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  • 14.02.2008 13:53

  • von Pete Fink

Der "nette" Herr Montoya

Juan Pablo Montoya hat sich an die Buhrufe der NASCAR-Fans gewöhnt und will in seiner Rolle als "Bad Guy" am Sonntag in Daytona einiges bewegen

(Motorsport-Total.com) - Eine positive Tatsache hat Juan Pablo Montoya im Vorfeld des Daytona 500 auf jeden Fall auf seiner Seite: Er muss sich nicht durch den NASCAR-Qualifikationsdschungel für das "Great American Race" manövrieren, denn sein Ganassi-Dodge steht sicher in den Top 35, und der Kolumbianer wird am kommenden Sonntag auf alle Fälle in der Startaufstellung stehen.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya und sein Ganassi-Dodge mit der Startnummer 42

Allerdings erwarten ihn dann wieder die Buhrufe der US-amerikanischen Die-Hard-Fans, die den ehemaligen Formel-1-Piloten nach wie vor als Eindringling in ihren Motorsport sehen, obwohl sich die Situation in Sachen Fan-Akzeptanz bereits gebessert hat. Da kann es auch nicht schaden, wenn der 1,68 Meter große Rennfahrer bei einem Wrestling-Showkampf - unter dem Jubel des Publikums - einem anerkannten Zwei-Meter-Bösewicht einen Aluminiumstuhl über dessen Schädel zieht.#w1#

"Das ist mir völlig schnuppe", meinte Montoya gegenüber 'Foxsports', als er nach der Showeinlage über die Publikumsreaktionen am kommenden Sonntag befragt wurde. "Wenn du nicht Dale Earnhardt Jr. heißt, dann wird doch jeder ausgebuht. Lasst mich ruhig der Bösewicht sein." Hier, so Montoya, geht es "um das Rennfahren. Entweder sie oder ich. Ich werde nicht dafür bezahlt, nett zu sein, ich werde dafür bezahlt, zu gewinnen."

Wenn man in der NASCAR ein einigermaßen gutes Auto hat, dann kann man auch ein Ovalrennen gewinnen - das hat der 32-Jährige in seinem ersten Stock-Car-Jahr verinnerlicht, und daran ändert auch kein Trainings- oder Qualifikationsergebnis etwas, dass Montoya in Daytona nicht unter den Top 30 sah.

Unter Druck ist Montoya immer gut

"Es ist ganz schwer zu sagen, ob uns ein großartiges Daytona 500 ins Haus steht, oder ob wir Probleme haben werden", rätselt der Ganassi-Pilot. "Hoffentlich haben wir ein Gutes und alles läuft rund. Aber gleichzeitig liegen die Dinge in diesen Rennen manchmal nicht in deiner Hand. Das ist Teil des Nervenkitzels, du weißt einfach nicht, was passieren wird."

Donnie Wingo und Juan Pablo Montoya

Geburtstagskind Donnie Wingo und sein NASCAR-Star aus Kolumbien Zoom

Auf eine bekannte Größe kann der zweifache Familienvater zurückgreifen: Crew-Chief Donnie Wingo, der übrigens am Mittwoch seinen 48. Geburtstag feierte, wird ihm das Ganassi-Chassis zur Verfügung stellen, mit dem er im Herbstrennen 2007 auf dem Superspeedway von Talladega 15. wurde. Jenes hat sich in Daytona als das Beste im Drafting herauskristallisiert.

Montoya freut sich auf Sonntag: "Das Daytona 500 steht ganz vorne auf der Liste", meint der ehemalige Formel-1-Pilot, der 2003 bereits in Monaco und 2000 in Indianapolis oben auf dem Treppchen stand. "Es ist ein bedeutendes Rennen. Es gibt vielleicht drei oder vier andere Rennen weltweit, wo du dabei sein willst. Ich bin in diesen Events mit viel Druck eigentlich immer recht gut unterwegs, ich denke schon, dass ich hier einiges bewegen kann."