfolgen. Beschlossen ist diese Verschiebung aber noch nicht.

Beschlossen ist hingegen, dass es bei NASCAR aufgrund der Coronakrise personelle Einbußen gibt. Nach Informationen von 'Associated Press' hat NASCAR-Präsident Steve Phelps die Mitarbeiter vor wenigen Tagen über Gehaltskürzungen unterrichtet. Die Vorsitzenden von Rennstrecken, die NASCAR gehören - es sind die zwölf ehemaligen ISC-Strecken - müssen demnach auf 25 Prozent ihres Einkommens verzichten, alle anderen NASCAR-Mitarbeiter auf 20 Prozent.

Diese Kürzungen sollen demnach vorerst solange gelten, bis wieder Rennen gefahren werden. Im Zuge der inzwischen als sicher geltenden Verlängerung der Rennpause über Mitte Mai hinaus werden sich somit auch die finanziellen Einbußen der NASCAR-Mitarbeiter in die Länge ziehen.

Wie die IndyCar-Serie, so macht auch die NASCAR rein sportlich derzeit ausschließlich in Form von E-Sport-Rennen von sich reden. So fand am vergangenen Sonntag auf dem virtuellen Texas Motor Speedway der Simulation iRacing das zweite Rennen der eNASCAR Pro Invitational Series statt. Wie schon eine Woche zuvor beim virtuellen Homestead-Rennen waren abermals zahlreiche reale NASCAR-Piloten am Drücker. Gewonnen wurde das zweite Online-Rennen von Timmy Hill vor Ryan Preece und Garrett Smithley.

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