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Zu hart! Lorenzo hadert mit Reifenwahl für Aragon-Rennen
In letzter Sekunde kämpft sich Jorge Lorenzo beim Aragon-Qualifying in Startreihe eins, doch die harten Michelin-Reifen bereiten dem Yamaha-Piloten Kopfzerbrechen
(Motorsport-Total.com) - Noch im vierten Freien Training war Jorge Lorenzo mit anderthalb Sekunden Abstand zur Spitze über einen enttäuschenden neunten Platz nicht hinausgekommen. Und auch zu Beginn des 15-minütigen zweiten Qualifyings der MotoGP-Klasse zum Großen Preis von Aragon 2016 sah es zunächst nicht so aus, als könne sich der Yamaha-Pilot merklich steigern. Doch auf seiner letzten schnellen Runde biss Lorenzo wie der Hai auf seinem Helm die Zähne zusammen und schaffte den Sprung in die erste Reihe.

© GP-Fever.de
Jorge Lorenzo schaffte es in Aragon trotz Reifenproblemen in die erste Reihe Zoom
Zwar qualifizierte sich der Spanier bei seinem Heimspiel mit einer Bestzeit von 1:47.778 Minuten deutlich hinter Polesetter Marc Marquez (Honda, 1:47.117), landete aber im teaminternen Duell vor Valentino Rossi, der nur von Platz sechs aus ins Rennen gehen wird. "Ich wusste, dass ich mit dem weichen Hinterreifen im Qualifying um einen Platz in der ersten Startreihe fahren kann. Das hat auch geklappt", freut sich Lorenzo über seinen dritten Startplatz, deutet aber an, dass ihn die Reifenfrage weiter quält.
Denn mit den härteren Reifenoptionen von Michelin kam der Yamaha-Pilot schon das ganze Wochenende über nicht wirklich zurecht. "Es ist kompliziert. Sobald wir vorne den Medium- und hinten den harten Reifen aufziehen, haben wir im Vergleich zu den anderen Fahrern mehr zu kämpfen", analysiert der 29-Jährige. Vor allem der harte Hinterreifen bereitet dem Spanier Kopfzerbrechen: "Wir haben es gestern probiert und heute wieder und ich hatte beide Male immer dieselben Probleme."
Jorge Lorenzo: Besonders harte Reifen in Aragon ein Problem
Es fehle an Grip und folglich vor allem an Kurvengeschwindigkeit. "Es ist kein Motorrad, mit dem du um die Kurve slided, sondern das Gegenteil ist der Fall. Wenn das Motorrad mit dem Hinterreifen slided, verlierst du die Linie und wichtige Zeit", beschreibt Lorenzo. Das sei ein generelles Problem, das nicht erst in diesem Jahr auftrete, aber in Aragon besonders zum Tragen komme. Auch weil Michelin hier besonders harte Mischungen für vorn und hinten im Gepäck habe, bemerkt der amtierende Weltmeister.
"Für uns sind sie zu hart. Wir müssen sehen, welche Kombination wir für morgen wählen", grübelt Lorenzo. Fest steht: Auf dem harten Hinterreifen wird der Spanier kaum konkurrenzfähig sein. Doch hält die weiche Variante über eine komplette Renndistanz? "Der weiche Reifen ist gut für diese Strecke. Aber auf der rechten Seite baut er hier schon nach einigen Runden ziemlich ab", weiß der Spanier, zieht ihn für das Rennen aber dennoch in Erwägung: "Der weiche Hinterreifen ist für uns morgen eine Option."
Den Sieg will Lorenzo trotz der Probleme und auch angesichts der Dominanz von Marquez nicht abschreiben. "Sicher wird das schwer. Im Moment sieht es so aus, als wäre er uns einen oder sogar zwei Schritte voraus", bewertet der Yamaha-Pilot die Chancen für das Rennen und erinnert sich an seinen Sieg vor zwei Jahren: "2014 war ich in der wohl schlechtesten Ausgangsposition des Jahres, was das Training und Qualifying angeht, habe aber trotzdem das Rennen gewonnen."
Damals gab es ein Flag-to-Flag-Rennen, das Lorenzo zur Chance auf den Sieg verhalf. "Es war ein seltsames Rennen, es hat geregnet und wir mussten das Motorrad wechseln. Das hat mir den Sieg beschwert. Unter trockenen Bedingungen hätte ich diese Chance vielleicht nicht gehabt", gibt er zu. "Aber in der MotoGP ist insbesondere in diesem Jahr alles möglich. Ich werde mein Bestes geben. Wenn ich Vierter werden kann, werde ich um den vierten Platz kämpfen. Das gilt genauso für das Podium und den Sieg."

