Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Countdown to Daytona: Ryan Newman und Penske Racing
Am 17. Februar 2008 beginnt die neue NASCAR-Saison - 'Motorsport-Total.com' stellt die wichtigsten Fahrer und Teams für 2008 vor
(Motorsport-Total.com) - In genau 12 Tagen startet die NASCAR, die populärste Motorsportserie Nordamerikas, in ihre neue Saison - und gleich zum Auftakt gibt es in den USA allen Grund zum Feiern. Denn die NASCAR-Saison 2008 beginnt mit einem wahren Paukenschlag, dem "Great American Race", den Daytona 500 am 17. Februar 2008.

© NASCAR
"Rocket-Man" Ryan Newman fährt die Startnummer 12 für Roger Penske
Doch nicht nur das: Es ist eine Jubiläumsausgabe, denn das Daytona 500 anno 2008 findet an diesem Tag zum insgesamt 50. Mal statt - Grund genug, damit 'Motorsport-Total.com' bis zum 17. Februar 2008 an jedem Tag ein anderes Team der Saison 2008 vorstellen kann. Heute Ryan Newman und der Penske-Dodge mit der Startnummer 12, der als häufig schnellstes Auto manchmal eben doch nicht den Weg in die Victory Lane findet #w1#
Der Trend zu Mehrwagenteams veranlasste Roger Penske Ende der 1990er Jahre ernsthaft über ein zweites Team neben Rusty Wallaces Startnummer 2 nachzudenken. Sein Problem: Rusty Wallace wollte die Aufmerksamkeit, die sein Team ihm schenkte, mit keinem anderen Fahrer teilen. Deshalb ersann Penske 1998 eine listige Strategie. Er formte eine Allianz mit dem früheren Ford-Motorsportchef Michael Kranefuss, der das Team mit der Startnummer 12 einsetzte.
Kranefuss und Penske operierten aus demselben Raceshop, als ein Rennstall, beide Ford Taurus sahen sich zum Verwechseln ähnlich. Der Fahrer der Startnummer 12 war ein zu dieser Zeit aufstrebender junger Pilot aus Kentucky: Jeremy Mayfield. Er gewann für Kranefuss drei Rennen, davon zwei in den Pocono Mountains. Doch als Mayfield wegen angeblich manipulierten Sprits 2001 auffiel, hatte Wallace die erste Runde gewonnen, sein Teamkollege war aus dem Weg geräumt. Das Problem: Mit Ryan Newman bekam er Anfang 2002 den nächsten Kollegen an die Seite gestellt, der Wallace vor größere Herausforderungen stellte.
Der studierte Pilot aus Indiana

© NASCAR
Kurt Busch (u.) und Ryan Newman vertraten bisher die Penske-Farben Zoom
Ryan Joseph Newman stammt, wie übrigens der letztjährige Ganassi-Pilot David Stremme auch, aus South Bend, Indiana, wo er am 8. Dezember 1977 geboren wurde. Nur wenige der NASCAR-Piloten haben einen Universitätsabschluss - Newman zählt zu ihnen: 2001 schloss er die Purdue University in Lafayette, Indiana mit einem Diplom in Fahrzeugbau ab. Wie Greg Biffle auch haben es Newman und seiner Frau Krissie Haustiere angetan. Er selbst hat gleich vier Hunde, die Ryan Newman Foundation kümmert sich um herrenlose Hunde und Katzen.
Seine Qualifikationsstärke ist sein Markenzeichen, für das er sich seinen Spitznamen verdiente: "Rocket-Man". Dabei hat er einen fast unglaublichen Rekord in der so konkurrenzfähigen Cup-Serie aufgestellt: 2005 startete Newman in 20 aufeinanderfolgenden Rennen aus den ersten fünf Startreihen. Einen weiteren Rekord setzte er ebenfalls 2005 in der Busch-Serie: Er fuhr neun Busch-Rennen und gewann davon sechs, fünf Rennen gar "back-to-back", also hintereinander.
Newman kämpfte sich seinen Weg durch die NASCAR-Serien seit seinem sechsten Lebensjahr: Er ist bereits in die Quarter-Midget-"Hall-of-Fame" aufgenommen. Sein Cup-Debut gab er 2000 in Phoenix. Bei seinem dritten Cup-Lauf in Charlotte 2001 stand der Qualifying-Experte erstmalig auf der Pole Position.
Ab 2002 war Newman dann endgültig im Cup vertreten. Er gewann in diesem Jahr nicht nur eindrucksvoll den "Rookie-of-the-Year"-Titel, er gewann in dieser Saison auch sein erstes Cup-Rennen im September in New Hampshire und erreichte sechsmal die Pole Position. Newman beendete sein erstes Jahr im Cup als eindrucksvoller Sechster der Gesamtwertung. Doch es kam noch besser: Im nächsten Jahr wurde Newman wiederum Sechster, gewann aber acht Rennen und startete gleich elfmal von der Pole Position.
Kein Freund von Rusty Wallace

