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Welche Auswirkungen die Einheitssoftware haben wird
Sieben CRT-Piloten verwenden bereits 2013 die Einheitselektronik von Magneti Marelli - Honda muss 2014 im Gegensatz zu Yamaha und Ducati von vorn beginnen
(Motorsport-Total.com) - Über die Einführung der Einheitselektronik wurde lange diskutiert. Ende 2012 einigte sich die Dorna mit den Herstellern zu einem Kompromiss. Ein einheitliches Steuergerät wird ab 2014 Pflicht sein, doch die Software kann nach wie vor selbst geschrieben werden, sofern man sich dafür entscheidet und mit 20 anstatt 24 Litern an den Start geht. Die Premiere feierte das Einheits-Steuergerät bereits beim Sepang-Test. Einige der CRT-Piloten vertrauen bereits 2013 auf die Magneti-Marelli-ECU mit dem Namen AGO 340.

© Bridgestone
Honda hat bisher noch keine Erfahrungen mit Magneti Marelli und 2014 viel zu tun
"Es gibt sieben CRT-Piloten, die beiden Avintia-Fahrer (Hiroshi Aoyama und Hector Barbera), die beiden Forward-Fahrer (Colin Edwards und Claudio Corti), die beiden Ioda-Fahrer (Danilo Petrucci und Lukas Pesek) und Yonny Hernandez von Paul Bird Motorsport", erklärt Corrado Cecchinelli, der Verantwortliche der Dorna gegenüber 'Cycle News'. Die Probleme, die die Teams mit der Konfiguration der ECUs hatten, sollen laut Cecchinelli gelöst sein.
Hilfe für die CRTs
Wer 2013 das Steuergerät von Magneti Marelli verwendet, muss aber bereits die vorgeschriebene Software der Dorna verwenden, das bestätigt auch Cecchinelli: "Ja, sie müssen. In diesem Jahr ist das Ganze freiwillig. Doch wenn man das Steuergerät nimmt, muss man auch alles nehmen." Für das hochkomplexe Bauteil müssen die knapp kalkulierenden Claiming-Rule-Teams übrigens kein Geld aufbringen. Die ECUs werden kostenfrei vergeben.
Die Software befindet sich auf dem letzten Stand und wurde lediglich für die MotoGP angepasst. Eigene Programme dürfen 2013 nicht verwendet werden. Die einzigen freien Parameter beschränken sich auf die Konfiguration. "Die Programmierung der Software wird denjenigen, die das Paket nutzen, nie erlaubt sein. Sie können sie allerdings einstellen und kalibrieren."
"Ab 2014 besteht dann die Chance, die MotoGP-ECU ohne das gesamte Paket zu verwenden. Man darf dann ein Programm oder eine Software selbst schreiben. Doch dafür darf man nur noch 20 anstatt 24 Litern Kraftstoff verwenden. Damit ist das eine Variante für die MSMA-Hersteller", schildert der Dorna-Technikverantwortliche. "Sie haben riesige Forschungs-und-Entwicklungs-Abteilungen und hätten mit ihren selbstgeschriebenen Software-Lösungen einen zu großen Vorteil, wenn man sie nicht durch weniger Treibstoff einbremsen würde."
Cecchinelli geht davon aus, dass die sieben CRT-Piloten durch das Steuergerät einen Vorteil haben werden. "Meine Einschätzung der Software ist, dass sie zwischen dem liegen wird, was die CRTs selbst entwickeln könnten und dem, was die Werke entwickeln. Die Software ist also nicht so gut wie die der Werke, aber besser als die der CRTs bisher. Sie können nun auf eine große Forschungs-und-Entwicklungs-Struktur zurückgreifen, die sie sich selbst nicht leisten könnten."
Vorteile für Ducati und Yamaha?
Dass Nicht-Werks-Teams 2014 eigene Software-Lösungen verwenden, hält er für ausgeschlossen. "Es ist ein großes Thema, mit so wenig Sprit auszukommen und für jedes unabhängige Team außer Reichweite", schätzt Cecchinelli ein, der von der Leistungsfähigkeit des AGO 340 überzeugt ist. "Die Hardware ist leistungsfähiger als alles zur Zeit Verfügbare", bemerkt er und betont, dass Yamaha und Ducati, die momentan spezifische Lösungen von Magneti Marelli verwenden, nicht so leistungsfähige Steuergeräte verwenden.
Honda fährt momentan mit einem eigenen Steuergerät. Entsprechend schwieriger wird für die Japaner die Umstellung nach der Saison 2013. "Sicher werden sie einen Nachteil haben. Sie haben keine Erfahrungen mit Marelli-Produkten. Doch meiner Meinung nach ist es nicht nur die Hardware sondern auch der Umgang mit den Programmen", analysiert Cecchinelli. "Meines Wissens verwendet Yamaha die Hardware von Marelli, aber nicht die Programme. Ducati verwendet auch einige Programme, denke ich."


