NASCAR-Sieg Nummer 100 für Kyle Busch!

Totaler Triumph für Kyle Busch in Loudon: 100. Sieg über alle drei NASCAR-Klassen gerechnet - Nationwide-Rekordsieger gemeinsam mit Mark Martin

(Motorsport-Total.com) - Kyle Busch ist nicht zu stoppen: Beim New England 200 auf der "Magic Mile" in Loudon machte der Toyota-Pilot in Diensten von Joe Gibbs Racing seinen 100. NASCAR-Sieg - die Triumphe im Sprint-Cup, der Nationwide-Serie und bei den Trucks addiert - perfekt. Nach den Legenden David Pearson und Richard Petty ist Kyle Busch damit erst der dritte Fahrer der NASCAR-Historie, der es auf eine dreistellige Anzahl Siege gebracht hat.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch

Kyle Busch schaffte als dritter Pilot der NASCAR-Historie 100 Siege

Dieses Jubiläums war sich der Triumphator in der Victory Lane voll bewusst, schränkte aber sofort ein: "Bei mir ist es etwas anderes. Immerhin haben diese Jungs ihre 100 Siege allesamt im Cup herausgefahren."

Doch damit nicht genug Grund zur Freude für Kyle Busch, denn gleichzeitig war es der 49. Nationwide-Sieg in der Karriere des 26-Jährigen, der damit mit dem bisherigen alleinigen Rekordhalter Mark Martin gleichzog. "Das ist eine großartige Sache für mich", freute sich der Gibbs-Pilot, der umgehend die Glückwünsche von Martin entgegen nahm.

"Dieser Kerl ist einfach unglaublich", zollte der 52-Jährige NASCAR-Olide Martin dem Mann Respekt, der nach Nationwide-Siegen mit ihm gleichzog. "Man darf nicht vergessen, dass er gerade einmal 26 Jahre alt ist. Da werden noch reichlich Siege folgen."


Fotos: NASCAR in Loudon


Angesichts dieser Zahlen gerieten der zweite Platz von Kevin Harvick (Harvick-Chevrolet) und der dritte Rang von Kasey Kahne (JR-Chevrolet) in Loudon beinahe zur Nebensache. Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford) beendete das 200-Runden-Rennen auf dem New Hampshire Motor Speedway auf Rang vier. Aric Almirola machte in einem weiteren JR-Chevrolet die Top 5 komplett.

Steve Wallace sorgt für Kleinholz

Beim Start übernahm der von der Außenseite der ersten Reihe ins Rennen gegangene Harvick die Führung, nachdem er die ersten drei Runden Seite an Seite mit Polesetter Brad Keselowski (Penske-Dodge) zurückgelegt hatte. Kyle Busch arbeitete sich vom fünften Startplatz in gewohnter Manier schnell nach vorn und lag in Runde 33 - als Stenhouse mit einem Dreher in Turn 3 nach missglücktem Überholversuch gegen Justin Allgaier (Turner-Chevrolet) die erste Caution auslöste - bereits auf Rang zwei.

Nach der ersten Runde der Boxenstopps übernahm Trevor Bayne im Roush-Ford mit der Startnummer 16 das Kommando und konnte die Führung bis kurz vor Halbzeit des Rennens verteidigen. Derweil sorgte Steve Wallace (Wallace-Toyota) gleich mehrfach für Kleinholz:

In der 106. von 200 Runden schob er auf der Gegengeraden den Turner-Chevrolet von Jason Leffler rustikal in die Mauer, nachdem dieser ihm in der vorangegangenen Runde in Turn 4 im Zuge eines Überholmanövers einen harmlosen Schlag ins Heck verpasst hatte. Leffler zeigte sich nach dem Crash allerdings versöhnlich: "Ich gebe Steve keine Schuld. Es war einfach eine dumme Aktion von uns beiden."

