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Jennifer Jo Cobb und der Kampf um ihren Ruf
Jennifer Jo Cobb und das 2nd-Chance-Team trennen sich im Streit - Startverzicht aus Protest gegen "Start-and-Park"-Einsatz - Start in Fontana gesichert
(Motorsport-Total.com) - Jennifer Jo Cobb, neben Danica Patrick die zweite Frau am Steuer eines Nationwide-Fahrzeugs, setzte in Bristol ein klares Zeichen, wie ernst sie ihre Rennfahrerkarriere betreibt. Nach Phoenix und Las Vegas sollte am vergangenen Wochenende eigentlich ihr dritter Start im Team von 2nd Chance Motorsports erfolgen. Doch dazu kam es nicht. Cobb konnte den Mustang mit der Startnummer 79 für das Scotts EZ Seed 300 zwar qualifizieren, weigerte sich zehn Minuten vor dem Start des Rennens am Samstag allerdings, in den Wagen zu steigen. Was war passiert?

© Ford
Jennifer Jo Cobb weiß genau, was sie will: In der Nationwide-Serie Rennen fahren
Vor zwei Wochen in Las Vegas wurde der Mustang des ohnehin mit äußerst knappem Budget operierenden Teams im Zuge eines Crashs schwer beschädigt. Kyle Busch verlor bei einem allzu optimistisch angesetzten Überholmanöver gegen Brad Keselowski seinen Toyota und riss den Ford von Cobb mit ins Verderben. Da das 2nd-Chance-Team nur über dieses eine Fahrzeug verfügt, wurde es für das Bristol-Wochenende in Windeseile wieder aufgebaut.
Unterschiedliche Interpretation der Teambesprechung
Mit Blick auf den kommenden Lauf in Fontana, für den die Startnummer 79 ebenfalls bereits gemeldet war, entschied sich Teambesitzer Rick Russell jedoch für einen "Start-and-Park"-Einsatz in Bristol, um das Auto nicht neuerlich zu beschädigen. Cobb wiederum erfuhr eigener Aussage zufolge erst zehn Minuten vor dem geplanten Start von den Plänen und weigerte sich daraufhin, das Rennen aufzunehmen. "Ich habe gegenüber meinen Sponsoren, meinen Fans und NASCAR eine Verpflichtung. 'Start-and-Park' kommt für mich nicht in Frage", so das klare Statement von Cobb.
Die Aussagen, wann genau die Entscheidung für einen "Start-and-Park"-Einsatz fiel, gehen dabei auseinander. Russell beteuert, dies bereits im Rahmen der freitäglichen Teambesprechung klargemacht zu haben: "Ich habe allen erklärt, wie unser Plan für dieses Wochenende aussieht, nachdem die Reparaturrechnung in Höhe von 16.000 US-Dolllar mangels eines Sponsors auf mich zurückfiel."
Jennifer Jo Cobb wiederum erinnert sich an eben jenes Meeting wie folgt: "Der Begriff 'Start-and-Park' ist nie gefallen, von 'nur ein paar Runden' war ebenfalls keine Rede. Das Einzige, was er sagte war, dass wir leider nicht ernsthaft Rennen fahren können." Ihrem eigenen Verständnis nach bedeutete dies lediglich, sich aus möglichen Scherereien auf der Strecke herauszuhalten. "Abgesehen von Rick Russell gab es nicht eine Person, die aus dem Meeting die Botschaft eines 'Start-and-Park'-Einsatzes mitgenommen hat", so Cobb.
Cobb fährt in Fontana für Rick Ware
Nach ihrer Trennung von 2nd Chance stand die Amazone jedoch nur kurz ohne Cockpit da. Für den Auftritt der Nationwide-Serie am kommenden Wochenende in Fontana konnte sie bereits einen neuen Arbeitgeber finden. Es handelt sich dabei um die Mannschaft von Rick Ware Racing, die erst vor Wochenfrist ungewollt in die Schlagzeilen geriet, als ein Teammitglied bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist.
Cobb wird den Ford mit der Startnummer 41 fahren. Darüber hinaus setzt die Truppe für Rookie Timmy Hill und Carl Long jeweils einen weiteren Mustang ein. Was die 37-Jährige betrifft, so handelt es sich zunächst um einen Deal für dieses eine Rennen. Für den Fall, dass sich ein Sponsor findet, ist eine weitere Zusammenarbeit nicht auszuschließen.
Denkbar ist allerdings auch, dass Cobb langfristig gesehen ihr eigenes Team Jennifer Jo Cobb Racing reaktiviert, für das sie im vergangenen Oktober bereits auf eigene Faust das Nationwide-Rennen in Kansas City bestritt. Wie auch immer die Geschichte weitergeht, eines steht fest: Jennifer Jo Cobb weiß, was sie will: Und das ist nicht mehr und nicht weniger als Rennen zu fahren.

