RNF

Malaysia

Porträt

(Stand: Ende 2023): Das RNF-Team ist aus dem Rennstall Petronas-Yamaha hervorgegangen. Dieses war das erste MotoGP-Team aus Malaysia. Geleitet wurde das Projekt vom Sepang-International-Circuit, weshalb sich der Rennstall auch Sepang-Racing-Team (SRT) nannte.

Seit einigen Jahren engagierte man sich schon in den kleinen Klassen Moto3 und Moto2, um Talente aus dem asiatischen Raum und besonders aus Malaysia zu fördern. 2019 wagte man den Schritt in die Königsklasse MotoGP.

Nachdem im Laufe des Jahres 2018 die Partnerschaft zwischen Yamaha und Tech 3 zu Ende gegangen war, suchte die japanische Marke nach einem neuen Kundenteam. Das eröffnete die Möglichkeit für Sepang-Racing.

Innerhalb weniger Monate wurde ein Paket geschnürt, das vom Mineralölkonzern Malaysias (Petronas) finanziell unterstützt wurde. Als Fahrer wurden Franco Morbidelli und Rookie Fabio Quartararo verpflichtet.

Und das neue Yamaha-Kundenteam sorgte reihenweise für sportliche Schlagzeilen. Quartararo eroberte sechs Polepositions und startete insgesamt 13 Mal aus der ersten Reihe. Siebenmal stand der Franzose auf dem Podest und sicherte sich souverän den Titel bester Rookie des Jahres.

Mit einem Sieg klappte es nicht. Morbidelli verpasste überhaupt den Sprung auf das Podest. In der Teamwertung belegte Petronas-Yamaha den vierten Platz und war somit auf Anhieb das beste Satellitenteam.

Die Erfolgsserie setzte sich auch 2020 fort. Quartararo und Morbidelli gewannen je drei Rennen. Mit sechs Siegen war Petronas das mit Abstand erfolgreichste Team. Trotzdem reichte es nicht für den erhofften WM-Titel. Quartararo fiel wegen durchwachsener Ergebnisse auf WM-Rang acht zurück. Morbidelli verbesserte sich im Laufe des Jahres und wurde Vizeweltmeister.

2021 dufte das Team Valentino Rossi für dessen letzte MotoGP-Saison begrüßen. Erfolge blieben aber aus. Morbidelli musste im Frühsommer eine lange Pause für eine Knieoperation einlegen. Er kehrte nicht mehr zurück, sondern übernahm im Herbst den Platz von Maverick Vinales im Yamaha-Werksteam.

Stattdessen konnte Andrea Dovizioso überredet werden, sein "Sabbatical" zu beenden. Im Hintergrund überstürzten sich die Ereignisse. Petronas erklärte mit Jahresende den Ausstieg als Hauptsponsor. Das Team musste auf grundlegend neue Beine gestellt werden.

Razlan Razali gründete das Team neu als RNF-MotoGP-Racing (RNF sind die Initialen seiner Kinder). Wilco Zeelenberg blieb als Teammanager vor Ort, aber es kam zur Trennung von Sportdirektor Johan Stigefelt.

Um die Finanzierung sicherzustellen, mussten die Teams in den Klassen Moto3 und Moto2 geschlossen werden. Neben Dovizioso, der 2022 die gleiche Yamaha wie das Werksteam erhielt, wurde Darryn Binder direkt von der Moto3-Klasse als zweiter Fahrer geholt.

Aber das Team war wieder im hinteren Teil des Feldes zu finden. Dovizioso fand nicht in die Erfolgsspur zurück und beendete in Misano seine Karriere endgültig. Sein Ersatz Cal Crutchlow war auch im Mittelfeld. Binder schaffte es nur dreimal in die WM-Punkteränge.

Deshalb vollzog Razali den nächsten Neustart. Er einigte sich mit Aprilia und bildet ab der Saison 2023 das Satellitenteam der italienischen Marke. Mit Miguel Oliveira und Raul Fernandez wurden zwei neue Fahrer verpflichtet.

2023 wurde eine schwierige Saison. Oliveira musste wegen Verletzungen mehrere Pausen einlegen. Ein vierter Platz war sein bestes Ergebnis. Raul Fernandez hatte einen fünften Rang als bestes Ergebnis zu Buche stehen.

Am Tag nach dem Saisonfinale in Valencia dann die Hiobsbotschaft. Dem RNF-Team wurden die Startplätze für 2024 entzogen. Es war zu Ungereimtheiten mit Mehrheitseigentümer CryptoDATA gekommen. Somit verschwand das Team aus der Weltmeisterschaft.