Kyle Busch bezwingt die "Lady in Black"!
Kyle Busch (Gibbs-Toyota) gewinnt das Nationwide-Rennen in Darlington vor Teamkollege Denny Hamlin - Big One eliminiert viele Favoriten
(Motorsport-Total.com) - Kyle Busch holte sich beim Royal Purple 200 seinen nächsten Sieg in der Nationwide-Saison 2011. Im zehnten Rennen des Jahres war es bereits der fünfte Sieg für Toyota-Piloten in Diensten von Joe Gibbs Racing. Auf dem Darlington Raceway war es allerdings der erste Nationwide-Triumph für den 26-Jährigen. Bevor er nach 147 Runden die Karierte Flagge als Erster sah, hatte er einige kritische Momente im Rennverlauf zu überstehen und auch der Toyota Camry mit der Startnummer 18 wies allerhand Kampfspuren auf.

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Kyle Busch holte sich in Darlington den fünften Saisonsieg im zehnten Rennen
Nach seinem insgesamt 48. Nationwide-Sieg bediente sich Kyle Busch eines Vergleichs. "Das scheint hier mein Stil zu sein: Das Auto so stark wie möglich zu beschädigen und dann in die Victory Lane zu fahren", kommentierte er in Anspielung auf die Tatsache, dass er das Sprnt-Cup-Rennen im Jahr 2008 an gleicher Stelle ebenfalls mit stark ramponiertem Fahrzeug gewonnen hatte.
Zweiter wurde Denny Hamlin im zweiten Gibbs-Toyota vor Elliott Sadler (Harvick-Chevrolet). Sadler lag dank einer abweichenden Boxenstopp-Strategie, die ihn mehrmals im Rennen nur zwei neue Reifen aufziehen sah, bis 14 Runden vor Schluss in Führung, musste sich dann allerdings dem erneut auf den Plätzen eins und zwei einlaufenden Gibbs-Duo geschlagen geben.
Eine geschlossene Mannschaftleistung zeigte einmal mehr auch die Truppe von Turner Motorsports die mit Justin Allgaier (4.), Kasey Kahne (7.), Reed Sorenson (8.) und Jason Leffler (9.) alle vier Chevrolet Impala in die Top 10 brachte. Dazwischen schoben sich Steve Wallace (Wallace-Toyota; 5.) und Clint Bowyer (Harvick-Chevrolet; 6.). Roush-Youngster Ricky Stenhouse belegte im besten Ford Platz zehn.
Kyle Busch erbt kampflos die Pole Position
Das Qualifying in Darlington fiel dem Regen zum Opfer. Kyle Busch erbte daraufhin dank Platz eins in der aktuellen Owner-Wertung die Pole Position und führte das Feld auf die 147 Runden lange Reise auf dem Traditionsoval im US-Bundesstaat South Carolina. Noch im Verlauf der ersten Runde allerdings konnte ihm Carl Edwards (Roush-Ford) die Führung entreißen.
Kasey Kahne, der kurz zuvor die Pole Position für das Sprint-Cup-Rennen an gleicher Stelle gewonnen hatte, präsentierte sich im Turner-Chevrolet ebenfalls in guter Verfassung und übernahm in der 17. Runde erstmals die Führung im Rennen. Vorausgegangen war einer der viel zitierten "Darlington Stripes" von Leader Kyle Busch, dessen Fahrzeug bei dieser Gelegenheit die ersten Beschädigungen am Frontsplitter davontrug.
Acht Runden später wurde die Renn-Action in Darlington erstmals unterbrochen. Die NASCAR-Offiziellen hatten nach dem wetterbedingten Ausfall des Qualifyings eine so genannte Competition Caution ausgerufen, um allen Teams die Möglichkeit zu geben, ihren Reifenverschleiß unter die Lupe zu nehmen. Elliott Sadler machte bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal von der Variante Gebrauch, beim Boxenstopp nur zwei neue Reifen aufzuziehen und führte das Feld beim folgenden Restart an.
