Wegen Michelin: Erhält Tech 3 künftig mehr Hilfe von Yamaha?

Pol Espargaro ist mit den Michelin-Reifen zufrieden, es wartet aber viel Arbeit - Bradley Smith hofft auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Werksteam

(Motorsport-Total.com) - Das Tech-3-Team erhielt für den Valencia-Test die 2015er Werksmaschinen von Valentino Rossi und Jorge Lorenzo. Bradley Smith rückte damit am Dienstag erstmals aus. Der Brite fuhr mit der bewährten Yamaha-Elektronik und den neuen Michelin-Reifen. Der Unterschied zum Weltmeister-Motorrad besteht beim Getriebe, denn Tech 3 erhält nicht das vollwertige Seamless-Getriebe. Hochschalten funktioniert ohne Zugkraftunterbrechung, Runterschalten nicht.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

Der Spanier Pol Espargaro ist mit den Michelin-Reifen zufrieden Zoom

Allerdings ist noch nicht endgültig entschieden, ob Tech 3 im nächsten Jahr mit dieser Spezifikation der M1 fahren wird. Es hängt davon ab, wie stark Yamaha das Motorrad für die Michelin-Reifen umbauen muss: "In der Vergangenheit gaben sie uns dieses Bike und das war es", meint Smith. "Momentan ist es offener, weil wir noch nicht wissen, wie stark wir uns für Michelin anpassen müssen."

"Yamaha meinte, falls sie ein anderes Motorrad für diese Reifen bauen müssen, dann sind sie offen, dass sie allen vier Fahrern das gleiche Material zum Saisonstart geben werden. Wir müssen abwarten", sagt der Brite zur aktuellen Situation. Yamaha scheint mit der Umstellung auf Michelin derzeit die größten Probleme zu haben, während es vor allem bei Ducati besser zu laufen scheint. Es bleibt aber noch viel Zeit bis zum Saisonauftakt in Katar am 20. März 2016.

Große Hoffnungen mit Michelin hat Pol Espargaro. Schon im Sommer deutete der Spanier an, dass er sich auf diese Reifen freut, da sie besser zu seinem instinktiven Fahrstil passen könnten. "Der Vorderreifen ist nicht wirklich gut, aber ich genieße den Hinterreifen", lautet Espargaros Eindruck nach dem ersten Testtag in Valencia. "Momentan sind die Bridgestone schneller als Michelin, und vor allem auch sicherer."

"Das Problem bei Bridgestone war der Hinterreifen, aber wenn es ein Problem gab, dann hatte man die Traktionskontrolle und andere Systeme, die einen Highsider verhindert haben. Wenn es aber mit dem Vorderreifen ein Problem gibt, dann kannst du nichts tun. Wenn du rutscht, dann stürzt du", berichtet Espargaro ähnliche Eindrücke wie viele andere Fahrer. "Deshalb haben wir beim Test so viele Stürze gesehen, aber ich denke, das ist normal."

Die Stürze in Valencia zeigen, dass die Fahrer das Limit der Reifen ausloten. Das ist für die künftige Abstimmung der Motorräder entscheidend: "Es ist normal und gut zu wissen, wo das Limit liegt und was man mit diesen Reifen machen kann", bewertet Espargaro die Situation. "Es wäre nicht normal, wenn wir mit Michelin sofort Streckenrekorde brechen würden und alle glücklich wären."