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Weitere Stimmen zum geplanten Einheitsreifen
Während Colin Edwards und Ducati-Superstar Casey Stoner noch Vorbehalte haben, kommt die neue Reifenregel bei Weltmeister Valentino Rossi gut an
(Motorsport-Total.com) - Nach vielen Diskussionen, taktischen Schachzügen und politischem Geplänkel steht nun endlich eindeutig fest: Der Einheitsreifen wird in der MotoGP 2009 definitiv kommen. Zwar deuten alle Signale in Richtung Bridgestone als alleinigem Ausrüster, aber dennoch haben alle interessierte Firmen die Möglichkeit bekommen, sich entsprechend um den Ausrüster-Vertrag zu bewerben. Am 18. Oktober, also am Samstag vor dem Rennen in Sepang, soll die Entscheidung bekannt gegeben werden, welche Marke 2009 verwendet wird.

© Bridgestone
Bridgestone-Techniker werden vermutlich 2009 für die gesamte MotoGP arbeiten
Die Regeländerung kommt nicht überall gut an. Hier hört man Sorgen wegen der Sicherheit, auf der anderen Seite wird kritisiert, dass man mit dem Einheitsreifen kaum die Show verbessern würde und die MotoGP auch nicht eben langsamer würde. Tech-3-Yamaha-Pilot Colin Edwards führt noch andere Bedenken ins Feld: "Ich bin genügend Jahre mit Valentino Rossi zusammen gefahren, um zu wissen, was er bevorzugt. Er mag steife Konstruktionen und harte Mischungen. Ich bin aber nicht sicher, ob alle Piloten damit klarkommen."#w1#
Die Furcht einiger Piloten gründet in der Vermutung, dass die Superstars wie Rossi oder Casey Stoner die Entwicklung der Reifen prägen werden und die Wünsche der anderen Fahrer nicht mehr gehört werden könnten. "Jeder Pilot müsste sich eine Konstruktion heraussuchen können. Wir müssen einfach sicherstellen, dass nicht Valentino plötzlich allen um 20 Sekunden davon fährt. Wenn er alles bestimmen kann, dass würde er locker noch fünf weitere Titel einfahren."
Auch der letztjährige Weltmeister Casey Stoner hat ähnliche Bedenken. Kein Wunder - immerhin hat ihn Rossi in diesem Jahr mit gleichem Reifen-Material bezwungen. "Ich weiß nicht, ob das Reifenmonopol gut ist, niemand weiß das genau. Wir müssen uns dann wahrscheinlich alle noch mehr reinhängen und noch härter an den Bikes arbeiten."
Rossi hatte argumentiert: "Wir brauchen sicherlich zu Anfang etwas Zeit, um uns an die neue Situation zu gewöhnen. Aber ist es eine tolle Idee für spaßige Rennen und es könnte dafür sorgen, dass mehrere Piloten mit um Siege kämpfen können." Während Rossis Teamkollege Jorge Lorenzo nur verhaltene Freude über die neue Regel äußerte, sagte Noch-Honda-Werkspilot Nicky Hayden: "Solange die Sicherheit gewährleistet ist, ist alles okay. Wir wollen keine neue Firma haben. Aber insgesamt ist die Regel eine gute Sache."
Der Amerikaner fügte an: "Wir reden ja immer mehr über die Reifen als über das Motorrad. Ich glaube, die Rennen werden durch die neue Regel besser und die Fans verdienen das." Auch Kawasaki-Technikchef Ichiro Yoda erkennt in den Einheitsreifen viele Vorteile. "Die Reifenentwicklung hat im gesamten Programm viel zu viel Platz eingenommen. Wir finden die Einheitsreifen gut, weil die Kosten sinken und die Tests weniger werden. Wir können uns wieder mehr auf wichtige Bereiche der Motorrad-Entwicklung besinnen."

