76. Sieg: Jimmie Johnson zieht mit Dale Earnhardt gleich

Jimmie Johnson gewinnt in der Overtime das Sprint-Cup-Rennen in Atlanta und feiert seinen 76. NASCAR-Sieg - Damit egalisiert er die Triumphe von Dale Earnhardt

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem Sieg in Atlanta, dem zweiten Rennen der NASCAR Sprint-Cup-Saison 2016, zog Jimmie Johnson mit Legende Dale Earnhardt gleich. In der ewigen Bestenliste weisen beide nun 76 Siege auf und halten den siebten Platz. Der sechsfache Champion übernahm 40 Runden vor Rennende die Führung. Johnsons Crew-Chief Chad Knaus taktierte und holte die 48 auf dem dritten Platz liegend vorzeitig unter Grün an die Box. Als alle ihren Stopp absolviert hatten, führte Johnson 14 Sekunden vor Kevin Harvick, der die meisten Runden in Führung lag.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson

Jimmie Johnson egalisiert in Atlanta die 76 Siege von Dale Earnhardt Zoom

Harvick holte Johnson mit frischeren Reifen zusehends ein, bis sich der Abstand bei etwa 15 noch zu fahrenden Runden bei rund sechs Sekunden einpendelte. Drei Runden vor Rennende sorgte ein Dreher von Ryan Newman (Reifenplatzer) für die zweite Gelbphase. Damit war klar, dass das Rennen in der Overtime zu Ende gehen würde. Die Führungsgruppe nutzte die Gelbphase für einen letzten Boxenstopp, um vier frische Reifen abzuholen.

Beim Neustart verlor Harvick mit Wheelspin den entscheidenden Boden, während Kyle Busch Johnson attackierte. Der sechsfache Champion fuhr souverän und holte sich seinen fünften Atlanta-Sieg. "Es ist eine Ehre", sagt Johnson in der Victory Lane. "Das Chaos am Ende, der Unfall und die Sorgen wegen der Overtime. Ich war etwas verwirrt, wie alles funktioniert. In meiner Auslaufrunde musste ich drei Finger aus dem Auto strecken, um ihm Respekt zu erweisen. Schade, dass ich in meiner Karriere nie gegen ihn fahren konnte."

Dahinter entschied ein Fotofinish den zweiten Platz. Dale Earnhardt Jr. setzte sich um 0,06 Sekunden gegen Kyle Busch durch und sorgte nach der Daytona-Enttäuschung für einen Doppelsieg für Hendrick Motorsports. "Egal wo Jimmie meinen Vater mit Siegen egalisiert, ist ein zweiter Platz für mich sehr gut", sagt Earnhardt Jr. nach dem Fotofinish." Kurt Busch und Carl Edwards komplettierten die Top 5.

Harvick und Martin Truex Jr., die über weite Strecken das Rennen dominiert hatten, belegten die Plätze sechs und sieben. Dank der späten Caution befanden sich am Ende zwölf Autos in der Führungsrunde. Insgesamt gab es nur drei Gelbphasen über gesamt 13 Runden. Auch beim Restart kam es im hinteren Teil des Feldes zu einem Unfall. Da die Führenden zu diesem Zeitpunkt bereits die Restart-Linie auf der Gegengerade passiert hatten, zählte der erste Overtime-Versuch.

Atlanta war auch das erste Rennen mit dem Aerodynamikpaket mit wenig Anpressdruck. Die ersten 210 der 325 Runden wurden ohne Gelbphase absolviert, das Feld zog sich deutlich auseinander. Nur noch elf Autos befanden sich zum Zeitpunkt der ersten Caution noch in der Führungsrunde. "Ich habe dieses Rennen extrem genossen", bewertet Earnhardt Jr. das Aero-Paket. "Ich weiß, dass viele Fans wahrscheinlich mehr Cautions sehen wollen, aber ich habe es geliebt. Wir sind mit alten Reifen gefahren und richtig geslidet."

Für Matt Kenseth wurde auch das zweite Saisonrennen zu einer Enttäuschung. Nach einem Regelverstoß beim Boxenstopp in der ersten Rennhälfte gab es eine Strafe, wodurch Kenseth weit zurückfiel und schließlich als 19. ins Ziel kam. Auch Penske erlebte einen schwierigen Tag, Brad Keselowski schaffte es als Neunter noch in die Top 10, Joey Logano wurde Zwölfter. Danica Patrick fuhr ein unscheinbares Rennen und kam mit zwei Runden Rückstand als 20. ins Ziel.

Nach dem Qualifying hatte Joe Gibbs Racing für Aufsehen gesorgt. Kyle Busch hatte zunächst die Bestzeit aufgestellt, doch sein Toyota bestand die Inspektion nach dem Qualifying nicht. Busch musste von hinten starten und hatte in der Overtime doch noch die Chance auf den Sieg. Die Pole hatte sein Bruder Kurt Busch geerbt. In der Meisterschaft führt nun Champion Kyle Busch drei Punkte vor Truex Jr. und vier vor Harvick. Das nächste Sprint-Cup-Rennen findet am Sonntag (6. März) in Las Vegas statt.