Yamaha-Helden Edwards und Lorenzo trumpfen auf
Colin Edwards sicherte sich etwas überraschend die Pole-Position in Shanghai vor Valentino Rossi und Casey Stoner - Jorge Lorenzo sensationell Vierter
(Motorsport-Total.com) - Ausgerechnet auf dem fast schon überdimensionierten und daher aus Motorradsicht manchmal etwas langweiligen Shanghai International Circuit ging heute das bisher wahrscheinlich spannendste MotoGP-Qualifying der Saison 2008 über die Bühne. Großer Held der Session war eindeutig Jorge Lorenzo.

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Die Schlussattacke von Colin Edwards hatte niemand auf der Rechnung
Der Fiat-Yamaha-Pilot, gestern nach einem spektakulären Highsider im ersten Freien Training noch im Krankenhaus, entschied sich erst heute Vormittag dazu, überhaupt am Grand Prix von China teilzunehmen - trotz seiner Schmerzen im Knöchelbereich und der erst kürzlich durchgeführten Operation des Unterarms biss er tapfer die Zähne zusammen. Und wie: Der Spanier fuhr als Vierter in die zweite Startreihe!#w1#
Große Lorenzo-Show in China
Lorenzo legte ein atemberaubendes Qualifying hin, fing 20 Minuten vor Schluss einen Highsider artistisch ab und verhinderte so einen weiteren Sturz. In seiner letzten schnellen Runde fuhr er sogar Bestzeit im ersten Sektor, der 20-Jährige konnte die Zeit aber nicht mitnehmen und büßte nach insgesamt 21 Runden 0,572 Sekunden auf die Bestmarke ein. Auf den zweiten Platz fehlten ihm gar nur 0,217 Sekunden.
Yamaha produzierte heute aber noch einen weiteren Helden, denn Colin Edwards (21 Runden) vom Satellitenteam Tech 3 brannte im letzten Run eine unglaubliche Runde in den Asphalt, verbesserte den Streckenrekord auf 1:58.139 Minuten und sicherte sich damit souverän die Pole-Position. Zweiter wurde Fiat-Yamaha-Superstar Valentino Rossi (23 Runden) mit 0,355 Sekunden Rückstand, Dritter Vorjahressieger Casey Stoner (Marlboro-Ducati/+ 0,452/22 Runden).
Niederlage für Honda

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Dani Pedrosa war heute als Fünfter mit Abstand bester Honda-Pilot Zoom
Eine schwere Niederlage musste Honda hinnehmen, denn die HRC-Japaner brachten zwar Dani Pedrosa (5./+ 0,716/23 Runden) vom Repsol-Werksteam in die zweite Reihe, aber ansonsten schafften nur noch Randy de Puniet (9./LCR-Honda/+ 1,218/21 Runden) und Nicky Hayden (10./Repsol-Honda/+ 1,368/19 Runden) den Sprung in die Top 10. Sowohl de Puniet wie auch Hayden kamen übrigens je einmal zu Sturz.
In den Kies greifen mussten auch Andrea Dovizioso (JiR-Scot-Honda/+ 1,420/19 Runden) und John Hopkins (14./Kawasaki/+ 1,601/17 Runden), die dadurch deutlich hinter ihren eigenen Erwartungen zurückblieben. Einen zumindest leichten Aufwärtstrend verzeichnete im Gegensatz dazu Marco Melandri (Marlboro-Ducati/+ 1,539/19 Runden), der am Ende zwar wieder nur Zwölfter wurde, aber zwischendurch sogar an der ersten Reihe schnupperte.