Chris Buescher (17.), der wie schon vor Wochenfrist im Roush-Ford mit der Startnummer 16 den erkrankten Trevor Bayne ersetzte, sorgte wenig später in spektakulärer Manier für die zweite Unterbrechung des Abends. Nach einer Kollision mit Josh Wise (JR-Chevrolet; 14.) schleppte Buescher den funkensprühenden Mustang in Richtung Boxengasse.
Bei Halbzeit des 200-Meilen-Rennens hielt Turner-Pilot Kahne die Spitze. Unmittelbar im Anschluss sorgte Michael Annett (Wallace-Toyota; 31.) für eine weitere Caution, als er seinen Toyota Camry ausgangs Turn 2 übersteuernd aus der Kontrolle verlor und Bekanntschaft mit der SAFER-Barrier auf der Innenseite der Gegengeraden machte.
Big One eliminiert viele Favoriten
Beim folgenden Restart konnten sich die Piloten nicht lange in Geduld üben. Eine Kollision mit mehreren Fahrzeugen im Feld sorgte für die insgesamt fünfte Gelbphase. Clint Bowyer ging auf der mittleren von drei Spuren in Turn 2 der Raum aus, woraufhin der auf der Außenseite fahrende Aric Almirola (28.) seinen JR-Chevy nach Kontakt mit Bowyers Harvick-Chevy aus der Kontrolle verlor. Bowyer wiederum verzeichnete auf der linken Seite eine Berührung vom Gibbs-Toyota von Denny Hamlin.
Brian Scott (Gibbs-Toyota; 29.) erwischte es am heftigsten. Ähnlich wie bei Annett kurz zuvor, schlug der Camry des Youngsters in die SAFER-Barrier auf der Innenseite der Gegengeraden ein. Kasey Kahne, Carl Edwards (20.), Brad Keselowski (Penske-Dodge; 27.) und Ryan Truex (Pastrana-Waltrip-Toyota; 25.) waren neben Almirola und Bowyer ebenfalls in den Crash verwickelt. "Zu dritt nebeneinander geht in Darlington einfach nicht gut, ohne einen Unfall zu bauen", lautete die trockene Analyse von Almirola im Anschluss. Der spätere Sieger Kyle Busch hatte bei dieser Gelegenheit großes Glück, nicht ebenfalls mitgerissen zu werden.
Den folgenden Restart nahmen die nur mit zwei neuen Reifen die Boxengasse verlassenden Justin Allgaier und Elliott Sadler von der Spitze des Feldes aus in Angriff. Vierzehn Runden vor Schluss war es für Allgaier und Sadler dann vorbei mit der Herrlichkeit. Kyle Busch überholte Sadlers Chevrolet Impala mit der Startnummer 2 auf der Gegengeraden, nachdem er sich sechs Umläufe zuvor bereits an Allgaier vorbeigeschoben hatte und fuhr anschließend den Sieg in Darlington sicher nach Hause.
Allgaier und Sadler konnten sich damit trösten, dass sie nach 10 von 34 Rennen in der Gesamtwertung der Nationwide-Serie nach wie vor auf den Plätzen eins und zwei liegen. Am kommenden Wochenende steht auf der Monster Mile in Dover im US-Bundesstaat Delaware die elfte Saisonstation auf dem Programm.
Die Nationwide-Top-10 aus Darlington:
01. Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
02. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
03. Elliott Sadler (Harvick-Chevrolet)
04. Justin Allgaier (Turner-Chevrolet)
05. Steve Wallace (Wallace-Toyota)
06. Clint Bowyer (Harvick-Chevrolet)
07. Kasey Kahne (Turner-Chevrolet)
08. Reed Sorenson (Turner-Chevrolet)
09. Jason Leffler (Turner-Chevrolet)
10. Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
Der Nationwide-Gesamtstand (Top 10 nach 10/34 Rennen):
01. Justin Allgaier 346 Punkte
02. Elliott Sadler -5
03. Jason Leffler -15
04. Reed Sorenson -18
05. Ricky Stenhouse Jr. -24
06. Aric Almirola -42
07. Kenny Wallace -66
08. Brian Scott -74
09. Trevor Bayne -86
10. Steve Wallace -92

