Zeelenberg: "Je stärker die Gegner, desto besser"

Wilco Zeelenberg zeigt sich von der Honda-Dominanz in Sepang unbeeindruckt - Für Yamaha liegt der Fokus auf Fahrbarkeit, weniger auf Topleistung

(Motorsport-Total.com) - Wilco Zeelenberg, seines Zeichens Teammanager von Weltmeister Jorge Lorenzo im Yamaha-Werksteam, zieht nach zwei von drei Testfahrten im Vorfeld der MotoGP-Saison 2011 eine positive Bilanz. Obwohl das neue Jahr bisher eindeutig von Honda dominiert wird, kann der Niederländer den Ergebnissen aus Sepang durchaus Positives abgewinnen.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Wilco Zeelenberg und Jorge Lorenzo sind in diesem Jahr stärker gefordert

Lorenzo konnte zusammen mit Teamkollege Ben Spies den übermächtig scheinenden Honda-Werkspiloten einschließlich Gresini-Fahrer Marco Simoncelli bisher am nächsten kommen. Laut Zeelenberg wurde die Yamaha YZR-M1 über den Winter deutlich verbessert, die japanische Konkurrenz konnte allerdings noch etwas mehr zulegen - für den Teammanager des Weltmeisters eine willkommende Herausforderung.

"Je stärker die Gegner, desto besser für uns", so die Aussage des ehemaligen Grand-Prix-Piloten gegenüber 'MotoGP.com'. Der Niederländer verweist darauf, dass sein Schützling im vergangenen Jahr mit 138 Punkten Vorsprung den Titel gewann. "Das war zu viel des Guten. 25 Punkte voraus wäre nett gewesen. Dieser Abstand jedoch zeigt, dass jemand ziemlich viele Fehler gemacht haben muss", analysiert Zeelenberg die Schwächen der Konkurrenz und zählt in diesem Jahr wiederum auf die beeindruckende Konstanz Lorenzos.

Mit den Verbesserungen am Motorrad des Weltmeisterteams ist man zufrieden, speziell was den erhöhten Grip am Hinterrad betrifft. Hinsichtlich der Motorleistung äußerte Pilot Lorenzo allerdings wiederholt Defizite gegenüber den wiedererstarkten Hondas. "Das stimmt und fällt auf Strecken wie Sepang besonders ins Gewicht", bestätigt Zeelenberg, der mit Blick auf die 18 bevorstehenden Rennen allerdings zuversichtlich ist.

Demnach sei das Motorenkonzept von Honda komplett anders als das von Yamaha. "Aus unserer Sicht wird es nicht immer notwendig sein, in den Topspeed-Messungen vorn zu liegen, da wir im Verlauf der Saison auf einigen kurzen, winkeligen Strecken antreten. Es geht nicht nur um die Kraft allein", weiß der Niederländer, der vielmehr die kontrollierbare Entfaltung der Motorleistung als Hauptkriterium ansieht. "Wir gehen den richtigen Weg, müssen aber natürlich weiter hart arbeiten", so Zeelenberg abschließend.