Vor 25 Jahren: Valentino Rossis erster Triumph in der Königsklasse

Genau 25 Jahre ist Valentino Rossis erster Triumph in der Königsklasse her - Es war der Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte des Motorradrennsports

(Motorsport-Total.com) - Am 9. Juli 2000, also vor genau 25 Jahren, schrieb ein junger Italiener Motorsportgeschichte: Valentino Rossi gewann in Donington Park auf einer Honda sein erstes Rennen in der Königsklasse, der damaligen 500er-Kategorie.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi setzte sich gegen Kenny Roberts jun. und Jeremy McWilliams durch Zoom

Es war ein Moment, der nicht nur den Beginn einer der erfolgreichsten Karrieren im Motorradrennsport markierte, sondern auch das Entstehen einer Legende ebnete, die die MotoGP über mehrere Jahrzehnte prägen sollte.

Der Grand Prix von Großbritannien fand an jenem Sonntag unter typisch britischen Bedingungen statt: Es regnete. Für viele Fahrer ein Albtraum, für Rossi ein Spielfeld.

Der Start geht schief, aber es beginnt eine Aufholjagd

Bereits im Qualifying zeigte er sein Potenzial mit Startplatz vier. Solide, aber nicht spektakulär. Doch im Rennen drehte der 21-Jährige auf seiner Honda NSR500 richtig auf und ließ am Ende etablierte Größen wie Kenny Roberts jun., Norick Abe oder Alex Barros hinter sich. Dabei war sein Start alles andere als gut.


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Auf der rutschigen Strecke verlor Rossi zunächst an Boden. Nach der Hälfte der ersten Runde lag er nur auf dem 13. Platz, kämpfte sich anschließend aber Runde um Runde wieder nach vorn und zeigte dabei seine charakteristische Mischung aus Risikofreude, Rennintelligenz und unerschütterlichem Selbstvertrauen.

Als der Asphalt zusehends trockener wurde, zeichnete sich an der Spitze ein Dreikampf um den Sieg zwischen Jeremy McWilliams, Roberts jun. und Rossi ab, den der Italiener knapp für sich entschied. Im Ziel hatte er 0,395 Sekunden Vorsprung.

Der Weg zur Ikone: Mut, Talent und ein Hauch Wahnsinn

Damit feierte er den ersten 500er-Sieg seiner Karriere. Der Jubel war groß, seine Box tobte und Rossi selbst stellte unmissverständlich klar, dass er gekommen war, um zu bleiben.

Valentino Rossi

Auf Rossis ersten Sieg in der Königsklasse folgten über die Jahre noch 88 weitere Zoom

Rossis Aufstieg war rasant, aber keineswegs überraschend. Nach Titeln in der 125er-Klasse (1997) und 250er-Klasse (1999) war sein Wechsel in die Königsklasse 2000 der nächste logische Schritt. Doch viele zweifelten, ob er sich auch gegen die mächtigen Zweitaktmonster und erfahrenen Gegner behaupten könne.

Rossi bewies es auf seine Weise: Mit spektakulärem Fahrstil, unbändigem Ehrgeiz und der Fähigkeit, schwierige Bedingungen zu seinen Gunsten zu nutzen. Der Regen in Donington wurde so zum Verbündeten des Newcomers. Es war weniger rohe Power als fahrerisches Können, das ihn an diesem Tag nach vorne brachte.

Was danach kam: Ein WM-Titel folgt auf den nächsten

Der Sieg in Donington war der erste von insgesamt 89 in der Königsklasse. Rossi gewann 2001 den 500er-Titel, den letzten vor dem Wechsel zur MotoGP-Viertaktära. Und er dominierte auch danach die Szene: Titel 2002, 2003, 2004, 2005, 2008 und 2009 folgten.

Er wurde das Gesicht des modernen Motorradsports, mit seinem Charisma, seinen kreativen Siegesfeiern und der Fähigkeit, Fans auf und neben der Strecke zu begeistern.

Rückblickend war Donington 2000 mehr als nur ein erster Sieg. Es war der Moment, in dem die Ära Rossi begann und der Motorsport sich für immer veränderte. Die 500er-Klasse hatte einen neuen Star, und die MotoGP bekam ihre bis heute prägendste Ikone.