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Iowa-Wahnsinn: Führungsduo crasht auf der Ziellinie!
Ricky Stenhouse Jr. und Carl Edwards beendeten das Nationwide-Rennen auf dem Iowa Speedway mit kaltverformten Fahrzeugen auf den Plätzen eins und zwei
(Motorsport-Total.com) - Das Finish des Nationwide-Rennens auf dem Iowa Speedway war an Kuriosität kaum zu überbieten. Ausgangs der letzten Kurve erlitt der führende Ricky Stenhouse Jr. einen Motorschaden und verteilte reichlich Öl auf den letzten Metern des Ovals. Der unmittelbar folgende Roush-Teamkollege Carl Edwards konnte nicht mehr ausweichen und krachte mit voller Wucht ins Heck des Ford Mustang von Stenhouse.

© NASCAR
Ricky Stenhouse Jr. (6) gewann in Iowa auf dramatische Art und Weise
Edwards Richtung Infield und Stenhouse Richtung Außenmauer schliddernd kreuzte das Duo die Ziellinie des U.S. Cellular 250 auf den Plätzen eins und zwei, was dem Roush-Team den insgesamt fünften, aber mit Sicherheit dramatischsten, Doppelsieg der Saison einbrachte.
Für Stenhouse war es der zweite Sieg seiner Nationwide-Karriere. Der Premierentriumph war ihm vor wenigen Wochen ebenfalls auf dem 0,875 Meilen langen Oval in Newton im US-Bundesstaat Iowa gelungen. Auch damals lief Teamkollege Edwards hinter ihm als Zweiter ein - wenn auch wesentlich unspektakulärer als in der Nacht von Samstag auf Sonntag.
"Was für eine tolle Show für die Fans" jubelte der siegreiche Roush-Youngster Stenhouse in der Victory Lane. "Auf den letzten Metern hätten wir es fast noch weggeworfen. Ich weiß gar nicht genau, was passiert ist. Wir müssen uns das Ganze erst einmal in Ruhe ansehen."
Edwards sah sich kurzzeitig schon als Sieger: "Ich dachte, ich könnte Ricky noch umkurven", so der Zweitplatzierte. "Dann zog er plötzlich nach unten und ich konnte nichts mehr tun. Ich bin mir ziemlich sicher, dass noch nicht viele Jungs auf diese Weise auf den Plätzen eins und zwei ins Ziel gekommen sind."
Rennen schien für Edwards bereits verloren
Während sich Stenhouse im Verlauf des 250-Runden-Rennens konstant in der Spitzengruppe aufhielt, schien für Edwards nach einem miserablen Boxenstopp eine Top-Platzierung außer Reichweite zu liegen. Während der fünften Gelbphase 65 Umläufe vor Schluss verlor der fünffache Saisonsieger aufgrund einer losen Radmutter am linken Hinterrad wertvolle Sekunden.
Den anschließenden Restart nahm Edwards nur als 16. in Angriff, nachdem er dem Rennen zuvor mit 109 Führungsrunden klar seinen Stempel aufgedrückt hatte. Im Zuge einer furiosen Aufholjagd auf vier neuen Reifen gelang es ihm schließlich doch noch, wieder in die Spitzengruppe vorzustoßen.
In der Schlussphase lieferten sich die beiden Teamkollegen ein hitziges Duell um die Führung. Der eine oder andere Lackaustausch blieb dabei ebenso wenig aus wie gegenseitige Schuldzuweisungen via Boxenfunk. Bereits vor Wochenfrist waren die beiden Roush-Piloten auf dem Lucas Oil Raceway aneinander geraten, was speziell Edwards nicht vergessen hatte.
Polesetter Elliott Sadler (Harvick-Chevrolet) beendete das Rennen auf Platz drei vor den beiden JR-Teamkollegen Josh Wise (4.) und Aric Almirola (5.). Turner-Pilot Reed Sorenson verlor als Sechster in Bezug auf die Meisterschaft etwas an Boden auf den führenden Stenhouse, konnte seinen zweiten Rang in der Gesamtwertung aber gegenüber Sadler verteidigen.
David Mayhew mit starkem Debüt - Pech für Sam Hornish Jr.
Eine starke Leistung zeigte Harvick-Pilot David Mayhew. Der 29-jährige Kalifornier bestritt in Iowa das erste Nationwide-Rennen seiner Karriere und hielt sich lange Zeit in den Top 5 auf. Nach dem letzten Restart schien sogar eine Platzierung unter den ersten Drei im Bereich des Möglichen, da der Rookie - der bis dato lediglich sechs Starts in der Truck-Serie auf seinem Konto hatte - auf einer anderen Strategie unterwegs war.
In der entscheidenden Phase hatte Mayhew anders als der Großteil seiner Konkurrenten vier frische Reifen zur Verfügung. Nach einem Kontakt von hinten und anschließendem Beinahe-Abflug in Turn 2 verlor der Harvick-Pilot allerdings wertvollen Boden und musste sich schließlich mit Rang zehn bei seinem Debüt begnügen.
Unterdessen gab es für Penske-Pilot Sam Hornish Jr. nichts zu holen. Der für den amtierenden Champion und zweifachen Saisonsieger Brad Keselowski ins Cockpit des Dodge Challenger mit der Startnummer 22 gestiegene Ex-IndyCar- und Sprint-Cup-Pilot hielt in der Anfangsphase gut mit und konnte immerhin 38 Führungsrunden für sich verbuchen.
Nach mehreren unplanmäßigen Boxenstopps - unter anderem aufgrund eines Plattens vorn rechts sowie eines Feuers an der Bremsscheibe ebenfalls vorn rechts - kam Hornish mit fünf Runden Rückstand letztlich nur als 24. ins Ziel.
Weiter geht es für die Piloten der Nationwide-Serie am kommenden Wochenende auf dem Straßenkurs von Watkins Glen. Nur eine Woche später folgt in Montreal das dritte und letzte Rennen in dieser Saison abseits eines Ovals. Auf die Fortsetzung des Duells der beiden Roush-Zwillinge Stenhouse und Edwards darf man sich schon jetzt freuen...
Die Nationwide-Top-10 aus Newton:
01. Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
02. Carl Edwards (Roush-Ford)
03. Elliott Sadler (Harvick-Chevrolet)
04. Josh Wise (JR-Chevrolet)
05. Aric Almirola (JR-Chevrolet)
06. Reed Sorenson (Turner-Chevrolet)
07. Kenny Wallace (RAB-Toyota)
08. Steve Wallace (Wallace-Toyota)
09. Michael McDowell (Gibbs-Toyota)
10. David Mayhew (Harvick-Chevrolet)
Der Nationwide-Gesamtstand (Top 10 nach 22/34 Rennen):
01. Ricky Stenhouse Jr. 787 Punkte
02. Reed Sorenson. -12
03. Elliott Sadler -29
04. Aric Almirola -77
05. Justin Allgaier -83
06. Jason Leffler -110
07. Kenny Wallace -113
08. Steve Wallace -179
09. Michael Annett -189
10. Brian Scott -191

