• 20.03.2010 12:29

  • von Pete Fink

Bösewicht Keselowski und seine Fragen an die NASCAR

Brad Keselowski will nicht klein beigeben und wird den NASCAR-Offiziellen am Samstag Fragen stellen: Wo genau ist die Grenze der langen Fahrerleine?

(Motorsport-Total.com) - Rein sportlich gesehen hatte der Bristol-Freitag für Brad Keselowski keinen Grund, um in seine persönlichen Jahrbücher einzugehen. Nach einem Dreher in der Qualifikation landete der Penske-Pilot abgeschlagen auf einem 36. Startplatz. Doch "Bad Brad Crashalotski" stand trotzdem im Fokus der NASCAR-Garage.

Titel-Bild zur News: Brad Keselowski

Brad Keselowski und sein Überschlag: Wo ist die Grenze der Laissez-Faire-Politik?

Der Grund lag natürlich in den Ereignissen von Atlanta, als er von Carl Edwards (Roush-Ford) mit voller Absicht abgeschossen wurde. Ein Revanchemanöver für einige Vorfälle in der Vergangenheit, in denen Keselowski sowohl im Sprint-Cup als auch in der Nationwide-Serie durch eine extrem aggressive Fahrweise auffiel.#w1#

Die aktuelle Stimmung innerhalb des Bristol-Fahrerlagers ist daher gegen den 26-Jährigen. Selbst der für gewöhnlich eher zurückhaltende NASCAR-Champion Jimmie Johnson schlug sich am Freitag mit ungewöhnlich klaren Worten auf die Seite der Keselowski-Gegner. Doch der vermeintliche Bösewicht will keinesfalls klein beigeben.


Fotos: NASCAR in Bristol


"In unserem Sport sind die Fans die ultimative Richtschnur", gab der Penske-Youngster Einblick in seine Gedankenwelt. "Sie diktieren, was richtig und was falsch ist. Bis jetzt habe ich aus ihren Reihen nur positive Reaktionen vernommen." Soll heißen: Keselowski denkt gar nicht daran, etwas an seinem Verhalten auf der Strecke zu ändern.

Im Gegenteil. Er wird wohl versuchen, auch im direkten Gespräch mit den NASCAR-Offiziellen - ein Meeting ist für den Samstag anberaumt - für weitere Aufklärung zu sorgen. Denn ihn interessiert, wo genau sich die Grenzen der neuen Laissez-Faire-Regeln befinden. Schließlich rief NASCAR-Chef Brian France im Januar 2010 höchstpersönlich eine Politik der langen Leine aus.

"Genau das will ich von ihnen wissen", kündigte Keselowski an. "Das ist etwas, was wir alle erst verstehen müssen. Denn für mich klingt das alles so, als würde man an diesem Thema noch arbeiten." Carl Edwards, Denny Hamlin und Co. werden sich die Antworten der NASCAR sicherlich genau notieren.