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Valentino Rossi: Wo seine Schwachstellen in Mugello sind
Valentino Rossi übt in Mugello am Freitag Starts und macht den vierten Sektor als seinen Schwachpunkt aus - Jorge Lorenzo hätte gerne den Ducati-Topspeed
(Motorsport-Total.com) - Das Yamaha-Werksteam erlebte einen abwechslungsreichen ersten Trainingstag in Mugello. Als die Strecke am Vormittag noch nass war, blieb Jorge Lorenzo komplett an der Box. "Laut Wettervorhersage sollte es nicht mehr regnen", begründet er seine Entscheidung. "Es hätte keinen Sinn gemacht, mehr Kilometer auf den Motor zu spulen und mit Slicks ein Risiko einzugehen. Deshalb blieb ich an der Box." Am Nachmittag zeigte der Vorjahressieger mit Platz zwei, dass er aus dem Stand konkurrenzfähig war.

© GP-Fever.de
Am nassen Vormittag konzentrierte sich Rossi ausschließlich auf Startübungen Zoom
Teamkollege Valentino Rossi wurde von seinen Fans natürlich frenetisch angefeuert. Im ersten Training machte er am Ende der Boxengasse acht Übungsstarts und stellte keine einzige Rundenzeit auf. "Wir wollten die Zeit nicht vergeuden und machten Startübungen, weil meine Starts in dieser Saison bisher nicht fantastisch waren. Wir arbeiteten an verschiedenen Einstellungen und es war nicht so schlecht", sagt der Italiener und geht ins Detail: "Es war die gleiche Kupplung, aber wir verwendeten einen neuen Hauptzylinder. Dazu probierten wir verschiedene Einstellungen aus."
Im trockenen zweiten Freien Training hatte Rossi etwas Mühe, das Tempo der Spitzengruppe mitzugehen. Er landete schließlich auf dem sechsten Rang. "Am Nachmittag waren die Bedingungen nicht schlecht. Trotzdem war es noch recht kühl, weshalb die Strecke keinen guten Grip bot. Das Training war aber nicht so schlecht", findet der Routinier, doch es gibt noch Arbeit: "Die Balance des Motorrades ist noch nicht optimal. Wir würden ein weiteres Training benötigen und müssen auf morgen warten."
Rossi verliert im vierten Sektor
Woran Rossi genau arbeiten muss, ist ebenfalls klar: "Am meisten verliere ich im vierten Sektor, aber auch davor bin ich in den Arrabbiata-Kurven nicht sehr gut. Dort spüre ich das Limit nicht. Im letzten Sektor war ich in meiner ganzen Karriere noch nie stark. Wir müssen das Gefühl verbessern, damit ich ans Limit gehen kann. Ich habe nicht genug Grip am Hinterreifen und muss zu lange warten, bis ich das Gas aufreißen kann. Vor allem in der letzten Kurve verliere ich zu viel. Morgen müssen wir an diesem Aspekt arbeiten."
Am Freitag waren zwei Aspekte auffällig: Ducati hatte mit Abstand den besten Topspeed und Andrea Iannone fuhr eine deutliche Bestzeit heraus. Doch Lorenzo relativiert das Ergebnis: "Für Ducati ist es die Teststrecke, sie kennen alle Geheimnisse. Iannone ist seine Rundenzeit mit neuen Reifen gefahren", betont Lorenzo einen wesentlichen Aspekt. "In diesem Training hatte ich die schnellste Pace, Marquez war auch nahe dran. Iannone hat eben neue Reifen aufgezogen, die ihm die entscheidenden Zehntelsekunden brachten."
Trotzdem müssen sich Yamaha, Honda und Suzuki über Ducati Gedanken machen, denn die roten Raketen sind auf der langen Geraden um bis zu 10 km/h schneller. "Ich habe keine Angst, aber ich hätte gerne den gleichen Topspeed wie Ducati", lächelt Lorenzo. Dafür muss er sich noch ein Jahr lang gedulden. Für das Rennen beruft er sich auf die Yamaha-Vorzüge: "Wir haben unsere eigenen Stärken und müssen sie zu unserem Vorteil nutzen. Unser Motorrad ist gut genug, um im Rennen eine konstante Pace zu fahren."
Warum der vierte Sektor nicht nur für Rossi entscheidend ist, dafür hat Lorenzo eine logische Erklärung: "Natürlich müssen wir im letzten Sektor einen Vorsprung herausfahren, sonst können wir die Position auf der Geraden verlieren. Wir müssen uns auf die Pace und die Reifen konzentrieren. Dann kann es ein guter Sonntagnachmittag werden." Rossi will morgen im Qualifying auf jeden Fall in die Top 5 kommen. "Ich bin zwar nur Sechster, aber der Rückstand zu Lorenzo ist gering. Iannone ist heute eine sehr gute Runde gefahren. Alle anderen liegen dicht beisammen", sagt der Italiener abschließend.

