• 17.09.2017 17:45

  • von Toni Börner

Bol d'Or 2017: GMT94 gewinnt vor Penz13 & Honda #111

Abwechslungsreiches Bol d'Or 2017 in Le Castellet - Weltmeister GMT94 Yamaha holt den Sieg - Das deutsche BMW-Team von Rico Penzkofer auf dem Podest

(Motorsport-Total.com) - Die Weltmeister von GMT94 Yamaha haben mit David Checa, Mike di Meglio und Niccolo Canepa den Bol d'Or, die 24 Stunden von Le Castellet gewonnen. Die Yamaha-Mannschaft setzte sich am Ende mit einem Vorsprung von neun Runden gegen die Konkurrenz durch. Während viele der Favoriten aus dem Rennen Probleme hatten oder gar ausfielen, schnurrte die R1 von Teammanager Christophe Guyot fehlerlos.

Titel-Bild zur News: David Checa, Niccolo Canepa

EWC-Weltmeister GMT94 Yamaha gewinnt das Bol d'Or in Le Castellet Zoom

Lediglich ein Boxenstopp dauerte bei GMT94 länger, als man den Antriebsstrang hinten wechseln musste. Dies warf die Mannschaft aber nicht weiter zurück und am Ende starteten die Weltmeister siegreich in die neue Saison (Link zum Ergebnis).

Bei seinem Einzeleinsatz beim Bol d'Or fuhr das Team von Rico Penzkofer "Wepol BMW Motorrad by Penz13.com" überraschenderweise als Zweiter auf das Podest. Neben Markus Reiterberger waren hier Alex Polita und Danny Webb unterwegs. Sowohl für Polita, als auch für Webb war es das erste 24-Stunden-Rennen, bei Webb sogar das erste Endurance-Rennen über zwei Stunden.

Das Podest verpasste das Völpker NRT48 Schubert-Motors by ERC von Teamchef Ingo Nowazcyk und Teammanager Max Neukrichner erst auf der letzten Runde. Die Fahrer Stefan Kerschbaumer, Jan Bühn und Lucy Glöckner sicherten der Truppe hier den vierten Rang.

Markus Reiterberger

Platz zwei für das BMW-Team rund um Markus Reiterberger Zoom

Glöckner war den Schlussstint gefahren und überholte sich mit Sebastien Gimbert von der #111 Honda Endurance Racing auf den letzten drei bis bis Runden mehrfach. Schließlich lief das Duo auf ein Pulk zu Überrundender auf, was die kleine Vorentscheidung auf der vorletzten Runde brachte. Glöckner konnte die Lücke nicht wieder zufahren. Dennoch war der vierte Platz im ersten Auftritt in der EWC-Superbike-Klasse eine Leistung, mit der niemand hatte rechnen dürfen.

Honda kämpft sich noch auf Platz drei

In Führung liegend stürzte Alan Techer mit der F.C.C. TSR Honda France CBR. Danach rutschte das Team auf den siebten Platz ab, da das Motorrad nicht gleich wieder ansprang. Auch in dieser Zeit verlor das #111 Honda Endurance-Racing-Team einen Podestplatz, nachdem die Maschine zunächst Öl verlor und dann noch die Elektrik streikte.

Einen zusätzlichen Boxenstopp hatte Honda auch einlegen müssen, weil bei Yonny Hernandez die Lederkombi immer wieder aufging. Am Ende fuhr er mit einem geborgten Leder von Legende Freddy Spencer das Rennen zu Ende - und trotzdem stand die 111 nach 24 Stunden als Dritte auf dem Podest.

Yonny Hernandez, Sergio Hernandez

Das Honda-Team setzte sich noch knapp gegen Völkper im Duell um Platz drei durch Zoom

Starkes Rennen auch vom IVRacing BMW CSEU Team mit Karel Hanika, Julian Mayer und Livio Lai landete auf dem fünften Platz - und sah endlich einmal in der Endurance-WM das Ziel in einem 24-Stunden-Rennen. Damit konnte die Mannschaft von Viktor Noss und Amir Ghanem endlich das Pech abstellen. Größter Zeitfresser war bei ihnen ein unplanmäßiger Kupplungswechsel.

Frühes Pech bei SRC-Kawasaki

Auf Platz 16 sah das Motobox-Kremer Yamaha-Team das Ziel. Geoffroy Dehaye, Jan Viehmann und Emiliano Belucci arbeiteten sich kontinuierlich nach vorn. Viehmann hatte in der Nacht einen Sturz wegzustecken, blieb aber unverletzt und auch die R1 war nicht weiter ramponiert.

Das Bolliger-Team-Switzerland hat mit Roman Stamm, David Perret und Robin Mulhauser den 17. Platz geholt. Die Mannschaft hatte Elektronik-Probleme, musste einen Öldruck-Sensor wechseln und hatte in der Nacht einen Sturz mit Perret wegzustecken.

Aus nach nur 17 Runden für das Team SRC-Kawasaki. Bereits auf der Einführungsrunde hatte die ZX-10RR unter Startfahrer Randy de Puniet gequalmt. Fabien Foret und Mathieu Gines kamen gar nicht erst zum Einsatz. "Ein Kolben ist kaputt gegangen", so Gines im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Damit hat hier keiner gerechnet, dass wir schon nach 17 Runden raus sind." Normalerweise war dieses Team in den vergangenen Jahren immer ein Garant für den Sieg, mindestens das Podest bei 24-Stunden-Rennen.


Fotos: Bol d'Or 2017


Ausfall auch für das Hertrampf-Ducati-Team mit Dominik Vincon, Marko Nekvasil und Oliver Skach. "Wir hatten einen schleichenden Lagerschaden", so Dennis Hertrampf zu 'Motorsport-Total.com'. Auch das WSB-Endurance 99 Kawasaki Team mit Thommy Hainthaler, Danny Märtz und Sascha Müller musste einmal mehr mit Motorschaden die Segel streichen.

Frühes Aus im Rennen für YART-Yamaha von Mandy Kainz mit den Fahrern Broc Parkes, Marvin Fritz und Kohta Nozane. "Wir hatten ein Elektronik-Problem, alle Systeme waren ausgefallen", so Kainz im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Daher ist Kohta auch gestürzt. Am Ende hat die Elektronik mal funktioniert und mal nicht, das war einfach zu gefährlich." Nozane war mit Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gekommen.