© NASCAR
Ryan Newman beim Budweiser Pole-Award - kein allzu seltenes Bild Zoom
Die Erwartungen wuchsen, Rusty Wallace entschied sich sicher auch wegen der eindrucksvollen Erfolge seines Teamkollegen, Ende 2005 zurückzutreten. Ende der Saison 2004 befragte 'Sporting News' in einem Interview Ryan Newman: "Gibt es irgendetwas Positives über ihr Verhältnis zu Rusty Wallace zu berichten?" Newmans einfache Antwort lautete: "Diese Frage können wir auslassen."
Rusty Wallace seinerseits dachte etwas anders über das Verhältnis zu Newman: "Wir haben Millionen ausgegeben, um ihn über ARCA und Busch in den Cup zu bekommen. Ich denke manchmal einfach, dass ihm der Respekt fehlt." Doch seit dem Abgang von Rusty Wallace gelang Newman kein Erfolg mehr im Dodge mit der Startnummer 12. So eindrucksvoll der Mann aus Indiana in den Cup gestartet war, so blass fiel er ab 2005 ins Mittelmaß zurück.
Knapp ging es in den Poconos im letzten Jahr zu: Ryan Newman hatte mal wieder die Pole gewonnen. Aber am 10. Juni 2007 war das Wetter in Pennsylvania, etwa 200 Kilometer westlich von New York, schlecht. Das Rennen wurde drei Stunden zu spät gestartet, da es regnete. Das Ziel war von Beginn an 50 Prozent der Renndistanz von 500 Meilen unter die Räder zu bekommen, damit das Pocono 500 voll gewertet werden konnte.
Nach den zur vollen Wertung notwendigen 100 Runden hatte sich Jeff Gordon in einem Material mordenden Sprintwettbewerb an die Spitze gefahren. Sein Auto, seine Reifen und seine Bremsen, waren am Ende und gerade, als Ryan Newman ansetzte um Gordon in der 105. Runde zu überholen, schwenkte NASCAR die gelbe Flagge. Es regnete nicht nur, es schüttete in den Pocono Mountains. Das Feld wurde eingefroren, Gordon rief in den Funk: "Sind wir über die Hälfte?" Steve LeTarte, Gordons Crew Chief, antwortete nur: "104!"
Der Rocket-Man als fairer Verlierer

© NASCAR
Ryan Newman: 2008 soll endlich wieder gewonnen werden Zoom
"Wir waren bis auf einen Meter heran, aber es gibt keine Diskussion. Wir haben so schon einmal gewonnen, diesmal haben wir so verloren. Ich kann mich wirklich nicht beschweren, da ich mein erstes Cup-Rennen genauso gewonnen habe. Schon vor der letzten Runde habe ich auf der Geraden den Regen kommen sehen - es war klar, dass es stärker regnen würde.", so ein fairer, aber umso enttäuschterer Ryan Newman nach dem Rennen.
Ryan Newman hat derweil ein klar definiertes Ziel für 2008: die Rückkehr in die Victory Lane. Dafür sieht es zumindest statistisch nicht schlecht aus: In vier der letzten sieben Rennen der Saison 2007 fuhr Newman in die Top 5. Durch sein starkes Finish holte er den 13. Platz in der Gesamtwertung, den "Best-of-the-Rest"-Titel des stärksten Fahrers außerhalb der Chase.
"Wir haben definitiv den Schwung auf unserer Seite. Ich fühle, dass ich da draußen ein paar unerledigte Dinge liegen habe", so Newman, der nun hofft, seine gute Form auf 2008 übertragen zu können. Mit Roy McCauley hat Newman einen neuen Crew Chief, da sein bisheriger Chief Michael Nelson innerhalb Penske Racing zum stellvertretenden Renndirektor ernannt wurde. Ryan Newman hat 2008 große Ziele vor sich - er möchte jedenfalls nicht nur der Qualifikations-Champion der NASCAR sein.
Startnummer: 12
Team: Penske Racing; Mooresville, North Carolina
Internetadresse: www.penskeracing.com
Fahrer 2008: Ryan Newman
Fahrzeug: Dodge Charger
Crewchief 2008: Roy McCauley

