"Topspeed ist wichtig, aber nicht alles" - Yamaha über die Entwicklung der M1

Mehr Topspeed für die MotoGP-Saison 2022 stand bei der Entwicklung der Yamaha M1 ganz oben auf der To-do-Liste: Eine Revolution wird es aber nicht geben

(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr konnte Yamaha erstmals seit Jorge Lorenzo 2015 wieder einen WM-Erfolg in der MotoGP-WM feiern. Fabio Quartararo gewann fünf Rennen und holte sich in seiner ersten Saison als Yamaha-Werkspilot den Titel.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo, Franco Morbidelli

Die Yamaha M1 bleibt sich auch in der Saison 2022 treu Zoom

Doch gegen Saisonende wurde offensichtlich, dass Yamaha für die Saison 2022 einige Hausaufgaben hat. Vor allem auf den Geraden waren die Yamaha-Piloten oft leichte Beute. Mehr Topspeed stand für 2022 ganz oben auf der Wunschliste der Yamaha-Piloten.

Yamaha beschäftigte sich im Winter intensiv mit der Entwicklung und hat für die neue Saison einige Änderungen in der Pipeline. Bei der Teampräsentation (zum Bericht) zeigten die Japaner noch die 2021er-Maschinen im 2022er-Design, doch beim bevorstehenden Test in Sepang dürfte man einige Updates sehen.


Fotos: MotoGP 2022: Teampräsentation Yamaha


Teammanager Massimo Meregalli verspricht mehr Topspeed: "Das ist ein Bereich, mit dem wir uns intensiv beschäftigt haben. Wir haben nicht nur am Motor gearbeitet sondern auch an der Aerodynamik. Wir versuchen zudem, die Beschleunigung zu verbessern und mehr Haftung zu haben. Unser Ziel ist es, am Ende der Geraden höhere Topspeeds zu erreichen."

Die Stärken der Yamaha M1 sollen erhalten bleiben

Dass die Yamaha M1 in der neuen Saison das MotoGP-Bike mit dem höchsten Topspeed sein wird, gilt aber als unrealistisch. Die Ingenieure verfolgen das Ziel, mehr Leistung zu erzeugen, dabei aber nicht den gutmütigen Charakter der M1 zu "opfern".

Massimo Meregalli

Yamaha-Teamdirektor Massimo Meregalli erwartet keine Revolution Zoom

"Im Vorjahr konnten wir Rennen auf den schnellsten Strecken gewinnen. Ich erinnere mich an die beiden Katar-Siege und den Sieg in Mugello. In Barcelona kämpften wir um den Sieg, bevor Fabio Probleme bekam. Der Topspeed ist wichtig, aber er ist nicht alles", stellt Massimo Meregalli klar.

"Die Philosophie von Yamaha besteht nicht darin, große Revolutionen zu starten", erklärt der Teamdirektor. "Wir versuchen immer, das bestehende Paket feinzutunen, denn in der Vergangenheit zeigte sich, dass selbst ein kleiner Schritt in die falsche Richtung große Probleme kreiert. Wir lernten daraus und gehen es immer Schritt für Schritt an, ohne Revolutionen zu starten."

Lockere Stimmung hilft dabei, die Hürden zu meistern

Weltmeister Fabio Quartararo trifft im Werksteam erneut auf Franco Morbidelli, den er bereits aus Petronas-Zeiten und von den finalen Rennen der vergangenen Saison gut kennt. Laut Yamaha-Teamdirektor Massimo Meregalli herrscht im Team eine sehr gute Stimmung. Vor allem für die Fahrer ist eine gesunde Psyche entscheidend.

Fabio Quartararo, Franco Morbidelli

Fabio Quartararo und Franco Morbidelli bilden das Yamaha-Werksteam Zoom

"21 Rennen plus Tests ergeben eine sehr lange Saison", ist sich Massimo Meregalli bewusst. "Doch zum Glück hatten wir auch eine lange Winterpause. Die Ergebnisse sind von großer Bedeutung. Sie helfen dabei, die Arbeit zu genießen."

"Die Stimmung im Team ist sehr wichtig. Es muss eine gesunde Atmosphäre herrschen. Das nimmt allen Beteiligten den Druck", schildert der Yamaha-Teamdirektor, der mit der Arbeitsweise sehr zufrieden ist: "Es werden Witze gemacht, aber gleichzeitig wird auch hart gearbeitet."