• 13.09.2007 15:35

  • von David Pergler

Wüste bei Nacht: So wird es funktionieren

Aus Katar sickern erste Informationen zur Umsetzung des geplanten Nachtrennens durch - John Hopkins bietet sich für Flutlichttest an

(Motorsport-Total.com) - Das Rennen auf der 2004 eröffneten Strecke Losail International Circuit ist mittlerweile eine feste Institution im MotoGP-Kalender. Nächstes Jahr soll die Strecke aber der Welt des Motorrad-Rennsports etwas Einmaliges bieten: ein Nachtrennen, erhellt durch tausende Flutlichter, die die Nacht in der Wüste von Katar zum Tag werden lassen sollen. Nun wurden die Kosten dieses Projekts enthüllt.

Titel-Bild zur News: John Hopkins

John Hopkins wird unter Flutlichtbedingungen in Fontana testen

Nasser Bin Khalifa Al-Attiyah von der Qatar Motor and Motorcycle Federation (QMMF) hat gegenüber 'Crash.net' bestätigt, dass alleine die Beleuchtung zu einem MotoGP-Nachtrennen cirka elf Millionen Euro kosten wird: "Ich bestätige zum ersten Mal diese Summe. Seien Sie bitte nicht schockiert. Die vollständigen Kosten der Beleuchtung belaufen sich auf 15 Millionen Dollar. Ja, Sie haben richtig gehört. Es sind 15 Millionen Dollar."#w1#

1.200 Flutlichtmasten mit 50 bis 60 Lampen

Der ehemalige Rallyefahrer erklärte noch ein paar technische Details des Projekts: "Es wird über 1.200 Flutlichtmasten mir jeweils über 50 bis 60 Lampen geben; jeder wird so ausgerichtet sein, dass es überhaupt keine Schatten gibt. Musco Lighting, die Firma, die das Projekt betreut, hat bereits damit angefangen, ihre Ausrüstung an Ort und Stelle zu verlegen. Es ist also nur eine Frage von Tagen, bis die Arbeit beginnen kann."

Zudem enthüllte er, wer hinter dieser Idee steckt: "Es war Scheich Abdullah bin Khalifa al-Thani, der private Ratgeber von Emir Scheich Hamad bin Khalifa al-Thani, der als erstes die Idee eines MotoGP-Nachtrennens geäußert hatte. Die Leute glauben, dass es die FIM war, die diese Idee der QMMF vorgetragen hatte, aber das ist nicht wahr. Scheich Abdullah wollte, dass in Katar etwas Außergewöhnliches auf die Beine gestellt wird, und nun werden wir ein MotoGP-Rennen unter Flutlichtern haben."

Gerüchte, wonach einige MotoGP-Fahrer wütend seien, weil sie nicht über diese Idee unterrichtet wurden, schob der erwähnte Scheich Abdullah indes beiseite: "Das ist nicht wahr. Es ist eine Tatsache, dass die meisten Fahrer bereit für eine neue Herausforderung sind. Fahrer wie Valentino Rossi, Loris Capirossi und Nicky Hayden haben erklärt, dass sie sehr gerne bei Nacht fahren würden."

Hopkins bietet sich für Test an

Unterdessen hat John Hopkins bestätigt, dass er in Amerika an einem speziellen Test unter Flutlichtbedingungen teilnehmen könnte. Der Rizla-Suzuki-Pilot traf sich während des Rennwochenendes in Misano mit einigen Vertretern der Firma Musco Lighting, die das taghelle Wunder in Katar bewerkstelligen soll. Hopkins wird in Fontana testen, auf einer Strecke, wo normalerweise NASCAR-Rennen gefahren werden. Diese Strecke wurde nebenbei auch von der Firma Musco ausgeleuchtet.

Der Amerikaner äußerte sich gegenüber 'Motor Cycle News': "Ich habe mich in Misano mit den Jungs getroffen, die für das Licht zuständig sind, und die machen viel in Sachen Beleuchtung von NASCAR-Rennen. Ich wohne 20 Minuten die Straße herunter von der Fontana-Rennstrecke weg und die fahren dort auch mit Motorrädern. Während des Winters könnten sie mich also fragen, ob ich nicht auf die Strecke mit einer Straßenmaschine gehe und auf der Piste etwas herumexperimentiere. Ich wäre glücklich, das zu tun."

Doch vor der Show steht die Sicherheit: "Das Rennen in Katar muss einfach nur sicher sein. Die Sicherheitskommission muss eine gute Vereinbarung ausarbeiten und sie müssen auf jeden Fall sicherstellen, dass es keine Schattenwürfe gibt. Sie haben noch viel vor sich", so Hopkins.