Marco Melandri

Porträt
(Stand: Januar 2015) Marco Melandri wurde bereits im zarten Alter von sechs Jahren durch Freunde an den Motorradsport herangeführt. Später kümmerte sich sein väterlicher Freund und Ex-Grand-Prix-Pilot Loris Reggiani um seine Karriere.
Im Jahr 1998 war Melandri in Assen einer der jüngsten Piloten, die jemals einen Grand Prix gewinnen konnten. Bereits im Jahr davor war der aus Ravenna stammende Teenager mit 14 Jahren jüngster Sieger in einem Rennen zum heimischen Honda-125er-Cup gewesen. 1999 galt Melandri als Titelfavorit. Er gewann schließlich auf fünf Rennen, doch Weltmeister wurde Emilio Alzamora, der keinen einzigen Sieg holte, aber konstanter punktete.
In der 250er-WM benötigte Melandri drei Anläufe, bis er im Aprilia-Werksteam 2002 die WM-Krone mit neun Laufsiegen auf souveräne Art und Weise gewinnen konnte. Mit dem WM-Titel im Gepäck ging es 2003 schließlich in die MotoGP. Das erste Jahr in der Königsklasse auf einer Kunden-Yamaha war mit einem Beinbruch allerdings verpatzt.
Über die Jahre machte sich Melandri als etablierter Spitzenfahrer einen Namen. Vor allem in der Saison 2005 konnte er auf einer Gresini-Honda auftrumpfen und zwei Rennen gewinnen. Am Ende wurde Melandri hinter Valentino Rossi Vizeweltmeister. Allerdings ging es anschließend ab 2006 bergab. 2006 konnte er noch drei Rennen gewinnen, doch in der WM wurde es nur Platz vier. Nach einer sieglosen Saison 2007 verabschiedete sich Melandri von Gresini-Honda und unterschrieb einen Werksvertrag.
2008 sollte sein großes Jahr werden. Gemeinsam mit Weltmeister Casey Stoner bildete er das "Dreamteam" bei Ducati. Der Traum entpuppte sich jedoch als Albtraum. Melandri kam mit der GP8 nicht zurecht. Der Zweijahresvertrag wurde nach einer Saison aufgelöst und der Italiener flüchtete zu Kawasaki. Pech, denn die Japaner sperrten zu. Melandri konnte aber seinen Platz im Nachfolgeteam Hayate sichern und beim Großen Preis von Frankreich mit Platz zwei wenigstens ein Highlight setzen.
Nachdem das Hayate-Team sein MotoGP-Engagement nach nur einer Saison beenden musste, wechselte Melandri zurück zu Gresini-Honda. An die alten Erfolge konnte er allerdings nicht mehr anknüpfen. Melandri verabschiedete sich als WM-Zehnter aus der MotoGP und wechselte in die Superbike-WM ins Yamaha-Werksteam. Bei den Superbikes kam der Italiener rasch zurecht und gewann schon sein drittes Rennen und wurde 2011 Vizeweltmeister.
Yamaha zog sich aber aus der Superbike-WM zurück und Melandri dockte für die Jahre 2012 und 2013 im BMW-Werksteam an. Er sorgte auch für den Aufschwung und kämpfte in beiden Jahren um den WM-Titel. Stürze in entscheidenden Rennen verhagelten allerdings den großen Erfolg. Nachdem sich auch BMW zurückzog, wechselte er für die Saison 2014 ins Aprilia-Werksteam. Trotz einer starken zweiten Saisonhälfte konnte Melandri nicht um den WM-Titel kämpfen.
Er plante eine langfristige Zukunft mit Aprilia in der Superbike-WM. Die italienische Marke kürzte allerdings das Engagement und richtete das Augenmerk wieder auf die MotoGP. Melandri kehrte somit für die Saison 2015 wieder in die Königsklasse zurück und wird das Aprilia-Projekt entwickeln.
