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Benzin-Drama in Michigan: Mark Martin triumphiert
Mark Martin hat die beiden Spitzenreiter Greg Biffle und Jimmie Johnson in Michigan spektakulär ausgetrickst - Juan Pablo Montoya starker Sechster
(Motorsport-Total.com) - Es scheint, als würde sich Mark Martin (Hendrick-Chevrolet) gegenwärtig wieder alles Glück zuwenden, welches ihn zu Saisonbeginn verlassen hatte: In der dramatischen Schlussphase von Michigan setzte der Hendrick-Pilot alles auf die richtige Karte, und steckte sich nach einem klassischen Spritpoker seinen dritten Saisonsieg in die Tasche, während die beiden Spitzenreiter Greg Biffle (Roush-Ford) und Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) kraftlos ausrollten.

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Mark Martin gewann in Michigan sein drittes Cup-Rennen der Saison 2009
Etwa 50 Runden vor Schluss schaffte es Biffle während der letzten und finalen Boxenstoppphase, dem bis dahin sehr dominanten Johnson endlich die Führung abzujagen und sich an der Spitze festzubeißen. Damit waren alle Weichen für das gute alte Sprit-Spar-Spielchen gestellt: Wer kommt mit seiner Tankladung am Schnellsten durch?#w1#
In den entscheidenden Schlussrunden führte der Roush-Pilot vor der Nummer 48, dahinter lauerte der spätere Rennsieger Martin. Dieser lag allerdings mit einigen Abstand zurück und schien keine Rolle mehr im Kampf um den Sieg zu spielen - typischer Fall von "Denkste". Denn während sich die beiden Spitzenreiter gegenseitig belauerten, schaffte es der Rennoldie, mit seinem Sprit am sorgfältigsten zu haushalten.
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte

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Brian Vickers konnte seine Pole wieder nicht in einen Sieg ummünzen Zoom
Vorne beharkten sich Johnson und Biffle in den finalen Runden gegenseitig bis aufs Messer um die Führung und der Sieg schien nur über diese beiden Protagonisten zu laufen. Doch plötzlich, zwei Runden vor Schluss, rollte Johnson kraftlos aus. Kurz darauf war auch der Tank des nun alleine führenden Roush-Piloten staubtrocken. Das war die Stunde des von Startposition 32 ins Rennen gestarteten Martin.
In der letzten Runde kassierte er nach dieser dramatischen Schlussphase auch den Ford-Fusion, nachdem er zuvor mit spielender Leichtigkeit den müden Chevy aufgeschnupft hatte. Die beiden nun angeschmierten Kampfhähne waren so mit sich beschäftigt, dass sie den auf Platz drei liegenden Hendrick-Chevrolet gar nicht bemerkt hatten.
Im Ziel erreichte Biffle zumindest noch Platz fünf und betrieb damit großzügige Schadensbegrenzung, wohingegen Johnson bis auf Rang 22 zurückspült wurde. Als Zweiter wurde Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) abgewunken, der damit für einen Doppelsieg des Hendrick-Teams sorgte. Dritter wurde Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) vor Carl Edwards (Roush-Ford).
Montoya überrascht durch überzeugenden Auftritt

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"Oldtimer" Mark Martin überholt Jimmie Johnson und gewinnt in Michigan Zoom
Das spannende Finale war allerdings auch die Entschädigung für ein über weite Strecken ereignisloses Rennen. Gleich zu Beginn fackelte Johnson nicht lange und stürmte an die Spitze, die er lange Zeit nicht mehr abgeben sollte. Hinter dem führenden Kalifornier zeigte Juan Pablo Montoya (EGR-Chevrolet) eine bärenstarke Leistung und wurde im Klassement zwischenzeitlich sogar auf Platz drei geführt - und das auf einer Strecke, von der man annahm, dass sie dem Earnhardt-Ganassi-Team nicht unbedingt entgegen kommen würde.
Zwar fiel der temperamentvolle Kolumbianer im letzten Renndrittel nach Handlingsproblemen einige Plätze zurück, erreichte im Ziel aber Platz sechs. Natürlich profitierte er dabei auch von Johnsons Sprit-Albtraum. Mit diesem sehr befriedigenden Resulat ist Montoya auf der Chase-Leiter wieder eine Sprosse nach oben geklettert und ist nun 14. in der Meisterschaft - und die Montoya-Strecken kommen erst noch.
David Stremme (Penske-Dodge) sorgte vom spannungsgeladenen Finale abgesehen für den einzigen nennenswerten Zwischenfall, nachdem er gegen Rennmitte seinen Dogde-Charger im Boxengassenbereich zerlegt hatte. Ansonsten war die NASCAR-Meute in Michigan diesmal sehr zivilisiert zu Werke gegangen.
Mark Martin endlich im Chase

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Victory Lane: Michigan-Sieger Mark Martin und der zweitplatzierte Jeff Gordon Zoom
Polesetter Brian Vickers (Red-Bull-Toyota) wird als Neunter auf den ersten Red-Bull-Sieg noch ein Weilchen warten müssen, während Teamkollege Scott Speed auf 37 kam. Der Meisterschaftsführende Tony Stewart (SHR-Chevrolet) konnte mit Platz sieben seine Führung in der Tabelle weiter behaupten. Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) musste auf eine Wiederholung seine Vorjahrestriumphes verzichten: Der Hendrick-Pilot wurde 14.
Kyle Busch (Gibbs-Toyota) fuhr ein recht unauffälliges Rennen, welches ihn im Finish auf Rang 13 führte. Zwar ließ sich "Wild Thing" zu Beginn kurz an der Spitze blicken, von der Dominanz des Vorjahres ist aber bis dato eher wenig zu sehen. In der Meisterschaft hat Martin durch seinen dritten Saisonsieg endlich die Tür zum Chase geknackt und liegt nun an achter Stelle. Es führt nach wie vor Stewart vor Jeff Gordon.
Montoya wiederum fehlen derzeit winzige 67 Punkte für einen Playoff-Platz. Der könnte dem Kolumbianer aber nach dem kommenden Wochenende zumindest temporär winken, denn dann steht das erste von zwei jährlichen Rundkursrennen an: Das Toyota/Save Mart 350 auf dem Infineon Raceway im kalifornischen Sonoma. Dort zählt Montoya natürlich zu den heißen Siegkandidaten.

