Track-Limits: Neue Kameras sollen MotoGP-Rennleitung helfen

Für die Überwachung der Track-Limits wird die MotoGP-Rennleitung ab Katar neue Überwachungskameras einsetzen - Strafen sollen rascher feststehen

(Motorsport-Total.com) - Die Track-Limits sind in den vergangenen Jahren bei vielen Rennstrecken ein Thema gewesen. Auf vielen Pisten war hinter dem Randstein ein Streifen Kunstrasen angebracht, bevor eine asphaltierte Auslaufzone begann. Auf Bestreben der MotoGP hin, wurden diese Kunstrasenstreifen nach und nach entfernt. Vor allem nach einem Regenschauer war dieser Streifen extrem rutschig und es dauerte lange, bis sie wieder trocken waren.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Die Track-Limits werden an neuralgischen Punkten mit Kameras überwacht Zoom

So rutschte beispielsweise Valentino Rossi beim Aragon-Grand-Prix 2014 auf so einem feuchten Kunstrasen aus und war nach dem Sturz sogar kurz bewusstlos. Auch in der Formel 1 sind die Track-Limits ein vieldiskutiertes Thema. Auf dem Hungaroring wurden im Vorjahr in zwei Kurven Sensoren angebracht, um klar feststellen zu können, ob ein Fahrer zu weit über die Randsteine hinausgefahren ist. Die FIA installierte 1,6 Meter neben dem Streckenrand Kontaktschleifen, die sofort signalisierten, wenn ein Auto die Bahn mit allen vier Rädern verlassen hat.

Und auch in der Motorrad-WM wird künftig ein elektronisches System zum Einsatz kommen, das allerdings anders funktioniert. "Wir haben ein automatisiertes Kamerasystem, das sofort meldet, wenn ein Rad außerhalb der Streckenlimits liegt", bestätigt MotoGP-Rennleiter Mike Webb bei 'Crash.net'. Diese Information wird dann sofort an die Rennleitung übermittelt. Schon im Vorjahr gab es Tests damit, nun soll diese Überwachung bei den Rennen in entsprechenden Kurven verwendet werden.

Rennleitung entscheidet über Strafe

Bisher ab es unterschiedliche Strafen. Im Training wurde die Rundenzeit gestrichen. Missachtete ein Fahrer mehrmals die Track-Limits im Rennen, musste er Positionen abgeben. Das Problem war in den Rennen oft, dass die Strafe erst relativ spät ausgesprochen wurde. Häufig war der Fahrer seinen Verfolgern schon enteilt und musste die Geschwindigkeit deutlich verringern, um seine Position abzugeben. Mit dem neuen System will die Rennleitung diesen Prozess einerseits genau festlegen und andererseits beschleunigen.

Rein auf den Computer will sich Webb aber nicht verlassen: "Wir werden es uns immer noch ansehen und entscheiden, ob es eine Strafe gibt oder nicht. Aber statt ein Dutzend Augen auf mehrere Kameras gerichtet zu haben, erhalten wir nun ein Signal, das uns sagt, was wir uns ansehen sollen." Bisher musste sich die Rennleitung auf TV-Kameras der Dorna verlassen oder auf Streckenposten, die per Funk eine mögliche Regelübertretung meldeten.

Mit diesen neuen Kameras, die speziell auf die neuralgischen Streckenpunkte ausgerichtet und rein für die Überwachung der Track-Limits zuständig sind, wird die Arbeit erleichtert. Trotzdem entscheidet die Rennleitung, ob es eine Strafe gibt oder nicht. "Entweder sagen wir, okay er hat einen Fehler gemacht, aber keinen Vorteil gewonnen, oder er hat einen Fehler zu oft gemacht, oder er hat ganz klar einen Vorteil davon. Wenn die Situation klar ist, dann ist der Fahrer innerhalb einer Minute über die Strafe informiert", so Webb.