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  • 24.10.2018 15:17

  • von Ruben Zimmermann & Jamie Klein

Top-10-Resultate oder Rücktritt? Aleix Espargaro bekräftigt Abschiedsgedanken

Aleix Espargaro stellt erneut klar, dass das Karriereende in der MotoGP für ihn eine ernsthafte Option ist, falls Aprilia 2019 keine deutlichen Fortschritte machen sollte

(Motorsport-Total.com) - Schon nach dem Rennen in Thailand erklärte Aleix Espargaro, dass er sich nicht noch eine weitere MotoGP-Saison wie 2018 antun möchte. Traf der Spanier diese Aussage möglicherweise nur aus der Emotion heraus? Vermutlich nicht, denn im Rahmen des MotoGP-Rennens in Japan hat der 29-Jährige noch einmal bestätigt, dass er kein Interesse daran hat, mit Aprilia auch in den kommenden Jahren hinterherzufahren.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Neigt sich die Zeit von Aleix Espargaro in der MotoGP dem Ende? Zoom

"Wenn Du mit einem Werksteam, das vier oder fünf Jahre Erfahrung hat, nicht um die Top 10 kämpfen kannst, ist das für mich ein Desaster", findet der Spanier klare Worte und ergänzt: "Ich kann verstehen, dass Hersteller, die neu in die Meisterschaft kommen, Zeit brauchen. Aber Aprilia geht nächstes Jahr schon in die fünfte Saison. Daher ist alles außerhalb der Top 10 nicht gut."

Auf die konkrete Frage, ob er sich einen Rücktritt vorstellen könne, wenn sich die Ergebnisse auch 2019 nicht verbessern, antwortet er unmissverständlich: "Ja. Ich hoffe nicht [dass es so kommt], aber ich muss hier Spaß haben und mich wohlfühlen. Ich bin jetzt seit 15 Jahren in der WM, davon viele Jahre in der MotoGP. Außerdem bin ich fast 30. Ich möchte es genießen."

Aktuell hat der Spanier jedoch keinen großen Spaß in der Weltmeisterschaft. Zwar überraschte er Ende September in Aragon mit einem starken sechsten Platz, doch davon abgesehen sind die Aprilia-Ergebnisse 2018 extrem mau. Besonders ärgert sich Espargaro darüber, dass man bei der Entwicklung der RS-GP seit Monaten nicht vorwärts kommt. Für ihn sind keine klaren Fortschritte erkennbar.

"Ich hoffe, dass das Bike nächstes Jahr besser ist", so der Spanier, der sich andernfalls aus der MotoGP verabschieden könnte. Kurios: Erst in diesem Jahr verlängerte er seinen Vertrag bei Aprilia bis einschließlich 2020. Doch Espargaro erklärt: "Wenn das Motorrad [2019] noch immer nicht gut ist, und wir in der Meisterschaft wieder nur 17. sind und die Probleme weiterhin existieren, dann müssen sich beide Parteien zusammensetzen."


Fotostrecke: Überblick: Das MotoGP-Fahrerfeld 2019

Eine vorzeitige Vertragsauflösung scheint in diesem Fall nicht ausgeschlossen zu sein. "Für mich ist es im Leben das Wichtigste, glücklich zu sein", erklärt Espargaro. Momentan nehme er die schlechte Stimmung von der Rennstrecke aber mit nach Hause. Auch aus diesem Grund denkt er wohl verstärkt über ein Ende seiner WM-Karriere nach. Er betont zudem, er könne stattdessen "viele Dinge" außerhalb der MotoGP tun.

"Ich möchte hier bleiben und es genießen. Aber dafür müssen sich viele Dinge ändern", stellt er klar. Sollte Aprilia die Wende schaffen, kann er sich übrigens durchaus vorstellen, noch einige Jahre in der Weltmeisterschaft zu bleiben. So lange wie ein Valentino Rossi möchte er aber keinesfalls fahren. Aktuell geht er davon aus, maximal noch fünf Jahre in der MotoGP zu sein - im Optimalfall.

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