Yamaha lässt es vorsichtig angehen

Jorge Lorenzo (5.) und Ben Spies (10.) fanden im einzigen Training des Donnerstags das Vertrauen in die M1 wieder - Hoffnung auf trockenes Rennen

(Motorsport-Total.com) - Am Eröffnungstag der MotoGP-Aktivitäten im niederländischen Assen fanden die Piloten zunächst ähnliche Wetterverhältnisse vor wie beim vorangegangenen Grand Prix im britischen Silverstone. Der Donnerstag, der in Assen traditionell den Auftakt ins Wochenende markiert, empfing die Zweiradartisten mit regnerischem Wetter.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Die Yamaha-Piloten fahren in Assen im traditionellen Rot-Weiß der Marke

Im einzigen Training des Tages fuhren sich die beiden Yamaha-Werksfahrer Jorge Lorenzo und Ben Spies beide in die Top 10 der Zeitenliste. Lorenzo war dabei als Fünfter gut 1,5 Sekunden schneller als sein Teamkollege aus den Vereinigten Staaten, der Zehnter wurde. Sowohl der Weltmeister als auch Spies treten an diesem Wochenende mit einer rot-weiß lackierten M1 an, um das 50-jährige Jubiläum Yamahas im Grand-Prix-Sport auch optisch zu würdigen.


Fotos: Yamaha, MotoGP in Assen


Nachdem beide im Regen von Silverstone im Rennen gestürzt waren, blieben diesmal sowohl Lorenzo als auch Spies im Sattel. "Wir konnte am Morgen einige Runden zurücklegen und haben dabei ein paar nützliche Informationen für nasse Bedingungen sammeln können", sagt Lorenzo, der es auf zwölf Umläufe in der "Kathedrale des Motorradsports" brachte.

Angesprochen auf die neue Lackierung seines Bikes gibt der Weltmeister zu Protokoll: "Das ist für uns ein ganz besonderer Moment. Umso wichtiger ist es, dass wir hier ein gutes Ergebnis einfahren." Weitere Setup-Arbeit in Vorbereitung auf das Rennen wurde Lorenzo allerdings genau wie allen anderen Piloten durch die Absage des zweiten Freien Trainings vereitelt. "Leider haben einige der Moto2-Piloten etwas Öl auf der Strecke verteilt, welches nicht rechtzeitig bis zum zweiten Freien Training entfernt werden konnte" liefert der Spanier die Erklärung für den kürzer als geplanten Arbeitstag.

Hoffnung auf trockenes Rennen

Teamkollege Spies fand bei den schwierigen Bedingungen ebenfalls schnell das Vertrauen in seine Maschine. "Ich habe mich wirklich wohl gefühlt, bin aber noch nicht ganz ans Limit gegangen", sagt der US-Boy und fügt an: "Es sieht ganz danach aus, dass wir an diesem Wochenende recht häufig im Regen unterwegs sein werden. Meine schnellste Runde fuhr ich nach einer Veränderung des Bikes ganz am Schluss der Session. Für mich ging es jedoch heute in erster Linie darum, wieder einen klaren Kopf zu bekommen, nachdem ich mir diesen in der vergangenen Woche angeschlagen habe."

Wilco Zeelenberg zeigte sich von den Wetterverhältnissen in seinem Heimatland keineswegs überrascht. "Das war typisches Assen-Wetter", so der Niederländer, der sich im Yamaha-Werksteam um das Motorrad von Weltmeister Lorenzo kümmert. "Jorge fand schnell wieder zu seinem gewohnten Selbstvertrauen, obwohl die Strecke heute sehr rutschig war, was für Assen eher untypisch ist, da es hier normalerweise jede Menge Grip gibt."

Zeelenberg vermutet als Grund für das niedrige Grip-Niveau speziell am Kurveneingang die Tatsache, dass "inzwischen wesentlich mehr Autos auf dieser Strecke unterwegs sind als noch in der Vergangenheit." Für den Samstag hofft der Niederländer im Sinne der Fans auf ein trockenes Rennen, wie er sagt. "Hoffentlich können wir vorher zumindest noch ein Training im Trockenen absolvieren und auch das Rennen ohne Regen hinter uns bringen."

"Leider war uns das Wetter heute nicht gnädig gestimmt, aber Ben konnte dennoch sein Vertrauen in das Bike zurückgewinnen", ergänzt Massimo Meregalli, Zeelenbergs Gegenüber in der Box von Spies. "Morgen Vormittag haben wir nun etwas mehr Zeit, um am Setup zu arbeiten. Ich bin zuversichtlich, dass wir Jorge und Ben für das Qualifying ein gutes Paket bereitstellen können", so der Italiener der aus seinem Stolz hinsichtlich des Grand-Prix-Jubiläums von Yamaha keinen Hehl macht: "Es ist toll, die Motorräder und das gesamte Team in Rot-Weiß zu sehen. Wir können alle stolz sein, ein Teil dieser besonderen Ära zu sein."