Suzuka: Haslam jubelt, Rea enttäuscht

Obwohl Jonathan Rea bereits eine Runde Vorsprung hatte, geht der Brite in Suzuka leer aus - Leon Haslam holt mit Michael van der Mark und Takumi Takahasi den Sieg

(Motorsport-Total.com) - Superbike-WM-Pilot Leon Haslam hat zum zweiten Mal in Folge für Honda das prestigeträchtige Acht-Stunden-Rennen von Suzuka gewonnen. Zusammen mit Supersport-WM-Leader Michael van der Mark und Takumi Takahashi setzte sich der Brite beim Traditionsrennen durch. Der Start des Rennens wurde durch schwere Regenschauer um eine Stunde verschoben. Vier Mal musste das Safety-Car im Laufe des Rennens auf die Strecke.

Titel-Bild zur News: Leon Haslam

MuSashi-Honda-Pilot Leon Haslam stand am Ende unter großem Druck Zoom

Es gab viele Stürze. Unter den Opfern der schwierigen Bedingungen war auch die FCC-TSR-Honda-Crew rund um Jonathan Rea. Kollege Kosuke Akiyoshi stürzte mit der Fireblade und brach sich sein Bein. Dennoch brachte der kampfstarke Japaner die Honda zurück an die Box und ermöglichte damit die Weiterfahrt. Bereits im vergangenen Jahr musste Rea zusehen, wie ein Teamkollege einen möglichen Sieg verhinderte. Am Ende wurde das TSR-Honda-Team auf Position 40 gewertet.

Durch den Sieg von Haslam/van der Mark/Takahashi herrschte bei Honda dennoch gute Laune. Ein weiteres Mal biss sich die Konkurrenz von Suzuki, Kawasaki und Yamaha die Zähne aus. Es war der fünfte Honda-Sieg in Folge und der 27. in der Geschichte des Rennens in Suzuka. In den finalen Runden war der Druck enorm. Der kleinste Fehler hätte fatale Folgen gehabt.


Fotos: 8 Stunden von Suzuka


"Normalerweise habe ich beim Fahren Spaß. Doch dieses Mal spürte ich einen gewissen Druck, nicht zu stürzen oder andere Fehler zu machen", gesteht Haslam nach dem Sieg. "Das Team leistete fantastische Arbeit. Die Boxenstopps verliefen reibungslos und waren sehr schnell. Michael war superschnell und Takumi war Mister Konstanz. Ich war sehr nervös am Ende, doch er fuhr zu unserem zweiten Sieg in Folge."

Jonathan Rea

TSR-Honda-Pilot Jonathan Rea musste erneut eine Enttäuschung verdauen Zoom

"Ein beeindruckendes Gefühl!", betont van der Mark. "Ich war bereit für die dritte Stunde, doch durch den Regen traf das Team die Entscheidung, Takumi herauszuschicken, weil er mehr Erfahrung hat. Ich fuhr in der vierten Stunde und wurde immer schneller, als ich meinen Rhythmus aufbaute. Das Motorrad lief perfekt, das Team arbeitete fantastisch. Bei meinem letzten Stint war ich sehr schnell und konnte entspannt fahren. In meinem zweiten Jahr wieder zu gewinnen ist ein tolles Gefühl."

Weniger euphorisch waren die Aussagen der TSR-Piloten. "Es ist schwierig, zu wissen, was man sagen soll, außer wie enttäuschend es ist", bemerkt Rea. "Akiyoshi leistete tolle Arbeit, das Motorrad wieder an die Boxen zu bringen. Dadurch konnten wir wieder herausfahren. Doch wir wussten, dass wir nicht mehr viel ausrichten konnten. Doch wie ich bereits vorher bemerkte: 'Man gewinnt, wenn es machbar ist - man verliert, wenn es nicht anders geht - doch man gibt niemals auf.'"

Ersatzpilot Lorenzo Zanetti kam durch den Vorfall noch zum Einsatz: "Die Erfahrung des ersten Acht-Stunden-Rennens war unglaublich. Ich erwartete nicht, dass ich fahren darf, weil Jonathan und Akiyoshi so gute Arbeit leisteten, um das Team an die Spitze zu bringen und eine sichere Führung herauszufahren. Es tut mir für das gesamte Team leid. Ich möchte Mikey, Leon und Takumi gratulieren", so der Supersport-WM-Pilot.