Nationwide: Keselowski gewinnt Abbruch-Rennen

Brad Keselowski gewinnt das vorzeitig abgebrochene Nationwide-Rennen auf dem Kentucky Speedway - Starkes Debüt von Truck-Routinier Matt Crafton

(Motorsport-Total.com) - Das Nationwide-Rennen auf dem Kentucky Speedway stand über weite Strecken im Zeichen eines Zweikampfs zwischen Brad Keselowski (Penske-Ford) und Kyle Busch (Gibbs-Toyota). Hatten sich die beiden Sprint-Cup-Stars im Truck-Rennen am Vorabend noch Ty Dillon geschlagen geben müssen, so machten sie den Sieg beim Auftritt der zweiten NASCAR-Liga unter sich aus.

Titel-Bild zur News: Brad Keselowski

Zweiter Nationwide-Saisonsieg für Brad Keselowski (Penske-Ford) Zoom

Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass Kyle Busch bei seinem letzten Boxenstopp in Runde 142 etwas zu weit rutschte, zurückgeschoben werden musste und dadurch Zeit verlor, kreuzte Brad Keselowski die Ziellinie als Erster. Die geplanten 200 Runden konnten aufgrund von einsetzenden Regenfällen allerdings nicht absolviert werden. Stattdessen kam nach 170 Runden die Rote Flagge heraus. Wenig später wurde das Rennen für beendet erklärt.

"Das war ganz sicher nicht der Plan. Ich habe nie zuvor ein aufgrund von Regen verkürztes Rennen gewonnen und wollte auch hier die komplette Distanz zurücklegen. Mein Auto war einfach großartig - eine richtige Rakete", versicherte Keselowski, dessen Ford Mustang auf dem unebenen 1,5-Meilen-Oval mit hervorragendem Handling glänzte. Vom für seine Verhältnisse enttäuschenden 19. Startplatz hatte sich der Penske-Pilot schnell nach vorn gearbeitet und wurde noch vor der ersten Runde der Boxenstopps in den Top 5 notiert.

Kyle Busch vergibt Siegchance an der Box

Kyle Busch, Brad Keselowski

Kyle Busch vs. Brad Keselowski: Am Ende hatte der Penske-Pilot die Nase vorn Zoom

In der 100. Runde knöpfte Keselowski dem bis dahin vorn liegenden Kyle Busch im direkten Duell die Führung ab und musste diese nur im Zuge der Boxenstopps kurz abgeben. Erster Verfolger des Penske-Piloten zum Zeitpunkt des Abbruchs war Elliott Sadler (Gibbs-Toyota), der so zu einem unverhofften zweiten Platz kam. Kyle Busch musste sich nach seinem missratenen letzten Stopp mit Platz fünf zufriedengeben.

Sein erstes Nationwide-Rennen bestritt Matt Crafton, langjähriger Frontrunner in der Truck-Serie und dort der aktuelle Tabellenführer. Am Steuer des Childress-Chevrolet mit der Startnummer 33 hatte sich der 37-jährige Kalifornier sowohl in den beiden Trainingssitzungen als auch im Qualifying in die Top 10 klassiert. Auch im Rennen hielt sich Crafton lange Zeit in der absoluten Spitzengruppe auf und wurde schließlich als Dritter vor Brian Vickers (Gibbs-Tooyta; 4.) gewertet.

Craftons Teamkollege und Childress-Stammfahrer Austin Dillon konnte auch seine fünfte Oval-Pole in Folge nicht in seinen ersten Saisonsieg ummünzen. Nach anfänglicher Führung schlug für den Enkel von Teambesitzer Richard Childress unterm Strich Rang sechs zu Buche. Dahinter zeigte Kyle Larson (Turner-Chevrolet) wieder einmal eines seiner typischen Rennen. In der ersten Rennhälfte trat der 20-jährige Kalifornier wie üblich überhaupt nicht in Erscheinung. Als es darauf ankam, war er aber trotz Handlingsproblemen da. Platz sieben spiegelte letztlich nicht das wahre Potenzial des konstant starken Rookies wieder.


Fotos: NASCAR in Kentucky


Larsons Turner-Teamkollege Nelson Piquet Jr. kam auf Platz acht ins Ziel und holte sich damit die beste Oval-Platzierung seiner noch kurzen Nationwide-Karriere. Sam Hornish Jr. im zweiten Penske-Ford (9.) und RAB-Toyota-Pilot Alex Bowman, der zweite starke Rookie im diesjährigen Starterfeld, komplettierten die Top 10. Unterdessen büßte Tabellenführer Regan Smith (JR-Chevrolet; 30.) einen Großteil seines Punktevorsprungs ein. Die rechte Vorderradaufhängung seines Camaro musste kurz nach Halbzeit der Distanz einer Reparatur durch die Crew unterzogen werden.

Travis Pastrana (Roush-Ford; 15.) hatte im Abschlusstraining mit der Bestzeit und im Qualifying mit der zweitbesten Zeit überrascht. Im Rennen allerdings hatte die Freestyle-Motocross-Legende Pech. Aus Startreihe eins losgefahren hielt sich Pastrana zunächst lange Zeit in den Top 10 auf, doch der vorzeitige Abbruch machte ihm einen Strich durch die Rechnung, da er im Zuge der letzten Gelbphase genau wie Justin Allgaier (Turner-Chevrolet; 13.) und Parker Kligerman (Busch-Toyota; 16.) noch einmal an der Box war, um Sprit für das geplante Finale nachzufassen.

Weiter geht es am kommenden Wochenende in Daytona. Für die Nationwide-Serie steht dort das dritte und gleichzeitig letzte Restrictor-Plate-Rennen des Jahres auf dem Plan.

Die Top 10 aus Sparta:

01. Brad Keselowski (Penske-Ford)
02. Elliott Sadler (Gibbs-Toyota)
03. Matt Crafton (Childress-Chevrolet)
04. Brian Vickers (Gibbs-Toyota)
05. Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
06. Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
07. Kyle Larson (Turner-Chevrolet)
08. Nelson Piquet Jr. (Turner-Chevrolet)
09. Sam Hornish Jr. (Penske-Ford)
10. Alex Bowman (RAB-Toyota)
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12. Trevor Bayne (Roush-Ford)
13. Justin Allgaier (Turner-Chevrolet)
15. Travis Pastrana (Roush-Ford)
20. Johanna Long (ML-Chevrolet)
30. Regan Smith (JR-Chevrolet)

Die Top 10 der Gesamtwertung (nach 15 von 33 Läufen):

01. Regan Smith - 521 Punkte
02. Sam Hornish Jr. -8
03. Justin Allgaier -11
04. Elliott Sadler -19
05. Austin Dillon -20
06. Kyle Larson -44
07. Parker Kligerman -46
08. Brian Vickers -48
09. Brian Scott -55
10. Trevor Bayne -68