• 19.06.2008 10:30

  • von Pete Fink

Allmendinger: "Ich war das Versuchskaninchen"

A.J. Allmendinger über die Umstellungsprobleme von den Formelboliden zur NASCAR, er freut sich auf einen richtig bunten Stock-Car-Vogel - Scott Speed

(Motorsport-Total.com) - A.J. Allmendinger feiert am Wochenende gewissermaßen gleich in doppelter Hinsicht ein Heimrennen: Der Kalifornier fährt auf dem Infineon Raceway in seiner Heimat und auf einem Terrain, auf dem er in Sachen Motorsport aufgewachsen ist. Allerdings hat die Sache einen kleinen Haken, denn der Red-Bull-Pilot war seltsamerweise noch nie in Sears Point wirklich aktiv.

Titel-Bild zur News: A.J. Allmendinger Red Bull

Red-Bull-Pilot A.J. Allmendinger ist in Sonoma einer der Lokalmatadoren

Abgesehen von den wenigen Runden, die Allmendinger 2007 am Freitag vor dem Cup-Rennen drehte, als er kläglich in der Qualifikation scheiterte, fuhr der ehemalige ChampCar-Pilot nur einmal in den ganz frühen Tagen seiner Karriere auf der Berg- und Talbahn in Somona Valley.#w1#

Trotzdem blickt er angesichts seiner jüngsten Leistungssteigerung mit viel Zuversicht auf das anstehende Wochenende. Aber auch über seine Anpassungsschwierigkeiten in der NASCAR gab der 26-Jährige Auskunft: "Das ist alles viel schwieriger, als man mit Worten beschreiben kann", erklärte Allmendinger diese Woche im Rahmen der NASCAR-Telekonferenz.

"Ich kann das Problem am Besten so beschreiben: Da gibt es etwas, was du dein ganzes Leben lang gemacht hast. Angefangen von den Go-Karts und den ganzen Nachwuchsserien in den Formelklassen, bis hin zu den ChampCars, den IndyCars oder der Formel 1 - die Autos fühlen sich im Prinzip immer gleich an."

"Klar, sie werden schneller und auf deinem Weg auch immer besser, aber die grundsätzliche Art und Weise, wie sich das Auto verhält, ist auf jedem Level ähnlich. Man muss sich einfach an die Geschwindigkeit, den Abtrieb und die Schwerkräfte gewöhnen. Hier ist alles komplett anders. Es ist fast so, als würdest du ganz von vorne beginnen."

Scott Speed in Allmendingers Schuhen

Scott Speed

Mit Scott Speed hat sich die NASCAR einen Paradiesvogel eingefangen Zoom

Im Red-Bull-Lager gilt dies jedoch nicht nur für Allmendinger, sondern auch für einen seiner guten alten Bekannten - Scott Speed. "Scott und ich sind ja gemeinsam aufgewachsen, ich kenne ihn schon sehr lange. Er ist definitiv ein guter Pilot und Red Bull tut jetzt genau das Richtige. Wahrscheinlich war ich damals das Versuchskaninchen: Sie haben einen Formeljungen sofort in ein Cup-Auto gesetzt, und haben sich die ganzen Probleme angesehen, die mir widerfahren sind."

Derzeit sorgt Speed in den Unterklassen der Stock-Car-Szene für viel Furore, denn sowohl in der ARCA-Serie, als auch bei den Trucks konnte der ehemalige Toro-Rosso-Pilot bereist das eine oder andere Rennen gewinnen. "Sie haben aus den Fehlern gelernt, die man mit mir gemacht hat - und nun machen sie es mit Scott richtig."

Speed fährt in der ARCA-Serie "die Autos, die wir Ende 2007 im Cup benutzt haben. Das sind richtig gute Autos und er tritt dort auch im besten Team an. Und mit Bill Davis Racing hat er auch in der Truck Serie die beste Mannschaft." Eines Tages soll Speed für Red Bull auch im Cup fahren, worauf sich Allmendinger freut: "Er war schon immer ein bunter Vogel und ich vermute, seine fünf Jahre in Europa haben das noch verstärkt."