Inzwischen hatte sich Brad Keselowski an die Spitze des Feldes gesetzt und schien auf dem Weg zu seinem zweiten Nationwide-Sieg innerhalb einer Woche zu sein. Aufgrund einer abweichenden Strategie in puncto Reifenwechsel fiel der Penske-Pilot nach 22 Führungsrunden allerdings sukzessive zurück. Ein Dreher kurz vor Schluss beim Versuch, Trevor Bayne auf der Innenbahn von Turn 2 zu überholen, besiegelte schließlich die Hoffnungen auf eine Top-Platzierung. Letztlich lief Keselowski als Siebter ein.

Unterdessen hatte Kyle Busch wenige Runden zuvor erstmals seine Ansprüche auf den Sieg angemeldet. Mit einem sehenswerten Manöver, schob er sich gleichzeitig an Harvick und Keselowski vorbei auf Rang zwei hinter dem inzwischen führenden Stenhouse. In der Victory Lane pries Busch dieses Manöver später als die rennentscheidende Szene.

Stenhouse und Harvick ohne Chance gegen Busch

Nach einem Restart 28 Umläufe vor der Flagge griff sich Busch schließlich auch noch Stenhouse und konnte die Führung bis ins Ziel gegen den einmal mehr in der Schlussphase stark auftrumpfenden Kevin Harvick verteidigen. Unterbrochen wurde Buschs Fahrt zum Sieg nur von zwei weiteren Gelbphasen:

Zehn Runden vor Schluss waren es Joey Logano und Trevor Bayne, die dem einmal mehr äußerst aggressiv zu Werke gehenden Steve Wallace zum Opfer fielen. Der Sohn von Rusty Wallace schob den Gibbs-Toyota von Logano in Turn 4 in den Roush-Ford von Bayne, woraufhin sich beide im Parallelflug in Richtung Außenmauer drehten. Reed Sorenson (Turner-Chevrolet; 15.) wurde ebenfalls mitgerissen und damit um die Chance gebracht, die Tabellenführung wieder von Elliott Sadler (Harvick-Chevrolet; 12.) zu übernehmen.

Vier Runden vor Schluss war es dann Wallace, der umgedreht wurde. Im dichten Verkehr unmittelbar nach dem vorletzten Restart fuhr ihm Brian Scott (Gibbs-Toyota) in Turn 2 in die Seite. Im anschließenden Chaos mussten unter anderem Logano sowie Mike Wallace (Davis-Chevrolet) mit stark beschädigten Fahrzeugen die Segel streichen. Unterdessen machte Kyle Busch an der Spitze seinen sechsten Saisontriumph perfekt.

Anders als Busch hatte der vierfache Saisonsieger Carl Edwards in Loudon kein Glück. Nach einem Viertel der Renndistanz musste er den Roush-Ford mit Motorschaden abstellen. "Ich weiß nicht genau, was es war. Irgendetwas ist gebrochen, möglicherweise eines der Ventile", gab Edwards nach seinem Ausfall zu Protokoll.

Am kommenden Wochenende absolvieren die Nationwide-Piloten eines ihrer wenigen Rennen im Jahr, das nicht im Rahmenprogramm eines Sprint-Cup-Rennens steigt. Während sich die NASCAR-Topliga eine Auszeit gönnt, fahren die Piloten der zweiten Liga auf dem Betonoval in Nashville.

Die Nationwide-Top-10 aus Loudon:

01. Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
02. Kevin Harvick (Harvick-Chevrolet)
03. Kasey Kahne (JR-Chevrolet)
04. Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
05. Aric Almirola (JR-Chevrolet)
06. Kenny Wallace (RAB-Toyota)
07. Michael Annett (Wallace-Toyota)
08. Brad Keselowski (Penske-Dodge)
09. Steve Wallace (Wallace-Toyota)
10. Justin Allgaier (Turner-Chevrolet)

Der Nationwide-Gesamtstand (Top 10 nach 19/34 Rennen):

01. Elliott Sadler 673 Punkte
02. Reed Sorenson -7
03. Ricky Stenhouse Jr. -18
04. Justin Allgaier -41
05. Aric Almirola -81
06. Jason Leffler -91
07. Kenny Wallace -102
08. Steve Wallace -148
09. Michael Annett -153
10. Brian Scott -163