Yamaha nicht in den Top 10: Vinales ratlos, Rossi optimistisch
Beim Trainingsauftakt in Brünn landeten Maverick Vinales und Valentino Rossi nicht in den Top 10, am Samstag droht Q1 und Regen - Vinales hadert mit Turning-Problem
(Motorsport-Total.com) - Während Ducati und Honda beim Trainingsauftakt in Tschechien mit neuen Verkleidungen Aufmerksamkeit erregt haben, hat sich Yamaha nobel zurückgehalten. Waren Maverick Vinales und Valentino Rossi im nassen ersten Training am Vormittag noch zuversichtlich, wich diese Einstellung mit der auftrocknenden Strecke. Am Nachmittag waren beide Titelanwärter nur außerhalb der Top 10 zu finden. Am Samstagvormittag müssen sie um den Einzug in das Q2 zittern.

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Im Nassen hat sich Valentino Rossi am Freitag wohler gefühlt als im Trockenen Zoom
"Das war kein eigenartiger Tag", schickt Vinales voraus. "So sind die Wochenenden in der MotoGP zuletzt immer abgelaufen." Bei Regen fühlte sich der WM-Zweite noch wohl, jedenfalls besser als auf dem Sachsenring. Seine Zeit reichte für Platz sechs (+0,644). "Das Bike hat gut funktioniert. Natürlich müssen wir uns bei Regen noch etwas verbessern, dabei geht es aber mehr um die Elektronik als um das Set-up." Ähnliche Ansichten vertritt Garagennachbar Rossi, der am Vormittag Fünfter (+0,511) wurde. (Zum Freitagsergebnis!)
"Vor allem heute Morgen war ich glücklich über das Training. Ich war ziemlich stark und konkurrenzfähig im Nassen. Im Regen litt ich ansonsten immer sehr in diesem Jahr, heute hatte ich aber ein gutes Gefühl auf dem Bike. Meine Pace war nicht so schlecht. Ich konnte immerhin in die Top 5 fahren", erklärt der Italiener am Freitagabend. Am Nachmittag konnten beide nicht an ihre Pace anknüpfen.
Vinales kämpft mit Turning-Problem
Vinales berichtet von "viel mehr Problemen", er wisse jedoch nicht warum. Das größte Problem trat beim Turning auf. "Es war so schwierig, eine schnelle Zeit zu fahren. Wir müssen jetzt herausfinden, wo es uns noch fehlt." Mit 1:57.289 Minuten (+0,957) belegte er nur Rang elf. Dieses Problem habe er bereits mehrfach in diesem Jahr erlebt, doch nun sei es "etwas größer".

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Maverick Vinales war am Freitag in Brünn unzufrieden mit seiner M1 Zoom
Der Spanier vermutet: "Vielleicht waren die Bedingungen oder der Grip schuld, der nicht sehr gut war. Daher wurde das Problem größer. Wenn du das Bike nicht umlegen kannst, ist es auch schwierig zu stoppen. Wir müssen jetzt schnell herausfinden, wo das Problem liegt. So ist es schwierig zu fahren und schnell zu sein." Vinales hat im zweiten Training zwei verschiedene Chassis getestet und wird sich am Samstag für eines entscheiden.
Besonders wurmt es ihn, dass die Markenkollegen von Tech 3 wieder einmal schneller waren. "Zarco (4.) und Folger (2.) waren heute vorne. Wir müssen uns also auch anschauen, woran sie gerade arbeiten. Manchmal fehlt uns etwas Kleines, was aber wirklich wichtig ist."
Rossi hofft auf trockenes Training am Samstag
Vinales betont, wie feinfühlig er am Freitag in Brünn fahren musste. "Ich bin nicht aggressiv gefahren und konnte nicht pushen." Rossi, der nur auf den 14. Platz fahren konnte (1:57.396/+1,064), resümiert: "Meine Position ist sehr schlecht." Er hat eine ganz andere Erklärung für seine schwierige Ausgangslage: "Am Nachmittag waren mein Gefühl und meine Pace auf dem Medium-Reifen nicht so schlecht. Danach hatte ich aber ein Problem mit einem Bike, ich musste wechseln."
Auf das andere Bike schnallte er wieder die gebrauchten Medium-Pneus, während sich die anderen auf dem Soft verbessert haben. "Daher ist meine Position schlecht, aber die Pace auf dem Medium ist ziemlich gut." Im dritten Training am Samstag müssen beide Yamaha-Piloten in die Top 10 fahren, wollen sie direkt ins Q2 weiterkommen. Rossi hofft daher, dass es morgen trocken ist. "Wir hoffen auf ein trockenes drittes Training, damit ich mich verbessern kann. Wir müssen am Bike, an der Balance und allem noch arbeiten. Aber meine Pace ist nicht so schlecht und ich fühle mich ziemlich gut auf dem Bike", klingt er weit weniger pessimistisch als sein Teamkollege.
Angesprochen auf die lange Sommerpause erklärt der "Doktor", wie er so schnell wieder in den Rhythmus kommt: "Schon in den vergangenen Wochen habe ich viel auf Bikes trainiert. Seit zehn Tagen denke ich schon an das erste Training", schmunzelt er und ergänzt: "Man versucht, sich Videos anzuschauen und sich vorzustellen, wie man fährt. Es ist eher ein körperliches Problem. Nach einem Monat Pause hast du ein bisschen Schmerzen in den Händen und in den Füßen. Aber es war nicht so hart."

