• 30.01.2008 08:51

  • von Stefan Hausmann

Countdown to Daytona: Kasey Kahne und Ray Evernham

Am 17. Februar 2008 beginnt die neue NASCAR-Saison - 'Motorsport-Total.com' stellt die wichtigsten Fahrer und Teams für 2008 vor

(Motorsport-Total.com) - In genau 18 Tagen startet die NASCAR, die populärste Motorsportserie Nordamerikas, in ihre neue Saison - und gleich zum Auftakt gibt es in den USA allen Grund zu Feiern. Denn die NASCAR-Saison 2008 beginnt mit einem wahren Paukenschlag, dem "Great American Race", den Daytona 500 am 17. Februar 2008.

Titel-Bild zur News: Kasey Kahne

Kasey Kahne hofft, dass es 2008 wieder steil nach oben gehen wird

Doch nicht nur das: Es ist eine Jubiläumsausgabe, denn das Daytona 500 anno 2008 findet an diesem Tag zum insgesamt 50. Mal statt - Grund genug, damit 'Motorsport-Total.com' bis zum 17. Februar 2008 an jedem Tag ein anderes Team der Saison 2008 vorstellen kann. Heute Kasey Kahne im Gilett-Evernham-Motorsports Dodge Charger mit der Startnummer neun, ein Team, das an die Erfolge von 2006 anknüpfen möchte.#w1#

Ray Evernham - sein Name steht für die amerikanische Stock-Car-Karriere aus dem Bilderbuch. Der Mann aus Hazlet, New Jersey startete seine Karriere als Rennfahrer von Modified Cars, die er selber zusammenschraubte. Ein folgenschwerer Unfall beendete Mitte der 1980er Jahre seine eigene Karriere, fortan konzentrierte er sich auf seine Fähigkeiten als Mechaniker. Die vielleicht entscheidende erste Begegnung zwischen Jeff Gordon und Evernham gab es Ende der 1980er Jahre, seitdem waren beide eine Team: Gordon als Fahrer und Evernham als sein Crew Chief.

Die Cup-Premiere beider erfolgte 1992 in Atlanta. Während "King" Richard Petty an diesem Tag sein letztes Rennen als Fahrer absolvierte, war es Gordons Karrierestart. Gordon und Evernham brachten es zwischen 1992 und 1999 auf 47 Rennsiege im Cup auf dem DuPont-Chevrolet von Hendrick Motorsports, sie gewannen den damaligen Winston Cup in den Jahren 1995, 1997 und 1998. Evernham wurde zum Crew-Chief des Jahrzehnts gewählt.

Vom Mechaniker zum Teambesitzer

Ray Evernham

Ray Evernham wurde als Crew-Chief von Jeff Gordon bekannt Zoom

Doch Ray Evernham suchte nach neuen Herausforderungen. Im Herbst 1999 wurde Evernham von Dodge ausgewählt, um die Rückkehr des dritten großen nordamerikanischen Autoherstellers Chrysler in den Cup 2001 anzuführen. Evernham blieb ein Jahr, um sein Team aufzubauen, ein Auto auf die Räder zu stellen und seine Fahrer auszuwählen.

Dies gelang Evernham zum Daytona 500 in 2001, einem Rennen, das nicht wegen der Rückkehr von Dodge zu trauriger Berühmtheit gelangte, denn es war das Rennen, in dem Dale Earnhardt Sr. tödlich verunglückte. Somit lag ein tragischer Schatten auf einer überaus erfolgreichen Rückkehr von Dodge in den Cup: Evernham Motorsports fuhr nicht nur in seinem ersten Rennen mit Bill Elliott einen sechsten Platz heraus.

Bill Eliott führte das Feld von der Pole Position mit seinem Dodge werbeträchtig ins Rennen - die Rückkehr der einstigen Marke von Richard Petty, war eindrucksvoll gelungen. Doch damit in diesem Jahr nicht genug: Der erste Rennsieg für Evernham kam ebenfalls mit Elliott, dem Haudegen aus Georgia, im 34.Rennen der Saison in Homestead. Am Ende des Jahres war Elliott zwar nicht bester Dodge in den Punkterängen, aber er konnte mit seinem 15. Gesamtrang zufrieden sein.

