Valentino Rossi über Bremsstrecke Motegi: "Wir sind am Limit"

Auf kaum einer anderen MotoGP-Strecke werden die Bremsen so stark beansprucht wie in Motegi - Yamaha-Star Valentino Rossi erklärt die Problematik

(Motorsport-Total.com) - Im MotoGP-Kalender gilt der Twin Ring Motegi als die Bremsstrecke schlechthin. Wenige schnelle und viele langsame Kurven, die in niedrigen Gängen gefahren werden, stellen für die Bremsen eine besondere Herausforderung dar. In vielen Kurven stehen die Fahrer außerordentlich lange auf den Bremsen: 4,4 Sekunden in Kurve 11, 4,1 Sekunden in Kurve 3 und 4 Sekunden in Kurve 1, wie Hersteller Brembo vorrechnet. Die Stop-and-Go-Charakteristik des Kurses und der gute Grip tun ihr Übriges.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Yamaha-Star Valentino Rossi weiß um die Bremsprobleme auf dem Twin Ring Motegi Zoom

"Für die Bremsen ist diese Strecke eine der schlechtesten. Wir haben immer mit der Temperatur zu kämpfen", weiß auch Yamaha-Pilot und Neunfach-Champion Valentino Rossi. Nicht umsonst sind beim Großen Preis von Japan größere Bremsscheiben Pflicht, während sie für die restlichen Strecken lediglich eine Option darstellen. In Motegi hingegen müssen alle Teams zwingend mit 340-Millimeter-Bremsscheiben fahren. Zum Vergleich: Der normale Durchmesser beträgt 320 Millimeter.

Das reicht auf dem Twin Ring Motegi jedoch nicht aus, um die Bremsen auf eine Renndistanz im richtigen Temperaturfenster und somit bei voller Leistung zu halten. Immerhin verlangen elf der 14 Kurven auf der Japan-Strecke den Einsatz der Bremsen, zeitlich gesprochen sind sie pro Runde im Durchschnitt 33 Sekunden lang im Einsatz - vom Start bis zum Zielstart summiert sich dies auf etwa 13 Minuten pro Rennen. Dabei wirken Schätzungen zufolge insgesamt mehr als 1,2 Tonnen auf die Bremsen.


So funktionieren die MotoGP-Bremsen

Das Bremssystem in der MotoGP ist Spitzentechnologie: Und so funktioniert es! Weitere Motorrad-Videos

"Jeder nutzt die großen Bremsscheiben und -beläge, also das verfügbare Maximum. Wenn die Leistung nachlässt, wird es sehr schwierig", erklärt Rossi. Und die lässt vor allem dann nach, wenn die Bremsen zu kühl oder zu heiß sind. Doch Honda-Fahrer Marc Marquez beteuert: "Mit den größeren Scheiben sind wir im richtigen Temperaturfenster." Rossi hingegen gibt zu bedenken: "Wir sind am Limit, denn im Rennen fährt man oft hinter jemandem her. Da steigt die Temperatur. Das kann ein Problem werden."

"Hier hast du harte Bremszonen. Du musst sich konzentrieren - nicht nur auf dich, sondern auch auf diejenigen vor dir. Schon ein leicht veränderter Bremspunkt kann gefährlich werden. Für uns sieht es okay aus, auch wenn wir am Limit sind", sagt der Italiener weiter und zieht einen Vergleich in puncto Reifen: "Für mich war es auf Bridgestone schlechter. Denn man bremst mehr und ist mit der Temperatur mehr am Limit im Vergleich zu Michelin. Es ist kein großer Unterschied, aber ein bisschen besser."