Biffle: Heimlich, still und leise...
Sechs Rennen und sechs Top-10-Resultate: Greg Biffle und seine Roush-Mannschaft schleichen sich nahezu unbemerkt an die Sprint-Cup-Spitze
(Motorsport-Total.com) - In der Saison 1992 stellte Terry Labonte einen für die moderne NASCAR-Zeitrechnung, also ab der Einführung des Winstons-Cups 1971, bisher ungebrochenen Rekord auf: Zu Saisonbeginn fuhr Labonte acht Mal in Folge in die Top 10. 2005 holte Jimmie Johnson gleich zu Beginn sechs Top-10-Resultate und in Martinsville egalisierte nun Greg Biffle die Johnson-Marke.

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Jimmie Johnson aufgepasst: Greg Biffle schleicht sich wieder einmal an die Spitze
Dreimal (Fontana, Las Vegas und Martinsville) kam der Roush-Pilot auf Rang zehn ins Ziel, einmal (Atlanta) wurde Biffle Achter, dazu gesellen sich die Plätze drei (Daytona) und vier in Bristol. Wie wichtig der Faktor Konstanz in der NASCAR ist, verdeutlicht ein Blick auf die Gesamtwertung: Mit nur 14 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Johnson belegt der Roush-Ford mit der Startnummer 16 Platz zwei.#w1#
Was fehlt, ist wie schon im Vorjahr der Rennsieg. Doch dies ist nur eine Frage der Zeit. "Ich bin absolut begeistert davon, wie wir in diese Saison gestartet sind", meint der 40-Jährige aus Vancouver von der US-amerikanischen Westküste. "Mein Team ist in jeder Hinsicht unglaublich. Sie bauen schnelle Autos, sie machen konstant gute Boxenstopps und wir alle sind fest dazu entschlossen, jede Woche das bestmögliche Resultat zu holen. Ein Sieg steht uns unmittelbar bevor."

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Zum ganz großen Wurf fehlt der Startnummer 16 lediglich der Einzelerfolg Zoom
Doch möglicherweise nicht nur das. Mit den Gesamtplätzen zwei (2005) und drei (2008) hat Biffle bereits bewiesen, dass er und seine Ford-Mannschaft auch bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitsprechen können. Der ganz große Wurf gelang freilich noch nicht. Ähnlich wie in diesem Jahr übrigens, denn sein Vormarsch in der Punktetabelle 2010 geschah heimlich, still und leise.
Dabei würde der sympathische und immer zu einem Scherz aufgelegte Biffle mit einem Sprint-Cup-Titel in die NASCAR-Geschichtsbücher eingehen. Noch nie gelang es einem Piloten, alle drei Titel in den drei Top-Serien der NASCAR zu holen. Im Jahr 2000 gewann Biffle die Truck-Serie, zwei Jahre später wiederholte er dieses Kunststück in der damaligen Busch-Serie (heute Nationwide).
Dazu müsste die 16 aber noch eine Schippe drauflegen. Der letzte Biffle-Sieg stammt aus Dover im Spätsommer 2008. Soll heißen: Mit Konstanz alleine werden Jimmie Johnson und Co. nicht zu schlagen sein. Das verdeutlicht auch das Beispiel Terry Labonte 1992. Der blieb in diesem Jahr nämlich bis zum Saisonende sieglos und landete in der Gesamtwertung nur auf Rang acht.