In den Folgejahren stellte Bill Elliott die Startnummer neuen noch einige weitere Male in die Victory Lane, bevor zu Saisonbeginn 2004 ein neuer, junger Hoffnungsträger zum noch immer von Dodge selbst gesponsorten Team kam: Kasey Kahne.

Youngster Kahne übernimmt

Kasey Kahne

Kasey Kahne holte im Jahr 2007 gleich sechs Saionsiege Zoom

Kahne galt zunächst als lange Zeit überschätzter Jungstar, der wieder einmal nicht aus den Südstaaten kam. Er wurde am 10. April 1980 in Enumclaw, einem kleinen Nest in Washington an der Nordwestküste geboren. Seine Karriere führte Kahne durch die unteren NASCAR-Serien, bis er 2002 als Ford-Pilot für Robert Yates Racing sein Debüt in der Busch Series gab.

2004 stieg er mit Evernham Motorsports in den Cup auf. Der damals erst 23-Jährige musste von Evernham aus seinem Ford-Vertrag herausgeklagt werden, letztlich wurde der Konflikt mit der Zahlung einer klassischen Ablösesumme seitens Dodge an Ford beendet. Seit 2004 hat Kahne sieben Cup-Läufe gewinnen können.

Alleine 2006 holte Kahne in seinem roten Dodge sechs davon, das waren die meisten Einzelsiege aller Cup-Piloten. Alle seine Erfolge kamen auf 1,5 oder zwei Meilen Tracks zustande. Im Chase wurde Kahne am Ende Achter - mit fast acht Millionen Dollar gewonnenen Preisgeldern. Er galt als kommender Star für die Saison 2007. Die Erwartungen waren enorm, da sein Team an keiner entscheidenden Stelle umbesetzt worden war. Doch 2007 wurde in mehrfacher Hinsicht ein schwieriges Jahr für Evernham Motorsports und für das Team mit der Startnummer neun.

Zunächst wurden beim Daytona 500 unerlaubte aerodynamische Veränderungen festgestellt, wie auch bei seinen Teamkollegen Elliott Sadler und Scott Riggs. Zum Rennen auf dem Texas Motor Speedway am 15. April 2007 reiste das Team als 34. in der Ownerwertung an. Ein weiteres schlechtes Abschneiden und der garantierte Startplatz war in Gefahr.

2007 als Horrorsaison

Kasey Kahne

Vor allem mit dem Car of Tomorrow hat Evernham noch große Probleme Zoom

Zwar vermied Kahne mit seinem Team aus den Top 35 zu fallen, aber die Saison ohne Sieg für den Hoffnungsträger war verloren. Der Kommentar von Kahne nach einem kapitalen Crash in Phoenix war charakteristisch für ein schlimmes Jahr: "Endlich kam der Crash. Ich fuhr den ganzen Tag, wie ein Idiot und nun ist es endlich vorbei. Wir waren langsam, wir kamen nie richtig auf Speed. Wir waren schlecht. Ich habe diesen Tag endlich für uns beendet."

Doch trotz dieses schwachen Jahres 2007, das Kahne letztlich noch als 20. der Gesamtwertung beendete, gilt er als Hoffnungsträger. Signifikant über das Jahr 2007 war, dass die Evernham-Teams im Laufe der Rennen abbauten. Ray Evernham selber musste sich vorwerfen lassen, dass er mehr Zeit für das Management seiner Organisation und persönliche Dinge aufwenden musste, als seine alten Stärken zu pflegen: Die Verbesserung der Performance seiner Teams an der Strecke.

Aus diesem Grund verkaufte Ray Evernham im August die Mehrheit an seiner Rennorganisation an George Gillett, einem kanadischen Sportunternehmer, dem das Eishockey-Team der Montreal Canadians, aber auch 40 Prozent des FC Liverpool gehören.

Evernham selber bleibt zwar der Chef innerhalb der Organisation, wird sich aber vor allem in Zukunft um die sportlichen Belange seiner drei Teams kümmern. Somit wird 2007 ein entscheidendes Jahr für die sportliche Weichenstellung der gesamten Organisation.

Startnummer: 9
Team: Gillett Evernham Motorsports; Statesville, North Carolina
Internetadresse: http://www.gillettevernhammotorsports.com/
Fahrer 2008: Kasey Kahne
Fahrzeug: Dodge
Crewchief 2008: Kenny Francis

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